Assyriologie und Hethitologie
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Sommersemester 2020

Vorlesungsverzeichnis, SoSe 2020

Institut für Assyriologie und Hethitologie
Schellingstraße 5, 3. Stock

Postanschrift: Geschwister-Scholl-Platz 1, 80539 München
Telefon: 089/2180 3287, Fax 089/2180 3913
E-Mail: Inst.Assyr@lrz.uni-muenchen.de
Homepage: http://www.assyriologie.lmu.de

Studienberatung und Studiengangskoordination:

Dr. Anna Glenn
Institut für Assyriologie und Hethitologie, Raum 310, Mo. 14–16 Uhr
Tel. 089/2180 5676, E-Mail: anna.glenn@lmu.de

Aino Hätinen, M.A.
Institut für Assyriologie und Hethitologie, Raum 210, Mi. 14–16 Uhr
Tel. 089/2180 1864, E-Mail: aino.haetinen@lmu.de

Prof. Dr. Walther Sallaberger
Institut für Assyriologie und Hethitologie, Raum 309, Di. 14–15 Uhr
Tel. 089/2180 3553, E-Mail: WaSa@lmu.de

Hinweise:

  1. Kopiervorlagen zur Vorbereitung werden auf LSF hochgeladen
  2. Für das Institut für Assyriologie gilt: Ausstehende Scheine für das Sommersemester 2020 können ausnahmslos nur bis 15. September 2020 beantragt werden (Abgabe von Prüfungsarbeiten).
  3. Alle Studierenden können sich Veranstaltungen des Studienganges „Alte Geschichte des Nahen und Mittleren Ostens“ auf Schein anrechnen lassen, sofern die jeweiligen Veranstaltungen zum BA „Alter Orient“ und zum Master „Altorientalistik“ passen.
  4. Masterstudierende können sich zusätzlich Veranstaltungen aus den Studiengängen „Vorderasiatische Archäologie“ und „Gemeinsamer Geistes- und Sozialwissenschaftlicher Profilbereich“ auf Schein anrechnen lassen, sofern die jeweiligen Veranstaltungen inhaltlich zum Master „Altorientalistik“ passen.
  5. Darüber hinaus können weitere geeignete Lehrveranstaltungen aus dem Lehrangebot der LMU belegt werden.
  6. Angebote finden sich hier:
  • Studiengang „Vorderasiatische Archäologie“ in LSF: Fakultät für Kulturwissenschaften → Master Vorderasiatische Archäologie
  • Studiengang „Alte Geschichte des Nahen und Mittleren Ostens“ der Fakultät für Geschichts- und Kunstwissenschaften in LSF unter: Fakultät für Geschichts- und Kunstwissenschaften → Historisches Seminar → I Bachelorstudiengänge Geschichte
  • Studiengang „Gemeinsamer Geistes- und Sozialwissenschaftlicher Profilbereich“ der Fakultät für Kulturwissenschaften in LSF: Fakultät für Kulturwissenschaften → Profilbereich (Master) oder
    Vorlesungsverzeichnis → Fakultätsübergreifende Veranstaltungen → Gemeinsamer Geistes- und Sozialwissenschaftlicher Profilbereich

! Vor Teilnahme an den Lehrveranstaltungen aus diesen und anderen Studiengängen stets eine Rücksprache mit den Studiengangskoordinatorinnen!

!Die Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2020 finden zu den angegebenen Terminen statt. Die genauen Formen des Unterrichts werden noch bekannt gegeben!

Vorlesungen, Kolloquium

Magier, Schreiber, Richter: Wissenskulturen im alten Mesopotamien - 3 ETCS

Walther Sallaberger
2-stg., Mo. 12–14; Hauptgebäude, A 125 (Prüfungstermin: 27.7.20, Hauptgebäude A 119)
BA Alter Orient: P 4.1, WP 4.1, WP 9.1

Die Vorlesung wird zur angegebenen Zeit per Zoom durchgeführt, in LSF eingeschriebene Studierende erhalten kurz vorher einen Einladungslink. Unterlagen werden wie üblich in LFS bereitgelegt.

Dank des widerstandsfähigen Schreibmaterials Ton bildet das keilschriftliche Korpus aus Vorderasien einen der größten Schätze antiker Schriftkulturen – und ist dabei sicher in der Allgemeinheit am wenigsten bekannt. Aus keiner anderen antiken Schriftkultur werden nach wie vor in so großer Zahl Schriftdokumente gefunden, auf der anderen Seite sind viele Bereiche durch die Forschung noch gar nicht oder noch nicht so lange erschlossen, sodass das Wissen um das keilschriftliche Schrifttum kaum verbreitet werden konnte. Diese Vorlesung möchte deshalb den Studierenden einen Überblick über diese riesige Schriftkultur zum Kennenlernen bieten.
Die einen denken dabei vielleicht zuerst an die „schöne“ Literatur mit Hymnen, Klagen, Gebeten, Beschwörungen, Mythen und Epen – darunter das große Gilgameš-Epos –, andere eher an gelehrte Werke, medizinische, mathematische und astronomische Texte. Könige ließen Inschriften, Annalen oder Gesetze schreiben und aus dem Alltag stammen Briefe, Rechtsurkunden oder Abrechnungen. Die Vorlesung bietet einen weit gefassten Einblick in das Schrifttum Mesopotamiens in sumerischer und akkadischer Sprache vom Beginn der Schrift im späten 4. Jahrtausend v. Chr. bis zum Ende der Keilschrift um die Zeitenwende. Durch die jeweilige Kontextualisierung der Schriftzeugnisse bietet die Vorlesung auch eine kultur- und geisteswissenschaftliche Einführung zum alten Mesopotamien. Aspekte von Auffinden und Bewahren, Handel und Zerstörung in der Moderne sollen ebenso angesprochen werden.

Neolithikum und Chalkolithikum des Vorderen Orients - 3 ETCS

Kai Kaniuth
2-stg., Mo. 16–18; Hauptgebäude, M 114
BA Alter Orient: P 5.1, WP 5.1

Die Veranstaltung vermittelt einen Überblick über die vorgeschichtlichen Epochen Vorderasiens, von der ersten Besiedlung der Region vor ca. 1.8 Mio. Jahren bis zur Uruk-Zeit. Sie befasst sich vor allem mit den zentralen Themen der Sesshaftwerdung, des Übergangs zur Nahrungsproduktion und der Entstehung erster komplexer Gemeinschaften. Anhand ausgewählter Beispiele werden aktuelle Fragestellungen des Faches Vorderasiatische Archäologie erörtert.

Kolloquium zum Alten Orient - 3 ETCS

Kai Kaniuth, Jared Miller, Walther Sallaberger
2-stg., Di 18–20, Hauptgebäude, B 006
MA Altorientalistik: P 5.1

Das Kolloquium lebt von der Diskussion von neuen Forschungsergebnissen. Aus diesem Grund kann das Kolloquium im Sommersemester 2020 bis auf Weiteres nicht stattfinden. Studierende im MA "Altorientalistik", die die Teilnahme am Kolloquium benötigen, bekommen von Prof. Dr. J. Miller und Prof. Dr. W. Sallaberger je drei aktuelle Aufsätze zur Diskussion, um so diese Lehrveranstaltung abschließen zu können.

Das Kolloquium wird gemeinsam von den Instituten für Assyriologie und Hethitologie und für Vorderasiatische Archäologie wöchentlich veranstaltet. Dabei werden aktuelle Forschungsarbeiten vorgestellt und diskutiert. Der Kreis der Vortragenden wird bewusst offengehalten und soll die Lehrenden der Institute mit ihren aktuellen Forschungsarbeiten, Studierende mit ihren Qualifikationsarbeiten, Mitarbeitende in Projekten, Gastwissenschaftler*innen, Vertreter*innen von Nachbarfächern oder Wissenschaftler*innen ohne institutionelle Anbindung umfassen. Zusätzlich wird zu Gastvorträgen eingeladen.
Aktuelle Ankündigungen werden an den Instituten ausgehängt und verteilt.

Sprachkurse

Akkadisch II - 6 ETCS

Walther Sallaberger
2-stg., Mi. 12–14, Schellingstr. 5, 204
BA Alter Orient: P 1.2

Die Übung wird zur angegebenen Zeit per Zoom durchgeführt, in LSF eingeschriebene Studierende erhalten kurz vorher einen Einladungslink.
Andere Studierende melden sich bitte per E-Mail unter wasa@lmu.de an.
Unterlagen werden in LSF bereitgestellt.

In diesem Kurs werden die im „Akkadisch I“-Unterricht erworbenen Kenntnisse des Altbabylonischen anhand verschiedener Texte vertieft. Gelesen werden Teile des Prologes und des Epiloges des Kodex Hammurapi von Babylon sowie altbabylonische Briefe. Damit wird zugleich eine Einführung in die Kultur der altbabylonischen Zeit geboten.
Teilnahmevoraussetzung: Erfolgreicher Abschluss von Akkadisch I

Sumerisch II - 6 ETCS

Walther Sallaberger
2-stg., Di. 12–14, Schellingstr. 5, 204
BA Alter Orient: WP 1.2
MA Altorientalistik: WP 4.2

Die Übung wird zur angegebenen Zeit per Zoom durchgeführt, in LSF eingeschriebene Studierende erhalten kurz vorher einen Einladungslink.
Andere Studierende melden sich bitte per E-Mail unter wasa@lmu.de an.
Unterlagen werden in LSF bereitgestellt.

Der Kurs dient dem Vertiefen der im Wintersemester erworbenen Kenntnisse der sumerischen Sprache anhand ausgewählter neusumerischer Texte. Dabei werden die Texte in Keilschrift erarbeitet, zudem beschäftigen wir uns mit dem charakteristischen Vokabular und dem Aufbau der verschiedenen Genres und lernen die wichtigsten Fundorte der Zeit kennen. Die Textlektüre folgt dem Lehrbuch von Colonna d’Istria/Sallaberger (in Vorbereitung), doch sollen die Studierenden darüber hinaus an die sumerologische Sekundärliteratur herangeführt werden.
Teilnahmevoraussetzung: Erfolgreicher Abschluss von Sumerisch I

Hethitisch II - 6 ETCS

Jared Miller
2-stg., Do. 12–14, Schellingstr. 3, S 227
BA Alter Orient: WP 6.2
MA Altorientalistik: WP 5.2

Die Übung wird zur angegebenen Zeit per Videokonferenz in Zoom stattfinden. Ergänzende Materialen werden im Laufe des Semesters in LSF bereitgestellt. Die Studierenden werden rechtzeitig per E-Mail oder LSF benachrichtigt.

Das Hethitische ist die älteste verschriftete indoeuropäische Sprache und zugleich eine der drei Großkorpussprachen des Alten Orients, die in keilschriftlicher Überlieferung vorliegen. Nachdem im vorangehenden Semester durch die Lektüre einfacher Textabschnitte die Grundzüge der hethitischen Grammatik sowie ein Einstieg in die hethitische Variante der Keilschrift vermittelt wurden, werden in dieser Übung anhand der Lektüre von weiteren ausgewählten Texten verschiedener Gattungen die bereits erworbenen Grammatikkenntnisse ergänzt und vertieft.
Der Kurs dient zusätzlich zur Erweiterung des erworbenen Wortschatzes und der Keilschriftzeichenkenntnis sowie zur Einführung in die diachrone Entwicklung der Sprache und der Schrift.
Teilnahmevoraussetzung: Erfolgreicher Abschluss von Hethitisch I

Übungen und Seminare

Divination, Magie und politisches Handeln im Alten Orient - 3 ETCS

Birgit Christiansen
2-stg., Do. 14–16; Schellingstr. 3, S 242
BA Alter Orient: P 4.2, WP 4.2, WP 9.2
MA Altorientalistik: P 4.2, WP 8.1, WP 9.1, WP 10.1

Die Übung findet zum angegebenen Termin (Do 14-16 Uhr) statt. Der Unterricht wird per Videokonferenz in Zoom sowie durch asynchrone Kommunikationsformen (Video- und Audioaufzeichnungen und schriftliche Lehrmaterialien) stattfinden. Diese werden auf der Lernplattform Moodle bereitgestellt: https://moodle.lmu.de/course/index.php?categoryid=536. Die Studierenden werden rechtzeitig per E-Mail oder LSF benachrichtigt.

Im altorientalischen Schrifttum sind Texte divinatorischen und magischen Inhalts in großer Zahl und Vielfalt vertreten. Darin spiegelt sich der hohe Stellenwert wider, der der Divination und Magie in den altorientalischen Kulturen zukam. Beide Verfahren spielten sowohl im Alltagsleben der Menschen als auch im politischen Handeln eine große Rolle und standen zueinander in enger Verbindung.
Durch Orakel, Omina und Traumdeutung versuchte man Aufschluss über den Willen und das Handeln der Götter zu erlangen. Darauf aufbauend versuchte man durch magische Rituale Einfluss auf die Götter zu nehmen, um gegenwärtiges und zukünftiges Unheil abzuwenden und Wohlergehen zu erlangen.
In der Lehrveranstaltung werden wir uns mit verschiedenen divinatorischen und magischen Praktiken und ihrer Überlieferung auseinandersetzen. Der Schwerpunkt wird auf der mesopotamischen und hethitischen Überlieferung liegen. Wir werden aber auch Vergleiche zu anderen Regionen ziehen und traditionsgeschichtlichen Bezügen nachgehen. Ein besonderes Augenmerk werden wir auf den Stellenwert der Divination und Beschwörungskunst in der Politik richten.
Voraussetzungen: Kenntnisse altorientalischer Sprachen sind zum Besuch der Übung nicht erforderlich. Wichtig sind jedoch das Interesse an den altorientalischen Kulturen und die Bereitschaft, sich mit der Überlieferung und ihren historischen und kulturhistorischen Hintergründen intensiv zu befassen.
(Max. Teilnehmerzahl: 15; Prüfungsform im BA und modularisierten LA sowie Master und GSP: RE).

Musik in Mesopotamien - 3 ETCS

Anna Glenn
2-stg., Mi. 10–12; Schellingstr. 7, 004
BA Alter Orient: P 4.2, WP 4.2, WP 9.2
MA Altorientalistik: P 4.2, WP 8.1, WP 9.1, WP 10.1

Der Kurs wird zur angegebenen Zeit solange wie notwendig per Zoom stattfinden. Zusätzliche Aufgaben und Forumsdiskussionen werden in Moodle bereitgestellt. Die Studierenden werden rechtzeitig per E-Mail oder LSF benachrichtigt.

Musik war ein wichtiger und allgegenwärtiger Aspekt der Gesellschaft des alten Mesopotamien (heutiges Irak/Syrien). Keilschriftliche Quellen aus dem 2.–1. Jahrtausend v.Chr. offenbaren ein komplexes, voll entwickeltes System des Musikwissens, welches von Generation zu Generation weitergegeben wurde und sogar älter ist als die bekanntere Musiktheorie des antiken Griechenlands. Die Berufsmusiker Mesopotamiens spielten ihre Musikstücke auf allerlei Instrumenten, Leiern, Harfen, Trommeln, Becken und mehr, welche vielfältige Liedtypen begleiteten, je nach Anlass und Zielsetzung. Auch andere Berufsgruppen, z.B. Hirten mit ihrer „Pfeife“, konnten über musikalische Fähigkeiten verfügen.
In dieser Übung wollen wir uns einen Überblick über die Praxis und die Theorie der Musik in Mesopotamien während des 3.–1. Jts. v. Chr. verschaffen. Unter anderen werden wir uns mit folgenden Themen beschäftigen: die aus Archäologie, Bildkunst und schriftlichen Quellen bekannten Musikinstrumente, die mesopotamische Musikwissenschaft, d. h. Tonsystem, Modi, musikalische Anweisungen usw.; Liedtypen, Liedtexte und musikalische Anlässe, mit besonderem Fokus auf Wirkung der Musik im mesopotamischen Kult; und schließlich Tätigkeit, Ausbildung und Ansehen von Berufsmusikern im Laufe der mesopotamischen Geschichte.

Einführung in das digitale Autographieren der keilschriftlichen Quellen - 3 ETCS

Aino Hätinen
4-stg., Fr. 10–14 (jede zweite Woche, Beginn: 24.4.2020), Amalienstr. 17, A 105
BA Alter Orient: P 4.2, WP 4.2, WP 9.2
MA Altorientalistik: WP 8.1, WP 9.1, WP 10.1

Der Kurs findet zum angegebenen Termin per Videokonferenz in Zoom statt. Ergänzende Materialien werden in Moodle bereitgestellt. Die Studierenden werden rechtzeitig per E-Mail benachrichtigt.

Seit dem Anfang der assyriologischen Forschung spielt die originalgetreue Kopie eines Keilschrifttextträgers eine grundlegende Rolle im Fach und ist die Basis für die meisten Textpublikationen. Obwohl eine gute Photographie in vielen Fällen eine Zeichnung ersetzen kann, ist eine Kopie oft unumgänglich, um eine leserfreundliche Version von dem beschädigten Textträger anzubieten. Heutzutage werden die meisten Keilschriftkopien digital mit der Hilfe von Photographien gezeichnet. In diesem Kurs wird eine Zeichnungsmethode mit Vektorgrafik vorgestellt, und die Teilnehmenden werden einige Kopien von Tontafeln anfertigen. Das Material – ausgewählte neuassyrische Stücke aus Ninive – wird für alle gleich sein, aber es besteht auch die Möglichkeit Ausnahmen zu machen (z. B. Anfertigung einer Kopie für einen Aufsatz oder eine Dissertation).
Voraussetzungen: Teilnehmende sollten über gute Kenntnisse im Keilschriftlesen verfügen, einen eigenen Laptop mit einer externen Maus mitbringen und müssen das Programm Inkscape installieren (Freeware; PC/Mac). Eine Grafiktafel zum Zeichnen ist nicht notwendig.


Geschichte und Kultur der späthethitischen Staaten - 3 ETCS

Zsolt Simon
2-stg, Di. 16–18, Schellingstr. 9, 101
BA Alter Orient: P 4.2, WP 4.2, WP 9.2
MA Altorientalistik: P 4.2, WP 8.1, WP 9.1, WP 10.1

Der Kurs findet zum angegebenen Termin per Videokonferenz in Zoom statt. Ergänzende Materialien (Tischvorlagen und PPT-Dateien) sowie Sekundärliteratur werden durch Dropbox bereitgestellt. Die Studierenden werden rechtzeitig per E-Mail oder LSF benachrichtigt.

Dieser Kurs bietet einen ausführlichen Überblick über die Nachfolgestaaten des hethitischen Reiches von ihrer Entstehung bis zu ihrem Untergang (ca. 1190–401 v.Chr.). Anhand der schriftlichen und archäologischen Quellen werden u.a. die historische Geographie, die politische Geschichte und Chronologie, administrative Strukturen, Religion, Wirtschaft, Kunst, Schriftlichkeit und die sprachlich-ethnischen Verhältnisse erörtert. Dabei werden auch die jüngsten fachübergreifenden Kontroversen (wie z.B. um die eisenzeitlichen Großkönige in Zentralanatolien) besprochen.
Voraussetzungen: Keine. Die für das Verständnis und die Rekonstruktion zentralen altorientalischen Quellen werden in Übersetzung vorgestellt.

Çatalhöyük und das anatolische Neolithikum – ein Projektseminar - 3 ETCS

Simon Halama
2-stg, Mi. 14–16, Schellingstraße 12, K 427
BA Alter Orient: P 5.2, WP 5.2
MA Altorientalistik: WP 10.1

Çatalhöyük in Anatolien ist eine der am besten erforschten neolithischen Siedlungen in Anatolien und im Nahen Osten überhaupt. Berühmt wurde sie vor allem für die spezielle Architektur und Ausschmückung vieler ihrer Häuser mit Wandmalereien. Zwei langfristige Ausgrabungsprojekte unter der Leitung von James Mellaart (1960–1965) sowie Ian Hodder (seit 1993) haben mit unterschiedlichen methodischen Ansätzen eine Unmenge an Erkenntnissen zum Leben an diesem Ort erbracht. Neben den umfangreichen Publikationen insbesondere des laufenden Grabungsprojektes ist außerdem eine frei zugängliche Online-Datenbank verfügbar. Dieser besonders gute Forschungs- und Publikationsstand bietet eine hervorragende Grundlage, um das Arbeiten mit Ausgrabungsberichten und Datenbanken in der Archäologie zu trainieren. Deswegen wollen wir in diesem Projektseminar ausgehend von einer Einführung eigenständig Fragestellungen entwickeln, diese anhand der vorhandenen Publikationen beantworten und die Ergebnisse am Ende des Semesters in einem kleinen Workshop präsentieren. Auf diese Art und Weise soll die Veranstaltung an einem konkreten Beispiel an das wissenschaftliche Arbeiten heranführen.

Einführende Literatur:
Düring, Bleda: The Prehistory of Asia Minor. From Complex Hunter-Gatherers to Early Urban Societies. Cambridge/New York: Cambridge University Press – 2011.

Wandel oder Kontinuität? Babylonien unter Assyrern, Chaldäern und Achämeniden - 3 ETCS

Kai Kaniuth
2-stg, Di. 14–16, Schellingstraße 12, K 427
MA Altorientalistik: WP 10.1

Ziel der Veranstaltung ist die Betrachtung des mesopotamischen Kernlandes, Babylonien, und seiner kulturellen und ökonomischen Entwicklung in der neubabylonischen und achämenidischen Zeit. Im Verlauf der Veranstaltung soll vor allem den Veränderungen in der materiellen Kultur zwischen dem 9. und 4. Jahrhundert v. Chr. und der Frage, worin die Ursachen eines beobachtbaren Wandels zu suchen sind, nachgegangen werden. Das Seminar richtet sich vor allem an fortgeschrittene Studierende mit Vorkenntnissen in der Archäologie der Periode.
Voraussetzungen: Vorwiegend für Master-Studierende. BA-Studierende können gerne nach vorheriger Rücksprache mit dem Dozenten teilnehmen.

Die Archäologie Südsyriens in der Bronzezeit - 3 ETCS

Samar Shammas
2-stg, Mo. 14–16, Schellingstraße 12, K 427
BA Alter Orient: P 5.2, WP 5.2

Das Gebiet von Südsyrien spielte eine wichtige Rolle aufgrund der Verkehrsverbindungen zwischen südlicher und nördlicher Levante, die dieses Gebiet durchqueren und die Levante an Mesopotamien und Ägypten anschließen. Archäologische Untersuchungen seit Ende des 19. Jahrhunderts haben Beweise für eine Besiedlung dieser Region ab dem Epipaläolithikum erbracht.
Im Rahmen dieser Übung werden die Hauptfundorte der Bronzezeit (3000–1200 v. Chr.) in Südsyrien wie u. a. Tell Sakka, Tell eṣ-Ṣaliḥiyeh, Khirbet al-Umbashi zusammen mit Siedlungen aus den Nachbarregionen der Beqaa-Ebene und Galiläas vorgestellt. Anhand der Grabungsbefunde und mit einem Blick auf Geographie und Landschaft werden Themen wie Forschungsgeschichte, Chronologie, Siedlungsstruktur, Befestigungen, mittel- und spätbronzezeitliche Paläste, Kunst, Keramiktraditionen und Austausch diskutiert.

Sammlungen altorientalischer Artefakte in Großbritannien (mit Exkursion) - 3 ETCS

Kai Kaniuth / Simon Halama
2-stg, Mo. 10–12, Schellingstraße 12, K 427
BA Alter Orient: P 5.2, WP 5.2
MA Altorientalistik: WP 9.1

Das British Museum in London und das Ashmolean Museum in Oxford sowie weitere britische Museen verfügen über bedeutende Sammlungen altorientalischer Artefakte, v. a. aus Mesopotamien, aber auch aus Anatolien, Syrien und dem Iran. Im Rahmen der Übung beschäftigen wir uns mit ausgewählten Objekten und Objektgruppen, die die gesamte mesopotamische Geschichte repräsentieren, sowie mit den Fundorten und Fundkontexten, aus denen sie stammen. Im Rahmen einer Exkursion am Ende des Semesters (voraussichtlich 8.-12.7.2020) werden wir die entsprechenden Sammlungen besuchen und die besprochenen Objekte im Original betrachten und besprechen können.

Archäologische Objektgattungen des Vorderen Orients - 6 ETCS

Femke Grops
2-stg, Do. 16–18, Schellingstraße 12, K 427
BA Alter Orient: WP 10.1–2

Die materiellen Hinterlassenschaften vergangener Kulturen sind Ausgangspunkt für archäologische Forschungen. Deshalb sollen in der praxisorientierten Übung „Archäologische Objektgattungen des Vorderen Orients“ die Studierenden an die verschiedenen Arten von Objekten aus archäologischen Kontexten herangeführt werden (z.B. Keramik, Siegel, Stelen, etc.). Ziele der Übung sind, die unterschiedlichen Methoden zur Bearbeitung der Gattungen zu betrachten und zu verstehen, welche Fragestellungen damit beantwortet werden können. Exemplarisch werden dazu verschiedene Objektgattungen vorgestellt, die in der Vorderasiatischen Archäologie behandelt werden. Die Methodik zur Bearbeitung derer ist jedoch unabhängig vom historischen Hintergrund auch für Studierende anderer archäologischer Disziplinen von Interesse. Zusätzlich werden die Studierenden an die grundlegende Literatur zu den Gattungen herangeführt und arbeiten sich anhand der empfohlenen Titel in die gängige wissenschaftliche Zitationsweise ein. Für die Übernahme von Referaten werden von der Übungsleitung Themen vorgeschlagen, die vorderasiatische Objektgattungen im Fokus haben (z. Bsp. Halaf-Keramik, Akkad-Glyptik, etc.).

Ausstellungsvorbereitung: Ton, Steine, Scherben - 6 ETCS

Claudia Gruber
2-stg, Do. 14–16, Schellingstraße 12, K 427
BA Alter Orient: WP 10.1–2

Das Institut für Vorderasiatische Archäologie feiert in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen. Bei dieser Gelegenheit wollen wir Teile unserer Institutssammlung in einer Ausstellung präsentieren, die ab Oktober 2020 in der Ausleihhalle der Universitätsbibliothek zu sehen sein wird.
Unter dem Arbeitstitel „Ton, Steine, Scherben“ konzentriert sich das Thema der Ausstellung auf Keramik. Verschiedene Unterpunkte werden unter dem Aspekt der Vermittlungskompetenz behandelt: Der primäre Fokus richtet sich natürlich auf inhaltliche Kenntnisse der zu zeigenden Objekte, wobei Wert auf die visuelle Wahrnehmung (Schule des Sehens) und eine präzise Benennung (Terminologie!) gelegt wird. Zudem soll besprochen werden, welche Aspekte der einzelnen Gegenstände Aussagen zu ausgewählten Fragestellungen liefern könnten. Ergebnisse naturwissenschaftlicher Untersuchungsmethoden sollen ebenso Eingang in die Ausstellungsplanung finden wie funktionale und stilistische Überlegungen. Im Seminar wählen wir die Objekte zu den übergeordneten Themen aus und entwickeln das Layout der Vitrinen.
Gerne sollen Zusatzangebote wie etwa weiterführende Informationen über QR-Codes, die Einbindung in soziale Medien, Flyer zum Mitnehmen oder Führungen bzw. Aktionstage auf Anfrage integriert werden.
Voraussetzungen: Zu erbringende Leistungen sind regelmäßige Teilnahme, gründliche Lektüre ausgewählter Texte sowie Beiträge zu einer Stichwortliste der Terminologie.

Photographische Dokumentation in der Archäologie - 6 ETCS

Laura Simons / Harald Schmidt
Blockseminar, Do. 18.06. (14–18 Uhr), Fr.–Sa. 19.–20.06. (10–18 Uhr), So 21.06. (10–14 Uhr), Schellingstraße 12, K 427
BA Alter Orient: WP 10.1–2

Der Kurs behandelt die technischen Grundlagen digitaler Spiegelreflexkameras und die Möglichkeiten, die diese bieten. Weiterhin werden die spezifischen Notwendigkeiten für die photographische Dokumentation in der Archäologie erlernt und diskutiert. Die erworbenen theoretischen Kenntnisse werden unmittelbar in der Praxis angewendet werden, wozu die Studierenden Kleinfunde unterschiedlicher Fundgattungen aus der Institutssammlung ebenso photographieren wie sie Aufnahmen unter freiem Himmel anfertigen werden. Die Photographien der Teilnehmenden werden abschließend besprochen. Auf diese Weise erwerben sie wichtige für die archäologische Praxis relevante Kenntnisse und Fähigkeiten.
Frau Laura Simons ist seit vielen Jahren als Archäologin für die photographische Dokumentation auf Grabungen in Italien, Syrien und der Türkei zuständig. Harald Schmidt ist ausgebildeter Photograph.

Übungen mit akkadischer, sumerischer und hethitischer Lektüre

Mittelassyrische Texte: Briefe, Urkunden, Gesetze (mit Lektüre akkadischer Texte) - 6 ETCS/
3 ETSC

Beatrice Baragli
2-stg., Mi. 14–16, Schellingstr. 5, 307
BA Alter Orient: P 7.1–2, P 9.1–2
MA Altorientalistik: P 3.1, P 3.2, P 4.1, P 4.2

Das Seminar findet zum angegebenen Termin per Videokonferenz in Zoom (https://lmu-munich.zoom.us/meeting/register/tJAlfuqorzMtG9e5Ur7iCNF7lBBAdIFoJlpg) statt. Ergänzende Materialien werden in Moodle (https://moodle.lmu.de/course/view.php?id=7015) bereitgestellt. Die Studierenden werden rechtzeitig per E-Mail oder LSF benachrichtigt.

Die Briefe und Urkunden der mittelassyrischen Zeit, die hauptsächlich in den Archiven von Assur gefunden wurden, belegen eine wichtige Phase des Aufstiegs des assyrischen Reichs sowie wesentliche politische und historische Entwicklungen. Dieses kleine Korpus von ungefähr 3.000 Tafeln zeigt sowohl die zentrale Verwaltungsstruktur von Assur als auch die Administration der Peripherie (z. B. Sheh Hamad, Abi Sabiyad, Khuera). Texte aus verschiedenen Textfunden werden analysiert, die unterschiedlichen Lebenskontexten entsprechen: von den offiziellen Gesetzen des Königshofs bis zum Alltag der Briefe.
Nach der neuen Publikation der Grammatik des Mittelassyrischen (s. Literatur) ist jetzt der Einstieg in diesen Dialekt noch zugänglicher. Im Kurs werden die wichtigsten Textgattungen – Briefe, Urkunden, Gesetze – gelesen, diskutiert, miteinander verglichen und in einen größeren historischen und sprachlichen Zusammenhang gesetzt.
Voraussetzungen: Erfolgreicher Abschluss von Akkadisch II

Literatur:
• de Ridder, Jacob Jan, Descriptive Grammar of Middle Assyrian. LAOS 8. Leipzig, 2018.
• Jakob, Stefan, Mittelassyrische Verwaltung und Sozialstruktur. Untersuchungen. CM 29. Leiden/Boston, 2003

Omenliteratur im alten Mesopotamien (mit Lektüre akkadischer Texte) - 6 ETCS/3 ETSC

Enrique Jiménez
2-stg., Do. 16–18, Schellingstr. 5, 307
BA Alter Orient: P 7.1–2, P 9.1–2
MA Altorientalistik: P 3.1, P 3.2, P 4.1, P 4.2

Das Seminar findet zum angegebenen Termin per Videokonferenz in Zoom (https://lmu-munich.zoom.us/meeting/register/tJQuf-uvqTorZO6Cwb3mUckvtO_Dia0Fbw) statt. Ergänzende Materialien werden in Moodle (https://moodle.lmu.de/course/view.php?id=7486) bereitgestellt. Die Studierenden werden rechtzeitig per E-Mail oder LSF benachrichtigt.

Die Omenliteratur bildet eines der größten und raffiniertesten Textkorpora des alten Mesopotamien. Das Ziel der mesopotamischen Wahrsagerei war, die Zukunft aus den Ereignissen der Gegenwart anhand einer Reihe von hoch entwickelten und flexiblen Regeln abzuleiten. Die Bedeutung dieser Texte für die Bewohner des alten Mesopotamien zeigt sich am offensichtlichsten in der neuassyrischen königlichen Korrespondenz, in der die Hofgelehrten versuchten, die Entscheidungen des Königs mithilfe der klassischen divinatorischen Abhandlungen zu beeinflussen.
Das Seminar soll eine Einführung in die verschiedenen Gattungen der Divination bieten, u. a. hepatoskopischer, himmlischer, physiognomischer, prophetischer, terrestrischer, teratomantischer und parodistischer Omina. Darüber hinaus wird der Sitz im Leben der Texte anhand der Kommentare und Briefe, die sie erwähnen oder erklären, untersucht. Unveröffentlichte Tafeln werden gelesen und neue Texte werden unter Verwendung verschiedener Manuskripte rekonstruiert.
Voraussetzungen: Gute Kenntnisse in Akkadisch und der Keilschrift sind erforderlich.

Amarna-Briefe I: Die Korrespondenz der Großmächte (mit Lektüre akkadischer Texte) - 6 ETCS/3 ETCS

Jared Miller
2-stg., Mo. 10–12, Schellingstr. 5, 307
BA Alter Orient: P 7.1–2, P 9.1–2
MA Altorientalistik: P 3.1, P 3.2, P 4.1, P 4.2

Die Übung wird zur angegebenen Zeit per Videokonferenz in Zoom stattfinden. Ergänzende Materialen werden im Laufe des Semesters in LSF bereitgestellt. Die Studierenden werden rechtzeitig per E-Mail oder LSF benachrichtigt.

Kaum ein Keilschriftarchiv verleiht tiefere Einblicke in die gegenseitigen Beziehungen unter den Großmächten des Alten Orients als das von Tell el-Amarna, äg. Akhetaten. Neben gut 350 zwischen dem Pharao und seinen südlevantinischen Vasallen gewechselten Briefen und einer Handvoll literarischer Texte besteht das Amarna-Archiv aus knapp 50 Briefen des Ägypterkönigs und seiner „Brüder“, der Könige von Babylonien, Assyrien, Mittani, Hatti, Arzawa (Westanatolien) und Alasija (Zypern). Eine Auswahl dieser internationalen Briefe in akkadischer Sprache werden wir im Unterricht lesen und in ihrem sprachlichen, historischen und kulturellen Kontext besprechen. Teilnehmende werden die Texte zunächst anhand einer Kopie oder eines Photos lesen, um anschließend eine Übersetzung sowie einen philologischen Kommentar vorzutragen. (Im SoSe 2021 wird voraussichtlich eine Übung zur Korrespondenz mit den Vasallen angeboten.)
Voraussetzung: Erfolgreicher Abschluss von Akkadisch II

Texte zur Musik Mesopotamiens (mit Lektüre sumerisch-akkadischer Texte) - 6 ETCS/3 ETCS

Anna Glenn
2-stg., Di. 14–16, Schellingstr. 5, 307
MA Altorientalistik: P 3.1, P 3.2, P 4.1, P 4.2

Die Übung wird zur angegebenen Zeit voraussichtlich per Videokonferenz in Zoom stattfinden. Ergänzende Materialen werden in Moodle bereitstehen. Die Studierenden werden rechtzeitig per E-Mail oder LSF benachrichtigt.

Keilschriftliche Quellen aus dem 2.–1. Jahrtausend v. Chr. offenbaren ein komplexes System des Musikwissens und der -praxis, welches sich im Laufe der Jahrhunderte in Mesopotamien weiterentwickelt hat. In diesem Lektürekurs werden wir eine Auswahl sumerischer und akkadischer Texte, die die Musikkenntnisse der Mesopotamier darstellen bzw. widerspiegeln, genauer betrachten. Im Rahmen der Untersuchung von drei Hauptthemen – der allgemeine und fachliche Umgang mit Musik und Instrumenten, die mesopotamischen Tonsysteme, Gesänge und Gesangsweisen – werden wir Texte aus mehreren Textarten lesen. Dazu gehören lexikalische Listen und Preisgedichte mit „Stimmanweisungen“ und anderen technischen Hinweisen sowie liturgische Texte mit performativen Anweisungen.
Voraussetzung: Sumerisch- und Akkadisch-Kenntnisse

Sumerische Streitgespräche (mit Lektüre sumerischer Texte) - 6 ETCS/3 ETCS

Anna Glenn
2-stg., Do. 12–14, Schellingstr. 5, 307
MA Altorientalistik: P 4.1, P 4.2

Die Übung wird zur angegebenen Zeit voraussichtlich per Videokonferenz in Zoom stattfinden. Ergänzende Materialen werden in Moodle bereitstehen. Die Studierenden werden rechtzeitig per E-Mail oder LSF benachrichtigt.

Aus der altbabylonischen Zeit (ca. 2000–1600 v. Chr.) sind acht sumerische „Rangstreitgespräche“ bekannt, die sich durch die Verwendung des sumerischen Terminus adamin auszeichnen. In jedem dieser Literaturwerke disputieren zwei meist nicht-menschliche Kontrahenten aus dem Alltagsleben, z. B. Getreide und Mutterschaff, Vogel und Fisch, Hacke und Pflug, über ihre jeweiligen Werte. Im Laufe des verbalen Schlagabtausches erweist sich einer der beiden Kontrahenten als rhetorisch geschickter als der andere und wird am Ende des Werkes zum Sieger erklärt. In diesem Lektürekurs werden wir Auszüge aus den erhaltenen sumerischen Rangstreitgesprächen lesen und bestimmte Aspekte der Werke wie Struktur und rhetorische Technik besprechen.
Voraussetzung: Erfolgreicher Abschluss von Sumerisch II

Althethitische Fest- und Ritualvorschriften (mit Lektüre hethitischer Texte) - 6 ETCS/3 ETCS

Jared Miller
2-stg., Mo. 14–16, Schellingstr. 5, 307
MA Altorientalistik: P 4.1, P 4.2

Die Übung wird zur angegebenen Zeit per Videokonferenz in Zoom stattfinden. Ergänzende Materialen werden im Laufe des Semesters in LSF bereitgestellt. Die Studierenden werden rechtzeitig per E-Mail oder LSF benachrichtigt.

Neben ihrer allgemeinen Auskunft über hethitische Religion und Gesellschaft sind die althethitischen Fest- und Ritualtexte v. a. aufgrund ihres hohen sprachlichen und schriftlichen Alters sowie ihrer Aussage zu einer anatolischen Religionsgeschichte, die der Welle des hurritischen und syrischen Einflusses des 15. Jhs. vorausgeht, von Interesse. Da die Texte durch die gesamte hethitische Geschichte hindurch immer wieder abgeschrieben, zum Teil inhaltlich oder stilistisch revidiert oder auch umgestaltet wurden, liegt ein Vergleich der Texte der verschiedenen Zeitabschnitte sehr nahe. Im Unterricht werden wir eine Auswahl von Abschnitten aus drei Textgruppen lesen und in ihrem sprachlichen, religionshistorischen und kulturellen Kontext besprechen: das sog. „KI.LAM-Fest“ (CTH 627), das „althethitische Ritual für das Königspaar“ (CTH 416) sowie das „Gewitterritual“ (CTH 631). Teilnehmende werden die Texte zunächst anhand einer Kopie oder eines Photos lesen, um anschließend eine Übersetzung sowie einen philologischen Kommentar vorzutragen.

Hethitische Gesetze und Gerichtsprotokolle (mit Lektüre hethitischer Texte) - 6 ETCS/3 ETCS

Jared Miller
2-stg., Do. 10–12, Schellingstr. 5, 307
MA Altorientalistik: P 4.1, P 4.2

Die Übung wird zur angegebenen Zeit per Videokonferenz in Zoom stattfinden. Ergänzende Materialen werden im Laufe des Semesters in LSF bereitgestellt. Studierenden werden rechtzeitig per E-Mail oder LSF benachrichtigt.

Bekanntlich bieten die Archive von Hattusa zwei fast komplett erhaltene Serien von Gesetzen („Wenn ein Mann“ und „Wenn eine Weinrebe“), deren früheste Exemplare auch zu den ältesten Textvertretern der hethitischen Überlieferung gehören. Da die Gesetzessammlungen durch die gesamte hethitische Geschichte hindurch immer wieder abgeschrieben und zum Teil auch inhaltlich revidiert wurden, liegt ein Vergleich der Texte der verschiedenen Zeitabschnitte sowohl juristisch als auch gesellschaftlich sehr nahe. Daneben sind einige wenige Protokolle von Gerichtsverfahren erhalten, die in erster Linie aus Zeugenaussagen bestehen. Eine Auswahl der gut 200 Paragraphen der Gesetzessammlungen sowie eines der vorhandenen Gerichtsprotokolle werden wir im Unterricht lesen und in ihrem sprachlichen, historischen und kulturellen Kontext besprechen. Teilnehmende werden die Texte zunächst anhand einer Kopie oder eines Photos lesen, um anschließend eine Übersetzung sowie einen philologischen Kommentar vorzutragen.

Einführung in das wissenschaftliche Bearbeiten von keilschriftlichen Texten (Akkadisch, Sumerisch, Hethitisch)

Beatrice Baragli
3-stg., Mi. 16–18:30, Schellingstr. 5, 307

Das Seminar findet zum angegebenen Termin per Videokonferenz in Zoom (https://lmu-munich.zoom.us/meeting/register/tJEldeuvqjwsHtIiL3W7uVj2NGqu3snMzcN6) statt. Ergänzende Materialien werden in Moodle (https://moodle.lmu.de/course/view.php?id=7020) bereitgestellt. Die Studierenden werden rechtzeitig per E-Mail oder LSF benachrichtigt.

Altorientalische Sprachen können bisweilen eine Herausforderung darstellen. Diese Einführung bietet eine Vorbereitung für Studierende der Altorientalistik. Folgende Themen werden behandelt: das Entziffern von Keilschriftzeichen, der Gebrauch von Zeichenlisten, die Anwendung der Grammatik inklusive Diskussion über eventuelle Zweifel und Identifizierung von Formen sowie die Benutzung von Lexika und Wörterbüchern. Die Vorarbeiten für Hausaufgaben werden auch insbesondere durch die Verwendung von Sekundärliteratur unterstützt: Wie bereitet man sich richtig auf die nächste Unterrichtsstunde vor? Wie besteht man erfolgreich die Abschlussprüfung?
Voraussetzungen: Die Einführung richtet sich an BA- und MA-Studierende von allen altorientalischen Kursen (Vorlesungen, Lektüren von Akkadisch, Sumerisch und Hethitisch). Es geht vor allem um individuelle Betreuung bei Lektürekursen – alle sind eingeladen, dieses einmalige Angebot anzunehmen!