Assyriologie und Hethitologie
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Sommersemester 2010

HINWEISE:

  •  Ab WS 2009/10 stellt das Institut zusammen mit dem Institut für Vorderasiatische Archäologie den BA-Hauptfachstudiengang "Alter Orient".
  • Studierende der Magisterstudiengänge können an allen Lehrveranstaltungen für den BA-Studiengang teilnehmen (Modulbelegpflicht nicht relevant).
  • Vorbesprechung für alle Veranstaltungen: Montag, 19.04.2010, 11 Uhr c.t., im Institut, Raum 307.
  • Alle Veranstaltungen finden, sofern nicht anders angegeben, im Institut, Raum 307, statt.
  • Kopiervorlagen zur Vorbereitung der Lektürekurse werden rechtzeitig vor Semesterbeginn im Kopierraum bereitgelegt.

BA-Studium

 

Modul P1/II (6 ECTS): Akkadisch II
P 1.1. Akkadisch II
Anne Löhnert
Übung, 2stg., Di 12–14
Prüfungsart: Modulteilprüfung

In diesem Kurs sollen die im „Akkadisch I“-Unterricht erworbenen Kenntnisse anhand verschiedener Texte vertieft werden. Gelesen werden einige Inschriften des Königs Hammurapi, Ausschnitte aus dem Mythos Atram-hasīs, sowie Briefe aus Mari. Die Teilnahme an der begleitenden Übung ist Pflicht.

Die Kopiervorlage liegt zu Semesterbeginn aus.

Übung zu Akkadisch II
Alexa Bartelmus
1stg., Zeit n.V.

Die Übung dient der Textvorbereitung und -vertiefung und führt in die Hilfsmittel der Akkadistik ein.

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Modul P 4 (3 ECTS): Schrifttum des Alten Orients I
P 4.1. Von der Schrifterfindung zum Alphabet
Jared Miller, Walther Sallaberger
Vorlesung, 2stg., Mo 12–14; HGB M018
Prüfungsart: Modulprüfung

Achtung: Die Veranstaltung beginnt erst am 26.04.2010.

Die Erfindung der Schrift bildete einen entscheidenden Wendepunkt in der Menschheitsgeschichte, denn von nun an wurden sprachliche Zeugnisse überliefert. Anhand archäologischer Funde können wir die einzelnen Entwicklungsschritte nachvollziehen, bis die erste Schrift im späten vierten Jahrtausend in Sumer, im Süden Mesopotamiens, auftrat. Die Keilschrift verbreitete sich über den gesamten Vorderen Orient, so dass in Keilschrift geschriebene Sprachen die ältesten Zeugnisse zweier großer Sprachfamilien darstellen: das semitische Akkadische, die Sprache Babyloniens und Assyriens, und das indogermanische Hethitische in Anatolien; hinzu treten weitere semitische, indogermanische und andere Sprachen. Im späten zweiten Jahrtausend v. Chr. erschienen unter dem Einfluss der ägyptischen Schrift die ersten Alphabetschriften in der Levante, doch gebrauchte man vor und neben dem Siegeszug des Alphabets noch andere Schriften wie das Keilalphabet der Achämeniden oder die Hieroglyphenschrift Anatoliens. In der Vorlesung folgen wir der geschichtlichen Entwicklung über mehr als drei Jahrtausende im gesamten Vorderen Orient. Anhand der historischen Beispiele werden grundlegende Prinzipien von Schriften (wie das Verhältnis von Bild- und Wort- zu Lautzeichen) und äußere Merkmale der Schriftzeugnisse (Formen der Schrift, Textträger, Schreiberwerkzeug) sowie in gebotener Kürze die jeweiligen Sprachen und ihre Textcorpora vorgestellt.

 

Modulteil P.4.2 wird nicht angeboten.

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Magisterstudium

 

Urkunden aus Nuzi
Anne Löhnert
3stg., Mo 11 – 14

Die Grabungen der antiken Stadt Nuzi, Verwaltungshauptstadt des Landes Arrapha im 14. Jhd. v. Chr., erbrachten zahlreiche Häuser mit Privatarchiven, die zum größten Teil Rechtsvorgänge des Alltags dokumentieren. Hier ist vor allem der Vorgang der Adoption bemerkenswert, der in Nuzi bei weitem nicht auf die Etablierung von Eltern-Kind-Verhältnissen festgelegt war, sondern vielmehr als Werkzeug zur Aneignung von Grundbesitz diente. Im Kurs werden daher die verschiedenen Arten der Adoption und ihre jeweiligen rechtlichen Konsequenzen in Augenschein genommen, wobei auch Erbteilungsregelungen und Prozesse zu Besitzansprüchen gelesen werden. Anhand einiger Urkunden des besonders aktiven Geschäftsmannes Tehiptilla, wird die Entwicklung eines Militärposteninhabers zu einem einflussreichen Großgrundbesitzer nachgezeichnet. Den Abschluss sollen die Sammelklagen wegen Korruption gegen den „Bürgermeister“ Kuššiharbe bilden.

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Die älteren Sprachstufen des Akkadischen
Walther Sallaberger
3stg., Mo 15:00 – 17:30

In der Sprachgeschichte des Akkadischen im späten dritten und frühen zweiten Jahrtausend zeigt sich bei näherem Hinsehen eine beeindruckende Vielfalt: neben den traditionell wichtigen Dialekten, dem Altakkadischen der Dynastie Sargons und ihrer Kanzleien (1), dem Altassyrischen der Kültepe-Texte (2) und dem Altbabylonischen Hammurapis (3), finden sich weitere Formen des Akkadischen: in präsargonischer Zeit die ersten akkadischen Namen und Wörter (4), die Sprache von Ebla (5), die Zeugnisse aus Tell Beydar und Mari (6), das Akkadische der Ur III-Zeit (7), die šakkanakkū-Texte aus Mari und Terqa (8) oder das Frühaltbabylonische Ešnunnas (9). Für diese neun Sprachstufen ist der Textbestand vorzustellen und sollen Beispieltexte besprochen werden, wobei auf Merkmale wie Orthographie und Syllabar, die historische Phonologie, Morphologie und Lexikon einzugehen ist. Ziel des Seminars ist es überdies, die Studierenden mit der einschlägigen Fachliteratur und neueren Forschungen vertraut zu machen.

Voraussetzung: Akkadisch-Kenntnisse

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Von der Verwaltungsnotiz bis zum Gottesbrief: Sumerische Briefe
Walther Sallaberger
2stg., Do 14 – 16

Alltagsbriefe in sumerischer Sprache stammen in der Regel aus dem Kontext der Verwaltung, sind entsprechend knapp formuliert. Literarisch ausgeformt sind hingegen die in altbabylonischer Zeit tradierten Briefe, vor allem die Korrespondenz der Könige von Ur, sowie die Gottesbriefe. Im Seminar wollen wir anhand ausgewählter Beispiele der Kommunikationsform Brief nachspüren und dabei untersuchen, inwiefern sich hinter den knappen Anweisungen ebenso wie hinter literarischen Schriftstücken Prinzipien sprachlicher Interaktion und bestimmter Verwaltungs- oder gar Gesellschaftsstrukturen erkennen lassen.

Voraussetzung: Sumerisch-Kenntnisse

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Babylonische Sonnen-Omina
Francesca Rochberg / Walther Sallaberger
1stg., bis 05.06.2010 jeweils 2 Stunden pro Woche, Zeit n. V.

Im Rahmen einer Forschungsprofessur von LMUexcellent arbeitet Professor Francesca Rochberg im Sommersemester 2010 an unserem Institut an einer Edition der Omina zu Sonnenfinsternissen. Sie wird Beispiele aus ihrer aktuellen Arbeit vorstellen. Professor Sallaberger führt zu diesen Sitzungen hin, indem anhand von Beispieltexten die Terminologie und der Aufbau dieser Textgattung erarbeitet werden.

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Methodenseminar: Lexikon des Sumerischen und Akkadischen
Walther Sallaberger
1stg., bis 05.06.2010 jeweils 2 Stunden pro Woche, Zeit n. V.

Übersetzen ist das Handwerkszeug des altorientalischen Philologen und Historikers. In Hinblick auf das Lexikon erscheinen die Voraussetzungen für das Sumerische wie für das Akkadische recht unterschiedlich: das Fehlen eines sumerischen Wörterbuchs kann zu Unsicherheit oder völliger Freiheit, das Vorliegen zweier akkadischer Wörterbücher zu trügerischer Sicherheit führen. Anhand von Beispielen, die möglichst von den Teilnehmern beigebracht werden sollten, werden wir kritisch untersuchen, wie die Wörterbücher Bedeutungen ansetzen bzw. wie wir Bedeutungen festlegen und daraus zu Übersetzungen finden. Dabei diskutieren wir Vor- und Nachteile von Etymologie und Sprachvergleich, Untersuchungen des Wortfelds, Analyse von semantischen Kontexten und Textsorten oder Gleichungen lexikalischer Listen.

Voraussetzungen: Solide Kenntnisse in beiden Sprachen

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Sumerische Grammatik für Fortgeschrittene
Pascal Attinger
2stg., Juni/Juli jeweils 4 Stunden pro Woche, Zeit n. V.

Der Kurs ist für fortgeschrittene Studenten bestimmt, die mindestens die Einführung von M.-L. Thomsen beherrschen.

Geplant ist die Behandlung folgender Themen: Pronomina, Verbklassen, Pluralbasen, transitive versus intransitive Formen, Passiv (nach den Hypothesen von C. Wilcke und G. Zólyomi/B. Jagersma), Direktiv und Lokalpräfix (dabei auch Kausativ), Ventiv, sowie {nan} (negativ) und {na} (nicht negativ).

Voraussetzung: Gute Sumerisch-Kenntnisse

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Luwisch I
Jared Miller / Olav Hackstein
2stg., Di 14 – 16

Das Luwische ist eine der seltenen Sprachen des Alten Orients, die in zwei verschiedenen Schriftsystemen überliefert sind, und zwar in diesem Fall der aus Südmesopotamien stammenden Keilschrift und einer in Zentral¬anatolien um die Mitte des 2. Jahrtausends eigens für sie entwickelten hieroglyphischen Schrift. Eng verwandt mit dem Hethitischen – der ältesten verschrifteten indoeuropäischen Sprache und zugleich einer der drei Großcorpussprachen des Alten Orients – gewinnt das Luwische seit der Veröffentlichung des Corpus of Hieroglyphic Luwian Inscriptions im Jahr 2000 immer mehr Aufmerksamkeit. Ziel der Übung ist die Vermittlung der grammatischen Grundlagen sowie der Einstieg in die beiden Schriftsysteme, um die Lektüre leichter Originaltexte zu ermöglichen.

Ein knappes Kompendium zum Hieroglyphenluwischen in deutscher Sprache ist:

Plöchl, Reinhold 2003: Einführung in das Hieroglyphenluwische.
Dresden: Verlag der TU Dresden. (ISBN 3-86005-351-5)

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Hethitisch II
Jared Miller
2stg., Di 16 – 18

Nachdem im vorangehenden Semester durch die Lektüre einfacher Textabschnitte die Grundzüge der hethitischen Grammatik sowie ein Einstieg in die hethitische Variante der Keilschrift vermittelt wurden, werden in dieser Übung anhand der Lektüre von weiteren ausgewählten Texten verschiedener Gattungen die bereits erworbenen Grammatik-kenntnisse ergänzt und vertieft. Der Kurs dient zusätzlich zur Erweiterung des erworbenen Wortschatzes und der Keilschriftzeichenkenntnis sowie zur Einführung in die diachrone Entwicklung der Sprache und der Schrift.

Übung zu Hethitisch II
Stefan Odzuck
1stg., Zeit n. V.

Die Übung dient der Textvorbereitung und -vertiefung und führt in die Hilfsmittel der Hethitologie ein.

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Hethitisch für Fortgeschrittene: Die sogenannten Mannestaten Suppiluliumas I.
Jared Miller
3stg., Mi 14 – 17

Die von seinem Sohn verfassten sogenannten Mannestaten Suppiluliumas I. stellen trotz ihres teilweise schlechten Erhaltungszustands eine der wichtigsten Kompositionen für die Rekonstruktion der hethitischen Geschichte der frühen Großreichszeit dar und gehören daher in der Altanatolistik zur Grundausbildung. Eine 2009 erschienene Neuedition des Gesamttextes bietet die Voraussetzungen für eine erneute Lektüre. In der Übung wird der Rekonstruktion der Tafelserie und den historischen Begebenheiten besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Gleichwohl wird auf eine gründliche Lektüre der besser erhaltenen Tafelabschnitte und eine weitere Vertiefung in die Feinheiten der hethitischen Sprache nicht verzichtet.

Voraussetzung: Gute Hethitisch-Kenntnisse

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Kolloquium zum Alten Orient
Jared Miller / Michael Roaf / Walther Sallaberger
2st., Di 18 – 20; HGB D Z007

Das Kolloquium wird gemeinsam von den Instituten für  Assyriologie und Hethitologie und für Vorderasiatische Archäologie wöchentlich veranstaltet. Dabei werden aktuelle Forschungsarbeiten vorgestellt und diskutiert. Der Kreis der Vortragenden wird bewusst offen gehalten und soll die Lehrenden der Institute mit ihren aktuellen Forschungsarbeiten, Studenten mit ihren Qualifikationsarbeiten, Mitarbeiter in Projekten, Gastwissenschaftler, Vertreter von Nachbarfächern oder Wissenschaftler ohne institutionelle Anbindung umfassen. Aktuelle Ankündigungen werden an den Instituten ausgehängt, Textvorlagen ggf. in den Instituten ausgelegt oder verteilt.

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Graduiertenkolleg: Formen von Prestige in Kulturen des Altertums

Vorlesung zum Graduiertenkolleg:  Vergangenheitsbezug und Tradition
Do 16-18, HGB  A016

Das genaue Programm wird zu Semesterbeginn per Aushang bekannt gegeben.