Assyriologie und Hethitologie
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Wintersemester 2017/18

Alter Orient

Institut für Assyriologie und Hethitologie
Schellingstraße 5, 3. Stock
Telefon 089/2180 3287, Fax 089/2180 3913
E-mail: Inst.Assyr@lrz.uni-muenchen.de
Homepage: www.assyriologie.uni-muenchen.de

Institut für Vorderasiatische Archäologie
Schellingstraße 12, 4. Stock
Telefon: 089/2180 5490, Fax: 089/2180 5658
E-mail: Sekretariat@vaa.fak12.uni-muenchen.de
Homepage: www.vorderas-archaeologie.uni-muenchen.de

Postanschrift: Geschwister-Scholl-Platz 1, 80539 München

Studienberatung:

PD Dr. Anne Löhnert, Institut für Assyriologie und Hethitologie, nach Vereinbarung
Tel. 089/2180 5676, E-mail: a.loehnert@lmu.de

Vorbesprechung für die Lehrveranstaltungen des Instituts für Assyriologie und Hethitologie: Montag, 16.10.2017, um 11 Uhr c.t. im Institut, Raum 307

Vorbesprechung für die Lehrveranstaltungen des Instituts für Vorderasiatische Archäologie: Montag, 16.10.2017, um 10:00 Uhr im Institut im Historicum, Raum (K) 427

 Hinweise:

  • Für das Institut für Assyriologie gilt: Ausstehende Scheine für das vergangene Semester können ausnahmslos bis zum ersten Tag der Vorlesungszeit des Folgesemesters beantragt werden. Das heißt, Scheine für das WiSe 2017/18 können nur vor Mo., 09.4.2018 eingereicht werden.
  • Veranstaltungen ohne Raumangabe finden im Institut für Assyriologie und Hethitologie, Raum 307 statt.
  • Zusätzlich können Studierende prinzipiell Veranstaltungen aus dem Lehrangebot des im WiSe 2015/16 eingerichteten Studienganges „Alte Geschichte des Nahen und Mittleren Ostens“ auf Schein anrechnen lassen, sofern die jeweiligen Veranstaltungen zum BA „Alter Orient“ und zum Master „Altorientalistik“ passen.
    Das Angebot von Lehrveranstaltungen findet sich beim Lehrstuhl Radner und in LSF unter: Fakultät für Geschichts- und Kunstwissenschaften -> Historisches Seminar -> II Bachelorstudiengänge Geschichte.
    Vor Teilnahme an einer Lehrveranstaltung aus diesem Studiengang ist eine Rücksprache mit der Studiengangskoordinatorin Anne Löhnert erforderlich.

Vorlesungen, Kolloquium

Geschichte des Alten Orients: Anatolien, Syrien, Levante

Jared Miller
2-stg., Mo. 12–14; Hauptgebäude, A 014
BA: P 2.1, WP 2.1, WP 7.1 / MA: P 1.1, P 8.1, P 10.1

Diese Vorlesung bietet einen knappen, aktuellen Überblick über die Geschichte Anatoliens, Syriens und der Levante in all ihren Aspekten von der Schrifteinführung Mitte des 3. Jts. v. Chr. in Syrien bis ins erste Jahrtausend, wenn die klassischen griechischen Quellen vorzuherrschen beginnen.

Einführung in die Vorderasiatische Archäologie

Adelheid Otto
3-stg., Mi 9-12; Schellingstr. 12 (K), 427
BA: P 3.1

In diesem Kurs werden die Grundzüge der Kulturentwicklung des alten Vorderasiens mitgeteilt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Mesopotamien und den benachbarten Hochkulturen. Verschiedene prähistorische Kulturen werden vorgestellt sowie antike Völker wie Sumerer, Babylonier, Assyrer, Hethiter, Urartäer und Perser. Für jede Kultur beziehungsweise jedes Volk wird ein Überblick über die Chronologie, die wichtigsten Kulturcharakteristika und die wissenschaftlich herausragenden Fundplätze und Funde gegeben. Ziel der Veranstaltung ist es, allgemeine Kenntnisse auf dem ganzen Gebiet der Vorderasiatischen Archäologie zu vermitteln.

Im Laufe des Einführungskurses werden zwei Klausuren geschrieben.

Archäologie Vorderasiens II + IV: Altorientalische Großreiche und Die Entstehung der Hochkulturen

Adelheid Otto
2-stg.; Mo. 16–18; Hauptgebäude, M 114
BA: WP 3.1, 8.1

Die Vorlesung bietet einen Überblick über die Geschichte und Kultur der altorientalischen Großreiche im 1. Jahrtausend v. Chr. Schwerpunktmäßig werden das neuassyrische Reich und die aramäischen Fürstentümer, das neu- und spätbabylonische Reich sowie die Reiche der Meder und Perser behandelt.

Kolloquium zum Alten Orient

Jared Miller, Adelheid Otto, Walther Sallaberger
2-stg., Di 18–20, Hauptgebäude A 021
MA: P 1.3, 8.3

Das Kolloquium wird gemeinsam von den Instituten für Assyriologie und Hethitologie und für Vorderasiatische Archäologie wöchentlich veranstaltet. Dabei werden aktuelle Forschungsarbeiten vorgestellt und diskutiert. Der Kreis der Vortragenden wird bewusst offen gehalten und soll die Lehrenden der Institute mit ihren aktuellen Forschungsarbeiten, Studenten mit ihren Qualifikationsarbeiten, Mitarbeiter in Projekten, Gastwissenschaftler, Vertreter von Nachbarfächern oder Wissenschaftler ohne institutionelle Anbindung umfassen. Zusätzlich wird zu Gastvorträgen eingeladen.

Aktuelle Ankündigungen werden an den Instituten ausgehängt und finden Sie hier. Textvorlagen ggf. in den Instituten ausgelegt oder verteilt.

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Sprachkurse

Akkadisch I

Anne Löhnert, Zsombor Földi
4-stg., Di. und Do. 12–14 Di.: Schellingstr. 3, S 227; Do.: Hauptgebäude A 213
BA: P 1.1

Da das Studium der altorientalischen Philologie auf der Arbeit mit und am Text beruht, sind zum Einstieg die sprachlichen Grundlagen zu erwerben. Das Modul führt in das Akkadische ein und soll die Grundkenntnisse der Grammatik dieser Sprache in ihrer altbabylonischen Stufe vermitteln. Darüber hinaus werden erste Schritte zum Erlernen der Keilschrift sowie ein Grundwortschatz angeeignet.

Die Semesterunterlagen werden zu Beginn des Semesters bei LSF hochgeladen.

Sumerisch I

Walther Sallaberger, Beatrice Baragli
4-stg., Mi. und Fr. 12–14; Mi. und Fr.: Schellingstr. 5, 204
BA: WP 1.1 / MA: P 2.1.1

In einem einsemestrigen Kurs werden Grundzüge des Sumerischen behandelt. Das Sumerische ist die wichtigste in Keilschrift überlieferte Sprache Mesopotamiens im dritten Jahrtausend, die anschließend bis zum Ende der Keilschriftkultur um die Zeitenwende tradiert wurde. Die Einführung in die Grammatik dieser Ergativ-Sprache, für die bisher noch keine Verwandtschaft zu einer anderen Sprache festgestellt werden konnte, orientiert sich am Befund für das Neusumerische (etwa 2100–1900 v.Chr.). Aus diesem Zeitraum stammen auch die im Laufe des Semesters zu erarbeitenden Texte.

Die aktuelle Fassung eines Lehrbuchs des Sumerischen von Laurent Colonna d'Istria und Walther Sallaberger wird zu Beginn des Semesters bereitgestellt. Hier werden ein Abriss der Grammatik, Übungen und Beispieltexte mit Zeichenliste und Vokabular geboten.

Der Kurs steht allen Interessierten offen, besondere Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.

Hethitisch I

Jared Miller, Patrick Blasco
4-stg., Di. und Do. 14–16 Di. und Do.: Schellingstr. 9, 116
BA: WP 6.1 / MA: P 2.1.2.

Das Hethitische ist die älteste verschriftete indoeuropäische Sprache und zugleich eine der drei Großkorpussprachen des Alten Orients, die in keilschriftlicher Überlieferung vorliegen. Zwischen dem 16. und 13. Jh. v. Chr. verfasst, bietet das hethitische Schrifttum eine überreiche Fülle an kulturhistorischer Information, die das aus dem sumerisch-babylonisch-assyrisch-kanaanäischen Quellenmaterial gewonnene Gesamtbild des vorchristlichen Vorderasien in wünschenswerter, oftmals überraschend detaillierter Weise ergänzt. Ziel der Übung ist die Vermittlung der grammatischen und keilschriftlichen Grundlagen, welche die Lektüre leichter Originaltexte ermöglichen.

Literatur:

  • Harry A. Hoffner/H. Craig Melchert, A Grammar of the Hittite Language. Eisenbrauns. Winona Lake, Indiana 2008.
  • Elisabeth Rieken, Hethitisch, in M. Streck (Hrsg.) Sprachen des Alten Orients, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2005, 80–127.

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Übungen

Die Stadt Nuzi in der Spätbronzezeit

Adelheid Otto, Anne Löhnert
Mi. 16-18, Schellingstr. 12 (K), 427
BA: WP 7.2, WP 8.2 / MA: P 1.2, P 4.2, P 8.2, P 9.2, P 10.2

Belegung für BA möglich, aber nur nach Rücksprache mit Dozenten.

In den 1930er Jahren förderten Ausgrabungen am heutigen Jorghan Tepe nahe der nordirakischen Stadt Kirkuk die Überreste der antiken Stadt Nuzi zutage – eine Stadt, die mit ihrer beinahe vollständig erhaltenen Oberstadt sowie den Resten ihrer Unterstadt mit Dutzenden von Wohnhäusern, zwei Tempeln und Palastgebäuden zu den archäologisch am besten dokumentierten Städten dieser Region gehört. Nuzi, bereits im 3. Jt. v. Chr. besiedelt, fungierte im 15. und 14. Jhd. v. Chr. als Verwaltungssitz des Königreiches Arraphe (heutige Kirkuk-Region in Kurdistan), dem östlichsten Königreich des Mittani-Reiches. Die archäologische Dokumentation und die ca. 5.000 aus Nuzi stammenden Tontafeln machen die Stadt Nuzi zu einer einmaligen Informationsquelle für das Alltagsleben und die Organisation der königlichen Macht am Vorabend internationaler Turbulenzen, die letztlich zu einem dauerhaften Wechsel der politischen Machtverhältnisse im Alten Orient führen sollten.

Abgesehen von Stadtstruktur und einzelnen Bauwerken werden im Seminar auch weitere Artefaktgruppen umfassend behandelt. Die etwa 5.000 Tontafeln stammen sowohl aus häuslichen Kontexten als auch aus öffentlichen Bauten und legen umfassende Zeugnisse regen kulturellen, religiösen, wirtschaftlichen und privatrechtlichen Alltagslebens ab. Tausende darauf abgerollte Rollsiegel stellen mit ihrem großen, noch lange nicht erschöpfend behandeltem ikonographischen Repertoire, das nur teilweise dem babylonischen entspricht, eine der wichtigsten Quellen zum Verständnis hurritischer Vorstellungen von numinosen Wesen dar.

Auch andere Objekte, wie Statuetten oder bemalte Prestigekeramik geben weitere Informationen zur materiellen wie ideellen Kultur Nuzis.

Das Seminar, in dem die vielfältigen Aspekte zu einem Gesamtbild zusammengefügt und mit anderen Städten des Mittani-Reiches (Ugarit, Alalakh) verglichen werden sollen, richtet sich an M.A.-Studierende sowie an fortgeschrittene Studierende des B.A.s „Alter Orient“ und „Archäologie“, sofern als Schwerpunkt VA gewählt wurde.

Für die Teilnahme an diesem Kurs sind keine Sprachkenntnisse erforderlich.

Altersklassen in den altorientalischen Gesellschaften

Vitali Bartash
2-stg., Mi. 14-16; Schellingstr. 9, 116
BA: P 2.2, WP 2.2, WP 7.2 / MA: P 1.1, 4.1, 8.1, P 9.2, P 10.1

Jede Gesellschaft – und die meisten Sprachen – weisen vier Altersklassen auf: (1) Kleinkinder, (2) ältere Kinder/Jugendliche, (3) Erwachsene und (4) Senioren. Die reiche mehrtausendjährige Textüberlieferung aus dem Alten Orient erlaubt eine fruchtbare Diskussion der Frage „Wie wurden die altorientalischen Gesellschaften aus der Perspektive des Altersklassen definiert?“

Das Ziel des Seminars ist es, ein kohärentes Bild der Altersklassen der altorientalischen Gesellschaften zu schaffen und nachzuvollziehen, inwieweit dieses Bild mit anderen Kulturen vergleichbar ist bzw. welche sprachlichen, kulturellen, sozialwirtschaftlichen oder rechtlichen Aspekte zu Unterschieden beitragen.

Im Rahmen des Seminars wird eine Auswahl an altorientalischen Texten (inkl. Texte aus dem Alten Testament) in Übersetzung gelesen und inhaltlich analysiert. Dabei wird viel Wert auf die theoretischen Grundlagen der Interpretation dieser Quellen gelegt. Besonders wichtig wird dabei die Frage sein, wie sich die altorientalische Wahrnehmung der Altersklassen von unseren modernen interpretativen Modellen unterscheidet. Als Hilfsmittel wird zur jeder Sitzung eine Auswahl an englisch- und deutschsprachigen Literatur angeboten.

Für die Teilnahme an diesem Kurs sind keine Sprachkenntnisse erforderlich. Kenntnisse vom Sumerischen, Akkadischen, Althebräischen, und Griechischen sind jedoch vom Vorteil.

Altorientalisches in Wikipedia

Anne Löhnert
2-stg., Do. 10-12, Schellingstr. 12 (K), 427
BA: P 2.2, WP 2.2, WP 7.2 / MA: P 1.1, 4.1, 8.1, 10.1

Wikipedia ist wohl das am häufigsten genutzte Nachschlagewerk in der digitalen Welt schlechthin. In der über zwei Millionen Einträge verbuchenden deutschen Version haben Hunderte von Beiträgen zur altorientalischen Geschichte Eingang gefunden, darunter kürzere wie „Ziqqurrat“ und „Ischtar-Tor“, aber auch umfangreichere wie „Keilschrift“ und „Hammurapi“ (von Babylon).

In diesem Kurs wollen wir einige Wikipedia-Einträge hinsichtlich ihres Textumfangs und ihrer inhaltlichen Qualität prüfen und diese ergänzen bzw. korrigieren. Den Abschluss dieses Kurses bildet das selbständige Verfassen eines eigenen Wikipedia-Eintrages.

Kulturelle Einheit über Grenzen hinweg? Die Welt der syro-hethitischen Staaten

Simon Halama
2-stg., Di. 16-18, Schellingstr. 12 (K), 427
BA: P 2.2, WP 2.2, WP 3.2, WP 7.2, WP 8.2

Nach dem Kollaps der spätbronzezeitlichen Großreiche entsteht in Syrien und Südostanatolien in den folgenden Jahrhunderten eine Welt kleiner Territorialstaaten, beherrscht von Königen, die teils aramäische, teils luwische Namen tragen und in ihren Textzeugnissen unterschiedliche Sprachen und Schriften verwenden. An lokale Traditionen anknüpfend und zugleich inspiriert von den Hinterlassenschaften des hethitischen Großreichs entwickelt sich in der frühen und mittleren Eisenzeit in der Region eine charakteristische Formensprache in der Architektur und den Bildwerken, die trotz Anknüpfung an Traditionen auch viel Innovatives und Eigenständiges erkennen lässt. Die materielle Kultur soll im Verlauf der Veranstaltung intensiv studiert werden, wobei Stadtbau, Architektur und monumentale Bildwerke im Vordergrund stehen. Vor diesem Hintergrund werden wir der Frage nach Einheit und Vielfalt nachgehen und Erklärungsansätze für die vorgefundene Situation diskutieren.

Literatur:

  • Gilibert, Alessandra: Syro-Hittite Monumental Art and the Archaeology of Performance. The Stone Reliefs at Carchemish and Zincirli in the Earlier First Millenium BCE. Topoi : Berlin Studies of the Ancient World 2. Berlin/New York: Walter de Gruyter – 2011.
  • Melchert, H. Craig (Hg.): The Luwians. Handbuch der Orientalistik 68. Leiden/Boston: Brill – 2003.
  • Niehr, Herbert (Hg.): The Aramaeans in Ancient Syria. Handbuch der Orientalistik 106. Leiden/Boston: Brill – 2014.
  • Orthmann, Winfried: Untersuchungen zur späthethitischen Kunst. Saarbrücker Beiträge zur Altertumskunde 8. Bonn: Rudolf Habelt Verlag – 1971.
  • Pucci, Marina: Functional Analysis of Space in Syro-Hittite Architecture. BAR International Series 1738. Oxford: Archaeopress – 2008.

Raum und Bild: Neuassyrische Paläste und ihre Ausschmückung

Simon Halama
2-stg., Do. 10–12, Schellingstr. 12 (K), 427
BA: WP 3.2, WP 8.2

Ab dem 9. Jahrhundert v. Chr. statteten neuassyrische Könige die Paläste ihrer Residenzen mit außerordentlich umfangreichen Bildsequenzen in Form von Reliefs, aber auch Wandmalereien und glasierten Ziegeln aus. Ausgehend von ausgewählten Methoden der Architektur- und der Bildanalyse wollen wir im Rahmen des Seminars versuchen Bildwerke und architektonischen Kontext zusammenzubringen, um zu ergründen, ob sich daraus weitergehende Interpretationen ergeben, als aus einer isolierten Analyse der einzelnen Bestandteile. Dazu werden ausgewählte Paläste bzw. Palastteile und ihre Ausstattung im Detail besprochen.

Literatur:

  • Kertai, David: The Architecture of Late Assyrian Royal Palaces. Oxford: Oxford University Press – 2015.
  • Reade, Julian Edgeworth: Assyrian Architectural Decoration: Techniques and Subject Matter. Baghdader Mitteilungen 10 (1979), S. 17-49.
  • Reade, Julian Edgeworth: The Architectural Context of Assyrian Sculpture. Baghdader Mitteilungen 11 (1980), S. 75-87.
  • Russell, John Malcolm: Sennacherib’s Palace without Rival at Nineveh. Chicago/London: The University of Chicago Press – 1991.
  • Russell, John Malcolm: The Program of the Palace of Assurnasirpal II at Nimrud: Issues in the Research and Presentation of Assyrian Art. American Journal of Archaeology 102/4 (Oct. 1998), S. 655-715.

Das Reich der Achämeniden

Kai Kaniuth
2-stg., Mo. 14–16, Schellingstr. 12 (K), 427
BA: WP 3.2, WP 8.2

Das erste wahre Weltreich der Antike ist uns vor allem historisch, weniger gut archäologisch bekannt. Die Veranstaltung hat zum Ziel, die materiellen Hinterlassenschaften des Achämenidenreiches im Hinblick auf die lokalspezifischen kulturellen Ausprägungen der Reichsteile und ihre Rolle im Rahmen der achämenidischen Herrschaftspraxis zu veranschaulichen.

Hieroglyphen-Luwisch II

Zsolt Simon
2-stg., Di. 10-12; Amalienstr. 17, A, 107
BA: P 2.2, WP 2.2, WP 7.2 / MA: P 1.2, P 4.2, P 8.2, P 9.1, P 10.2

In diesem Kurs werden die Kenntnisse der luwischen Grammatik und der luwischen Hieroglyphen vertieft. Gelesen werden ausgewählte Texte historischen Inhalts sowie die wichtigsten jüngst veröffentlichten Inschriften. Während der Lektüre werden auch die historisch-geographischen und kulturgeschichtlichen Kontexte dieser Inschriften ausführlich besprochen.

Teilnahmevoraussetzung: Grundkenntnisse des Luwischen sowie der luwischen Hieroglyphen.

Digitale Bildbearbeitung und Zeichenübung

Manfred Lerchl
4-stg., Mi. 12-16, Schellingstr. 12, K 427
BA: WP 10.1

In der Zeichenübung werden Keramik und Kleinfunde wie Terrakotten, Siegel, Kleinplastiken und Metallgeräte wissenschaftlich gezeichnet.

Sämtliche benötigte Materialien werden bereitgestellt.

Digitalisierung vs. Katalogisierung: Anwendung aktueller Methoden der Digital Humanities auf die mittel- und neuassyrische Glyptik

Anna Kurmangaliev
2-stg., Di. 14-16, Schellingstr. 12, K 427
BA: WP 10.2

Die Übung wird sich mit Digitalisierungskonzepten für altorientalische Bildwerke, am Beispiel der mittel- und neuassyrischen Glyptik beschäftigen. Das Hauptproblem von Digitalisierungsprojekten stellt, neben der Konzeption der Datenbankstruktur, die Definierung eines kontrollierten Thesaurus dar. In unserem Fall ist das die Erschaffung eines die altorientalische Bilderwelt betreffenden Vokabulars, das einerseits konsistent und multilingual verwendbar sein soll und andererseits eine Vernetzung mit anderen Datenbanken und Open Linked Data (LOD) erlauben muss. Das Ziel dieser Veranstaltung wird sein, ein für die mittel- und neuassyrische Glyptik geltendes ikonographisches Vokabular für auftretende Bildelemente zu entwickeln und es anschließend im „Labeling System“ (Projekt der Hochschule Mainz; Homepage: https://www.hs-mainz.de/studium/projekte/technik/gv/das-labeling-system/) einzubetten.

Neben der Einführung in die altorientalische Siegelkunde allgemein und in die mittel- und neuassyrische Glyptik im Besonderen, haben Sie die Gelegenheit in dieser Veranstaltung ein kleines gemeinsames Projekt durchzuführen und somit einen Eindruck von wissenschaftlichen Forschungstätigkeiten an unserem Institut zu bekommen.

Eingeladen sind Studienanfänger wie Fortgeschrittene aller relevanten Studiengänge mit Interesse daran, das oben skizzierte Projektvorhaben gemeinsam anzugehen.

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Lektürekurse und Seminare

Eine Person im Akkadischen: Namen, Beruf, Familie (akkadische Lektüre und Proseminar/Seminar)

Walther Sallaberger
2-stg., Di. 12–14
BA: P 6, P 8 / MA: P 4.2, 9.1, P 9.2, P 10.2

Bei jeder Lektüre von akkadischen Texten oder von Sekundärliteratur stolpert man stets über Personen, die namentlich benannt sind, wie beispielsweise Könige und Gelehrte, oder Zeugen und Arbeiter in Lohnlisten. Selten stehen aber die Namen selbst im Zentrum, und das soll in diesem längst überfälligen Kurs endlich erfüllt werden. Denn Namen gehören nicht nur zu den faszinierendsten Quellen der Keilschriftkulturen zum Gebrauch von Sprachen, gesellschaftlichen Idealen oder zu gelebter Religiosität. Die Identifikation von Personen anhand von Namen und ihr Verfolgen in unterschiedlichen Texten – die Prosopografie – stellt zudem eine zentrale historische Methode des Faches dar. In mehreren Schwerpunktthemen behandeln wir Namen von altakkadischen bis zu neuassyrischen und neubabylonischen Quellen und gewinnen so gleichzeitig einen Überblick über die akkadische Sprachgeschichte:

  1. Der Inhalt von Personennamen: Tiernamen und Aussehen, die Rolle der Familie, Namen und Gebete usw.
  2. Die Identifikation von Personen: Vatersnamen, Beruf, Familiennamen (Beispiele aus Arbeiter- oder Zeugenlisten)
  3. Prosopografie in der Praxis (Kurzpräsentation der Teilnehmer)
  4. Historische Aspekte der Onomastik: Sprachen (insbesondere amurritische Namen), theophore Namen (als Hinweis auf Lokalpanthea)

Ziel des Kurses ist es, dass die Teilnehmer grundlegende akkadische Namenstypen verstehen und in Keilschrift lesen können, Personennamen historisch zuzuordnen lernen und erste Erfahrungen im Auswerten von Namensdaten und in der Prosopografie sammeln.

Teilnahmevoraussetzung: Abschluss Akkadisch II

Akkadische Texte aus Ugarit (akkadische Lektüre)

Jared Miller 2-stg., Do. 16–18
Schellingstr. 9, 116
BA: P 6, P 8 / MA: P 4.2, 9.1, P 9.2, P 10.2

Die am Mittelmeer gelegene antike Stadt Ugarit bildet einen der wichtigsten spätbronzezeitlichen Fundorte akkadischer Texte außerhalb Mesopotamiens. Die aus Ugarit stammenden Texte umfassen alle Gattungen wie Briefe und Urkunden, Listen und Literatur aus dem Bereich der Bildungstexte, königliche Erlässe und Verträge. Durch die Zuweisung der Keilschrifttafeln zu Fundkontexten lassen sich auch archivalische Zusammenhänge studieren.

Teilnahmevoraussetzung: Abschluss Akkadisch

Briefe in sumerischer Sprache (sumerische Lektüre)

Walther Sallaberger
2-stg., Do. 16-18; Schellingstr. 5, 307
MA: P 3.1-3.2, 4.2, 9.1, 9.2, 10.2

Die meisten sumerischen Briefe datieren in die Zeit der III. Dynastie von Ur (21. Jhd. v. Chr.), sie entstammen häufig dem Alltag der Administration und sind deshalb sehr knapp formuliert. Briefe behandeln aber weniger die Routinen, sondern legen Änderungen fest oder verweisen auf besondere Ausgaben etwa bei der Reise eines königlichen Gesandten. Einige Briefe haben rechtliche Gültigkeit, insbesondere die knappen Zeugenaussagen oder Beobachtungen von Vergehen, die dem Stadtfürsten gemeldet werden. Der Schwerpunkt des Seminars liegt auf Briefen aus Umma, wobei wir sowohl Vokabular und Grammatik wie auch die Personen und ihre Aufgaben beachten wollen. Für die sprachliche und prosopografische Analyse wollen wir gezielt die im Internet verfügbaren Sammlungen, neben BDTNS auch CDLI und ePSD, einsetzen und ihren Gebrauch üben.

Zur Abrundung des Themas blicken wir auch auf ältere, insbesondere sargonische Briefe, die sprachlich mehr in die Beziehung zum Adressaten investieren, sowie auf literarische Briefe der altbabylonischen Tradition. Literatur zur Einführung (PDF abrufbar):

  • W. Sallaberger (2015): Special Cases and Legal Matters. Diction and Function of Letters in the State of the Third Dynasty of Ur (2110–2003 BC), in: S. Procházka u.a. (Hg.), Official Epistolography and the Language(s) of Power. Vienna, 15–30 + Pl. 1

Teilnahmevoraussetzung: Erfolgreicher Abschluss Sumerisch II

Hethitische Staatsverträge (hethitische Lektüre)

Jared Miller
2-stg., Mi. 10-12; Schellingstr. 5, 307
MA: P 3.3-3.4, 4.2, 9.1, 9.2, 10.2

Das Corpus der hethitischen Staatsverträge erfreut sich seit dem Beginn der Hethitologie größter Aufmerksamkeit, stellt es doch die älteste erhaltene umfangreiche Gruppe von entsprechenden Dokumenten in der menschlichen Geschichte dar. Die Staatsverträge bilden sowohl in staatsrechtlicher Hinsicht wie auch als historische Dokumente zentrale Quellen zum Staat und zur Geschichte von Hatti.

Teilnahmevoraussetzung: Erfolgreicher Abschluss Hethitisch II

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Master- und Doktorandenseminar

Keilschriftwerkstatt. Philologisches Oberseminar

Walther Sallaberger
2-stg., Mo. 14–16 Uhr

Das Seminar bietet allen, die mit einer wissenschaftlichen Arbeit zu sumerischen oder akkadischen Quellen beschäftigt sind, die Möglichkeit, Texte aus ihrer Arbeit in einem größeren Kreis vorzustellen und zu besprechen. Im offenen wissenschaftlichen Gespräch soll hier insbesondere auch die philologische Interpretation von wichtigen Texten behandelt werden, die die Grundlage jeder wissenschaftlichen Diskussion bildet.

Die gemeinsame Lektüre soll umgekehrt allen Beteiligten auch helfen, unterschiedliche Quellen kennenzulernen und so das eigene Spektrum zu erweitern.

Ergänzt wird die gemeinsame Lektüre durch Einzelsitzungen zu ausgewählten Texten.

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