Assyriologie und Hethitologie
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Wintersemester 2021/22

Vorlesungsverzeichnis, WiSe 2021/22

Institut für Assyriologie und Hethitologie
Schellingstraße 5, 3. Stock

Postanschrift: Geschwister-Scholl-Platz 1, 80539
Telefon: 089/2180 3287, Fax 089/2180 3913
E-Mail: Inst.Assyr@lrz.uni-muenchen.de
Homepage: http://www.assyriologie.lmu.de

Präsenzunterricht im WiSe 2021/22

Im kommenden Semester dürfen Präsenzveranstaltungen unter bestimmten Rahmenbedingungen wieder stattfinden. Aktuelle Information zum Thema finden Sie auf der Corona-Informationsseite der LMU (https://www.lmu.de/de/die-lmu/informationen-zum-corona-virus/hinweise-zu-studium-und-lehre/index.html).

Studienberatung und Studiengangskoordination:

Dr. Anna Glenn
Institut für Assyriologie und Hethitologie, Raum 310, nach Vereinbarung per E-Mail
Tel. 089/2180 5676, E-Mail: anna.glenn@lmu.de

Aino Hätinen, M.A.
Institut für Assyriologie und Hethitologie, Raum 210, nach Vereinbarung per E-Mail
Tel. 089/2180 1864, E-Mail: aino.haetinen@lmu.de

Prof. Dr. Walther Sallaberger
Institut für Assyriologie und Hethitologie, Raum 309, nach Vereinbarung per E-Mail
Tel. 089/2180 3553, E-Mail: WaSa@lmu.de

Hinweise:

  1. Für das Institut für Assyriologie gilt: Ausstehende Scheine für das Wintersemester 2021/22 können ausnahmslos nur bis 15. März 2022 beantragt werden (Abgabe von Prüfungsarbeiten).
  2. Alle Studierenden können sich Veranstaltungen des Studienganges „Alte Geschichte des Nahen und Mittleren Ostens“ auf Schein anrechnen lassen, sofern die jeweiligen Veranstaltungen zum BA „Alter Orient“ und zum Master „Altorientalistik“ passen.
  3. Masterstudierende können sich zusätzlich Veranstaltungen aus den Studiengängen „Vorderasiatische Archäologie“ und „Gemeinsamer Geistes- und Sozialwissenschaftlicher Profilbereich“ auf Schein anrechnen lassen, sofern die jeweiligen Veranstaltungen inhaltlich zum Master „Altorientalistik“ passen.
  4. Darüber hinaus können weitere geeignete Lehrveranstaltungen aus dem Lehrangebot der LMU belegt werden.
  5. Angebote finden sich hier:
  • Studiengang „Vorderasiatische Archäologie“ in LSF:
    Fakultät für Kulturwissenschaften → Master Vorderasiatische Archäologie
  • Studiengang „Alte Geschichte des Nahen und Mittleren Ostens“ der Fakultät für Geschichts- und Kunstwissenschaften in LSF unter: Fakultät für Geschichts- und Kunstwissenschaften → Historisches Seminar → I Bachelorstudiengänge Geschichte
  • Studiengang „Gemeinsamer Geistes- und Sozialwissenschaftlicher Profilbereich“ der Fakultät für Kulturwissenschaften in LSF: Fakultät für Kulturwissenschaften → Profilbereich (Master) oder Vorlesungsverzeichnis → Fakultätsübergreifende Veranstaltungen → Gemeinsamer Geistes- und Sozialwissenschaftlicher Profilbereich

!Vor Teilnahme an den Lehrveranstaltungen aus diesen und anderen Studiengängen ist stets eine Rücksprache mit den Studiengangskoordinatorinnen erforderlich!

Vorlesungen, Kolloquium

Geschichte Mesopotamiens: eine Einführung - 3 ETCS

Walther Sallaberger
2-stg., Mo. 12–14, ab sofort (29.11.2021) für "2G"-Studierende bis auf Weiteres im Hauptgebäude, A119, für alle andern auf Zoom:
https://lmu-munich.zoom.us/j/96372978208?pwd=MHY0UVZFT0Y5WWt2OThtQVRtUFNuUT09
Meeting-ID: 963 7297 8208
Kenncode: 877618
BA Alter Orient: P 2.1, WP 2.1, WP 7.1
MA Altorientalistik: P 1.1, P 5.2, WP 1.1
Von den frühen Stadtstaaten bis zu den Großreichen Assyriens, Babyloniens und Irans erstreckt sich die Geschichte Mesopotamiens, des Landes an Euphrat und Tigris. Bei allen historischen Veränderungen, dem Wechsel von Völkern, Staaten, Dynastien und Königen, prägen Landschaft und Lebensweisen sowie die mesopotamische Kultur die Geschichte. Die Vorlesung bietet einen Überblick über die Geschichte Mesopotamiens von der Schrifterfindung im späten 4. Jahrtausend v. Chr. über die frühen Stadtstaaten, die Reiche Sargons von Akkad und der Könige von Ur, Hammurapis von Babylon oder Assurs mit einem Schwerpunkt auf der Bronzezeit (3. bis 2. Jtsd. v. Chr.). Für das Verständnis und die Rekonstruktion der Geschichte werden zentrale Quellen in sumerischer, babylonischer und assyrischer Sprache in Übersetzung vorgestellt.

Einführung in die Vorderasiatische Archäologie - 6 ETCS

Adelheid Otto
3-stg., Mi. 9–12, Schellingstr. 12, K 427
BA Alter Orient: P 3.1–2
In diesem Kurs werden die Grundzüge der Kulturentwicklung des alten Vorderasiens von 10.000 - 300 v. Chr. vermittelt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Mesopotamien und den benachbarten Hochkulturen. Ziel der Veranstaltung ist es, allgemeine Kenntnisse auf dem gesamten Gebiet der Vorderasiatischen Archäologie zu vermitteln. Dies geschieht in thematischen Blöcken wie Forschungsgeschichte, Chronologie, Siedlungswesen, Götter, Sprachen und Völker, bestimmte Bauten, Kunst, Keramik u.a.m. Am Ende des Einführungskurses wird der Lernerfolg in einer Klausur geprüft, darüber hinaus wird aktive Mitarbeit in den Stunden erwartet.

Altorientalische Großreiche - 3 ETCS

Adelheid Otto
2-stg., Mo. 16–18, Hauptgebäude, M 114
BA Alter Orient: WP 3.1, WP 8.1
MA Altorientalistik: P 1.1, P 5.2, WP 1.1, WP 11.1
Die Vorlesung bietet einen Überblick über die Geschichte und Kultur der altorientalischen Großreiche im 1. Jahrtausend v. Chr. Schwerpunktmäßig werden das neuassyrische Reich, die aramäischen und späthethitischen Fürstentümer, das neu- und spätbabylonische Reich, Urartu, Phönizien sowie die Reiche der Meder und Perser behandelt.

Kolloquium zum Alten Orient - 3 ETCS

Jared Miller, Adelheid Otto, Walther Sallaberger
2-stg., Di. 18–20, bis auf Weiteres per Zoom
MA Altorientalistik: P 1.2, P 5.3
Das Kolloquium wird gemeinsam von den Instituten für Assyriologie und Hethitologie und für Vorderasiatische Archäologie wöchentlich veranstaltet. Dabei werden aktuelle Forschungsarbeiten vorgestellt und diskutiert. Der Kreis der Vortragenden wird bewusst offengehalten und soll die Lehrenden der Institute mit ihren aktuellen Forschungsarbeiten, Studierende mit ihren Qualifikationsarbeiten, Mitarbeitende in Projekten, Gastwissenschaftler*innen, Vertreter*innen von Nachbarfächern oder Wissenschaftler*innen ohne institutionelle Anbindung umfassen. Zusätzlich wird zu Gastvorträgen eingeladen.
Aktuelle Ankündigungen werden an den Instituten ausgehängt und verteilt.

Sprachkurse

Akkadisch I - 6 ETCS

Aino Hätinen
4-stg., Di. 12-14, Schellingstr. 3 (R), R055 und Do. 12–14 , Schellingstr. 3 (S), S006
BA Alter Orient: P 1.1
Da das Studium der altorientalischen Philologie auf der Arbeit mit und am Text beruht, sind zum Einstieg die sprachlichen Grundlagen zu erwerben. Das Modul führt in das Akkadische ein und soll die Grundkenntnisse der Grammatik dieser Sprache in ihrer altbabylonischen Stufe vermitteln. Darüber hinaus werden erste Schritte zum Erlernen der Keilschrift sowie ein Grundwortschatz angeeignet.
Teilnahmevoraussetzung: Der Kurs steht allen Interessierten offen, besondere Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Die Semesterunterlagen werden zu Beginn des Semesters bereitgestellt.

Sumerisch I - 6 ETCS

Anna Glenn
4-stg., Mi. 12-14, Schellingstr. 3 (S), S004 und Fr. 12–14, Schellingstr. 3 (R), R055
MA Altorientalistik: WP 4.1
In einem einsemestrigen Kurs werden Grundzüge des Sumerischen behandelt. Das Sumerische ist die wichtigste in Keilschrift überlieferte Sprache Mesopotamiens im dritten Jahrtausend, die anschließend bis zum Ende der Keilschriftkultur um die Zeitenwende tradiert wurde. Die Einführung in die Grammatik dieser Ergativ-Sprache, für die bisher noch keine Verwandtschaft zu einer anderen Sprache festgestellt werden konnte, orientiert sich am Befund für das Neusumerische (etwa 2100–1900 v. Chr.). Aus diesem Zeitraum stammen auch die im Laufe des Semesters zu erarbeitenden Texte.
Teilnahmevoraussetzung: Der Kurs steht allen Interessierten offen, besondere Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Das Manuskript für die Einführung wird zu Beginn des Semesters bereitgestellt.

Hethitisch I - 6 ETCS

Jared Miller
4-stg., Di. 14-16, Schellingstr. 12, K 026 und Do. 14–16, Schellingstr. 5, 204
BA Alter Orient: WP 6.1
MA Altorientalistik: WP 5.1
Das Hethitische ist die älteste verschriftete indoeuropäische Sprache und zugleich eine der drei Großkorpussprachen des Alten Orients, die in keilschriftlicher Überlieferung vorliegen. Zwischen dem 16. und 13. Jh. v. Chr. verfasst, bietet das hethitische Schrifttum eine überreiche Fülle an kulturhistorischer Information, die das aus dem sumerisch-babylonisch-assyrisch-kanaanäischen Quellenmaterial gewonnene Gesamtbild des vorchristlichen Vorderasiens in wünschenswerter, oftmals überraschend detaillierter Weise ergänzt. Ziel der Übung ist die Vermittlung der grammatischen und keilschriftlichen Grundlagen, welche die Lektüre leichter Originaltexte ermöglichen.

Literatur:
• Harry A. Hoffner/H. Craig Melchert, A Grammar of the Hittite Language. Eisenbrauns. Winona Lake, Indiana 2008.
• Elisabeth Rieken, Hethitisch, in M. Streck (Hrsg.) Sprachen des Alten Orients (4. Auflage). Wissenschaftliche Buchgesellschaft. Darmstadt 2021, 103–157.

Übungen und Seminare

Vorderasien zur Zeit des neubabylonischen Reichs (625–539) - 6 ETCS

Adelheid Otto, Walther Sallaberger
2-stg, Mi. 14–16, Historicum, Schellingstr. 12, K 427
MA Altorientalistik: P 2.1–2, P 6.1–2
Die Könige des neubabylonischen Reiches, allen voran Nebukadnezar II. (605–562) und Nabonid (556–539), hinterließen eindrucksvolle Bauten und Denkmäler. In wenigen Jahrzehnten wurden nicht nur Babylon und Borsippa, sondern auch andere babylonische Städte durch monumentale Bauwerke und Anlagen ausgebaut. Die Reliefs der Herrscher finden sich in der Levante oder in Arabien. In ausführlichen Inschriften spiegeln sich historische Ereignisse ebenso wie Bautechniken oder topografische Details. Die Urkunden aus zahlreichen großen Archiven (Sippar, Eanna usw.) bieten ebenso wie die archäologischen Funde aus Stadtgrabungen einen hervorragenden Einblick in die Lebensumstände dieser Zeit. In diesem gemeinsamen Seminar wollen wir unterschiedliche Perspektiven fruchtbar miteinander verknüpfen.

Einführung in das Urartäische - 3 ETCS

Birgit Christiansen
2-stg., Fr. 10–12, Schellingstr. 5, 307
BA Alter Orient: P 2.2, WP 2.2, WP 7.2
MA Altorientalistik: WP 2.1, WP 12.1, WP 13.1
In der 1. Hälfte des 1. Jahrtausends war das Königreich Urartu ein mächtiger Gegenspieler des neuassyrischen Staates. Neben archäologischen Quellen und aus Assyrien überlieferten Keilschrifttexten gewähren insbesondere die aus Urartu überlieferten Schriftzeugnisse über die Geschichte und Kultur dieses Staates Aufschluss. Es handelt sich dabei vorwiegend um in Keilschrift und urartäischer Sprache verfasste Texte. Überliefert sind aber auch einige Schriftzeugnisse in assyrischer Sprache sowie urartäisch-assyrische Bilinguen.
Die Lehrveranstaltung bietet eine Einführung in die mit dem Hurritischen verwandte urartäische Sprache. Zugleich sollen die Studierenden einen Einblick in die reiche, aber noch immer unzureichend erschlossene Textüberlieferung der Urartäer erlangen. Dies wird vor allem anhand von ausgewählten Fels- und Steininschriften, aber auch anhand von Texten auf Metall und Tontafeln erfolgen.
Teilnahmevoraussetzung: Keilschriftkenntnisse sowie Kenntnisse anderer altorientalischer Sprachen sind wünschenswert, aber nicht unbedingt erforderlich. Die Lehrveranstaltung wird in englischer Sprache abgehalten.

Literatur (in Auswahl):
1. Textcorpora
• Arutjunjan, Nikolaj V., Korpus urartskich klinoobraznych nadpisej, Erevan 2001.
• Christiansen, Birgit, Electronic Corpus of Urartian Texts (eCUT, 2016–): URL http://oracc.museum.upenn.edu/ecut/.
• Salvini, Mirjo, Corpus dei testi urartei (Documenta Asiana 3), Rom und Paris 2008–2018.
2. Grammatikabrisse und Einführungen in die Sprache
• Hazenbos, Joost, Hurritisch und Urartäisch, in: Michael Streck (Hrsg.), Sprachen des Alten Orients (4. Auflage), Darmstadt 2021, 166–191.
• Salvini, Mirjo – Ilse Wegner, Einführung in die urartäische Sprache, Wiesbaden 2014.
• Wilhelm, Gernot, Urartian, in: Roger D. Woodard (Hrsg.), The Ancient Languages of Asia Minor, Cambridge 2008, 105–123.

Religionspolitik der altorientalischen Imperien (Assyrien, Babylonien und Persien) - 3 ETCS

Aino Hätinen
2-stg, Di. 10–12, Amalienstr. 52, K 402
BA Alter Orient: P 2.2, WP 2.2, WP 7.2
MA Altorientalistik: WP 2.1, WP 12.1, WP 13.1
Der erfolgreiche Umgang mit dem Göttlichen sowie mit den konkreten religiösen und administrativen Strukturen der Tempelgemeinden gehörte zu den wichtigsten politischen Strategien der altorientalischen Imperien. Dieser Kurs bietet einen Überblick über die unterschiedlichen Aspekte der Religionspolitik der Assyrer, Babylonier und Perser. Dabei werden Themen wie die Kommunikation zwischen dem König und den Göttern, die Aufgaben des Königs den Göttern und ihren Tempeln gegenüber sowie der Umgang mit religiösen Traditionen der eroberten Länder und Völker angesprochen.
Teilnahmevoraussetzung: Keine. Diese Veranstaltung gehört zum Kursprogramm des Historischen Seminars, steht aber auch Studierenden der BA Alter Orient und MA Altorientalistik offen.

Ägypten und Nachbarkulturen: Der König in Ägypten und Mesopotamien – Aspekte eines Kulturvergleichs - 3 ETCS

Friedhelm Hoffmann, Walther Sallaberger
2-stg, Di. 16–18, Theresienstr. 37, A 027
BA Alter Orient: P 2.2, WP 2.2, WP 7.2
MA Altorientalistik: WP 2.1, WP 12.1, WP 13.1
Das Königtum kennzeichnet als zentrale Institution sowohl Ägypten wie Mesopotamien. In dieser Übung wollen wir Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausarbeiten, um auf diese Weise das jeweilige Profil des Königtums zu schärfen. Dabei beschäftigen wir uns eingehend mit allgemeinen Grundlagen wie Titeln und Insignien, der Rolle des Königs im Verhältnis zu den Göttern und daran anschließend mit seinen innenpolitischen Aufgaben. Weitere Themen betreffen die Schätze des Königs, deren Erwerb, Tresorierung und Verteilung und die Außenpolitik. Beim Tod eines Königs kommen die unterschiedlichen Vorstellungen in Ägypten und Mesopotamien zum Tragen. Abschließend fragen wir nach Nachleben und Wirkung des Königtums sowie von einzelnen Königen, wozu etwa Erzählungen, Wertungen und Kritik einbezogen werden.
Die einzelnen Themenblöcke werden anhand von Texten in Übersetzung, Bildmaterial und Sekundärliteratur erarbeitet. Auf diese Weise wollen wir sowohl Grundlagenwissen schaffen wie auch zu kreativem Nachdenken anregen.
Teilnahmevoraussetzung: Keine.

Einführung in das Hieroglyphen-Luwische - 3 ETCS

Zsolt Simon
2-stg., Mi. 16–18, Schellingstr. 5, 204
BA Alter Orient: P 2.2, WP 2.2, WP 7.2
MA Altorientalistik: WP 2.1, WP 12.1, WP 13.1
Diese Veranstaltung ist eine Einführung in eine der wichtigsten Sprachen des Alten Orients. In der ersten Hälfte des Semesters werden die hieroglyphen-luwische Schrift und die luwische Grammatik ausführlich dargestellt. In der zweiten Hälfte werden diese Kenntnisse durch die Lektüre einfacher Inschriften (im Original) eingeübt und vertieft, die gleichzeitig einen Überblick über die luwische Schriftlichkeit sowie Häppchen zur Kultur und Geschichte des spätbronzezeitlichen und eisenzeitlichen Anatoliens und Nordsyriens bieten. Der Kurs ist allen Studenten Altanatoliens, des Alten Orients, der antiken Welt sowie der Indogermanistik empfohlen.
Teilnahmevoraussetzung: Keine.

Vermessung in der Archäologie: Einführung in „Geographische Informationssysteme“ (GIS) - 6 ETCS

Christoph Fink
2-stg, Mi. 16–18, Schellingstr. 12, K 427
BA Alter Orient: WP 10.1–2
In diesem Kurs sollen die Grundlagen der Vermessung, mit besonderem Augenmerk auf die Probleme beim archäologischen Arbeiten im Vorderen Orient, vermittelt werden. Soweit die äußeren Bedingungen und Bestimmungen im WiSe 21/22 es zulassen, werden wir dazu sämtliche Schritte, also von der Vermessung im „Feld“, über die digitale Aufbereitung der Daten, bis hin zur Erstellung von Karten durchgehen und einüben. D.h. wir werden mit einer Totalstation Messdaten aufnehmen und jeder Teilnehmende wird diese selbst mittels OpenSource-Programmen (insbesondere QGis) bearbeiten.
Teilnahmevoraussetzung: Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, allerdings sollte jeder Teilnehmende über einen eigenen Laptop verfügen und bereit sein, die notwendigen Programme zu installieren.

An den Ufern des Jordan – Leben und Kultur am tiefsten Punkt der Erde von der Frühen Bronzezeit zur Eisenzeit (ca. 3500-330 v. Chr.) - 3 ETCS

Simon Halama
Blockveranstaltung, Di. 14–16, Schellingstr. 12, K 427
BA Alter Orient: P 2.2, WP 2.2, WP 7.2
MA Altorientalistik: WP 2.1, WP 12.1, WP 13.1
Das Jordantal zwischen See Genezareth und Totem Meer liegt unter dem Meeresspiegel und wird durch hohe Gebirge im Westen und Osten eingefasst. Klima und Vegetation sind steppenähnlich und zu den meisten Zeiten nicht geeignet für Regenfeldbau. Dennoch stellt das Jordantal seit dem Neolithikum ein Zentrum menschlichen Lebens und menschlicher Kultur dar und entstehen dort zu verschiedenen Epochen sogar Stadtstaaten.
Die Übung beschäftigt sich mit der Frage, wie menschliches Leben in dieser Umgebung unterhalten werden konnte und wie sich Siedlungs- und Wirtschaftsweisen im Laufe der Bronze- und Eisenzeit immer wieder gewandelt haben. Dazu untersuchen wir die Ergebnisse von Surveys und den wichtigsten Ausgrabungen der Region. Außerdem üben wir, mit einfachen Tools simple Verbreitungskarten zu erstellen und damit Forschungsergebnisse zu visualisieren.

Einführende Literatur:
• Adams, Russell B. (Hg.): Jordan. An Archaeological Reader. London/Oakville: Equinox Publishing – 2008.
• Greenberg, Raphael: The Archaeology of the Bronze Age Levant. From Urban Origins to the Demise of City-States, 3700-1000 BCE. Cambridge World Archaeology. Cambridge: Cambridge University Press – 2019.
• Levy, Thomas E. (Hg.): The Archaeology of Society in the Holy Land. New York: Facts on File – 1995.
• Yasur-Landau, Asaf / Cline, Eric H. / Rowan, Yorke: The Social Archaeology of the Levant. From Prehistory to the Present. Cambridge: Cambridge University Press – 2019.

Kulturgeschichten des assyrischen Flachbildes - 3 ETCS

Kai Kaniuth
2-stg., Do. 10–12, Schellingstr. 12, K 427
BA Alter Orient: WP 3.2, WP 8.2
MA Altorientalistik: WP 3.1, WP 13.1
Die monumentalen Flachbilder der neuassyrischen Zeit - Orthostaten- und Felsreliefs - stellen die bedeutendste mesopotamische Denkmälergruppe des 1. Jahrtausends vor Christus dar. Ihre stilistische und ikonografische Bearbeitung sowie ihre kulturhistorische Interpretation ziehen sich wie ein roter Faden durch die 150-jährige Geschichte des Fachs. In der Veranstaltung werden die Teilnehmenden mit den Objekten, den Darstellungskonventionen, ihrer Chronologie, Ikonografie und den Möglichkeiten der Interpretation vertraut gemacht. Sie lernen die Reliefdarstellungen korrekt anzusprechen, einzuordnen und eine kontextuelle Analyse unter Berücksichtigung der architektonischen Einbettung und der zeitgenössischen Bildproduktion vorzunehmen.

Eine Frage der inneren Stärke. Aktivierung von Landnutzungsaktivitäten und Vorsorgemaßnahmen in Ostanatolien am Beginn der Mittleren Eisenzeit: Das Reich Urartu/Biainili - 3 ETCS

Hardy Maaß
2-stg., Fr. 14–16, Schellingstr. 12, K 427
BA Alter Orient: WP 3.2, WP 8.2
MA Altorientalistik: WP 3.1, WP 13.1
Wie reagieren Menschen auf eine feindliche Umwelt bzw. auf eine ständige geotektonische und exogene politische Bedrohung? Warum siedeln Menschen in gefährlichen Naturräumen? Was bewirkt diese Bereitschaft hinsichtlich der Technikentwicklung? Warum können Menschen in Risikogebieten nur überleben, wenn sie zusammenhalten? Weshalb kollabieren Kulturen bei dem kleinsten ökologischen Ungleichgewicht?
In der Mitte des 9. Jhs. v. Chr. konsolidierte sich in dem geografischen Raum Ostanatolien aus dem fragmentierten Gefüge kleinerer Tribalstrukturen der Nairi-Länder eine kulturelle Einheit bzw. ein zentralisierter Staat, welcher für knapp zwei Jahrhunderte (ca. 840-640 v. Chr.) den militärischen Interventionen des assyrischen Reiches widerstand.
Das in der Eigenbezeichnung Biainili genannte politische Konstrukt war an diesen, an strategischen Ressourcen reichen Naturraum bestens angepasst: In groß angelegten Bau- und Landnutzungsprogrammen entstanden im letzten Viertel des 9. Jhs. v. Chr. eine Vielzahl von Regulatoren zur Festigung bzw. zum Erhalt des urartäischen Systemcharakters. Diese Bauprogramme wurden zu einem großen Teil mittels deportierter Bevölkerungsanteile vorgenommen, die militärische Expansionstätigkeit des Reiches begann bereits ab ca. 830 v. Chr. und dehnte sich im 8. Jh. v. Chr. aus.
Das Seminar beschäftigt sich neben den historischen Überlieferungen und der Geschichte insbesondere mit den technischen Errungenschaften der Urartäer. Anhand von Referaten bzw. Vorträgen werden die markantesten Fundorte behandelt und die an den Naturraum angepasste Resilienz der urartäischen Kultur herausgearbeitet. Der Fokus liegt hierbei auf den beiden Hauptaktivierungsphasen der Landnutzung am Ende des 9. sowie in der Mitte des 7. Jh. v. Chr., wobei sich im letzteren Zeitabschnitt die Indizien für eine Klimaverschlechterung und/oder eine Periode seismischer sowie politischer Unruhe verdichten.
Neben den herkömmlichen Informationen zum Reich Urartu erwarten die Teilnehmenden kurze Exkurse zum Thema Architekturentwicklung/Bautechnik, Seismologie/Tektonik sowie politische Ökologie/Umweltmanagement.

(Portable) Röntgenfluoreszenzanalyse und Petrografie – Naturwissenschaftliche Methoden zur Keramikanalyse

Michaela Schaer, Vanessa Becker
Blockveranstaltung, jeweils Sa.–So. 10–18 Uhr (11.–12.12.2021, 15.01–16.01. und 22.01.–23.01.2022), Schellingstraße 12, Raum K 427
BA Alter Orient: WP 10.1–2
Keramik bildet als häufigste Materialgattung in allen Kulturen und Fundorten ab dem Mesolithikum eine unserer wichtigsten Quellen über prähistorische Gesellschaften. Traditionell wird sie durch chronologische oder typologische Ansätze gegliedert und so archäologisch begreifbar gemacht. Moderne naturwissenschaftliche Methoden wie (portable) Röntgenfluoreszenzanalyse (p-XRFA) oder Petrografie ergänzen diese Analysen heute um weitere Informationen, z. B. Herstellungs- oder Brenntechnik, Inhalt sowie Herkunft von Gefäßen und Scherben. Durch die Petrografie können mikroskopische und makroskopische, durch die (p-)XRFA chemische Informationen gewonnen werden, welche die für die Keramikherstellung verwendeten Materialien näher bestimmen und charakterisieren. So können Waren- oder Stilgruppen, die möglichen Ursprünge sowohl der Keramik als auch der dafür genutzten Rohstoffe ermittelt bzw. näher eingegrenzt werden, wodurch Rohstoffaustausch- oder Handelsnetzwerke gefasst werden können.
Die Veranstaltung gibt einen Überblick über die Methoden der (p-)XRFA und der Petrografie. Es wird Grundlagenwissen zu deren Wirkungs- und Arbeitsweise, ihren Grenzen und Potenzialen, Anwendungsgebieten und Interpretationsmöglichkeiten sowie der Datenauswertung vermittelt.

Literatur:
• Quinn, P. S., 2013, Ceramic Petrography, The Interpretation of Archaeological Pottery & Related Artefacts in Thin Section.

Vom Ton zur Keramik (mit Laborpraktika)

Michaela Schauer
Termin und Raum werden noch bekanntgegeben.
Gemeinsame Lehrveranstaltung von Geologie und Archäologie
Die geologischen Ursprünge und Prozesse, die Tone durchlaufen, bedingen die Eigenschaften dieses sehr vielfältigen Materials. Je nach Bildungsort, Muttergestein und Verwitterungsprozessen liegen ihm unterschiedliche chemische und physikalische Charakteristika zugrunde – die vom Menschen gezielt genutzt werden, um seine eigenen Objekte daraus herzustellen. Der besondere Fokus dieses Kurses liegt dabei darauf, welche Informationen über Ton und Keramik anhand unterschiedlicher naturwissenschaftlicher Methoden wie WD- oder ED-RFA, Petrografie etc. gewonnen werden können.
Als Prüfungsleistung wird ein Eintrag für das GeoWiki erstellt.

“Und als wir ein Schiff fanden, das nach Phönizien fuhr...” (Apg 21, 2). Die Phönizier: Seefahrer, Handwerker und Schreiber

Samar Shammas
2-stg., Do. 14–16 Uhr, Schellingstraße 12, Raum K 427
BA Alter Orient: WP 3.2, WP 8.2
MA Altorientalistik: WP 3.1, WP 13.1
In diesem Seminar begeben wir uns auf eine Suche nach den Phöniziern und ihrer Zivilisation, die uns durch den Mittelmeerraum führen wird. Der Schwerpunkt wird aber an der levantinischen Küste liegen. Dabei beschäftigen wir uns mit den Städten und Häfen der Phönizier in Arwad, Byblos, Tyros, Sidon, Dor sowie Karthago. Die materielle Kultur und Handwerkserzeugnisse bilden den zweiten Schwerpunkt dieses Seminars, zum Beispiel die Produktion von Luxusgütern wie Glas, Elfenbein und Purpur sowie die Keramikproduktion. Zudem erarbeiten wir uns einen Überblick über die Bestattungssitten und die Religion und diskutieren die Einflüsse der Phönizier auf die Kultur und Zivilisation der antiken Griechen.

Literatur:
• The Oxford Handbook of the Phoenician and Punic Mediterranean (C. Lopez-Ruiz and B. R. Doak, eds.), Oxford University Press, 2019.
• Sader, H.: The History and Archaeology of Phoenicia, SBL Press, Atlanta, 2019.
• La Méditerranée des Phéniciens de Tyr à Carthage, Institut du Monde Arabe, Paris 2007.

Übungen mit akkadischer, sumerischer und hethitischer Lektüre


Chroniken aus dem 1. Jahrtausend v. Chr. (mit Lektüre akkadischer Texte) - 6 ETCS/3 ETSC

Mary Frazer
2-stg., Mo. 10–12, Schellingstr. 5, 307
BA Alter Orient: P 6.1–2, P 8.1–2
MA Altorientalistik: P 7.1, P 7.2
Aus dem ersten Jahrtausend v. Chr. sind etwa 48 Chroniken in unterschiedlichen Vollständigkeitsgraden erhalten. Viele dieser Texte sind von unschätzbarem Wert für die politische Geschichte dieser Zeit: Die Chroniken umfassen die einzigen mesopotamischen Erzählungen über einige wichtige Ereignisse, wie den Untergang des assyrischen Reiches und die militärischen Feldzüge der Könige des neubabylonischen Reiches.
Auch sind die Chroniken reiche Quellen für die Geistesgeschichte dieser Periode. Ältere Forschungen waren der Ansicht, dass der Hauptwert der Texte in der Objektivität ihrer Erzählungen liege, aber neuere Forschungen stellen diese Annahme infrage, indem sie darauf hinweisen, dass einige der Texte spezifische Interpretationen der beschriebenen Ereignisse fördern. Das Ziel dieses Kurses ist ein Zweifaches: erstens, die am besten erhaltenen Passagen einiger der berühmtesten Chroniken, die im ersten Jahrtausend v. Chr. verfasst wurden, zu lesen (anhand von Keilschriftkopien oder Fotografien, wenn verfügbar). Zweitens, die Herausforderungen zu erkennen, die diese Texte für unser Verständnis der politischen Ereignisse oder intellektuellen Entwicklungen im Mesopotamien des ersten Jahrtausends v. Chr. darstellen.
Teilnahmevoraussetzung: Erfolgreicher Abschluss von Akkadisch I–II.

Kolophone (mit Lektüre akkadischer Texte) - 6 ETCS/3 ETSC

Enrique Jiménez
2-stg., Do. 16–18, Schellingstr. 5, 307
MA Altorientalistik: P 7.1, P 7.2
Kolophone sind schreiberische Notizen, die am Ende von Keilschrifttafeln angehängt sind und in denen die Verfasser die Umstände der Erstellung der Dokumente angeben. Sie sind von entscheidender Bedeutung für die Kontextualisierung der Keilschriftkultur. Vor allem in der Spätzeit stellen sie Vehikel für die Fantasie der Verfasser dar und enthalten oft spielerische und anspruchsvolle Schreibungen.
Dieser Kurs bietet eine Einführung in die Kolophone im alten Mesopotamien, insbesondere während des ersten Jahrtausends v. Chr. Ein besonderer Schwerpunkt wird auf Kolophone und Kolophontypen aus der neuassyrischen Zeit gelegt.
Teilnahmevoraussetzung: Gute Kenntnisse in Akkadisch und im Keilschriftlesen sind erforderlich.

Altassyrische Texte betreffend anatolische Fürsten und Familien (mit Lektüre akkadischer Texte) - 6 ETCS/3 ETSC

Jared Miller
2-stg., Mi. 10–12, Schellingstr. 5, 307
BA Alter Orient: P 6.1–2, P 8.1–2
MA Altorientalistik: P 7.1, P 7.2
Während der überwiegende Großteil der Briefe und Urkunden aus Kültepe / Kaneš den Kommerz der Händler aus Aššur betrifft und daher nur selten und indirekt Anatolier bzw. anatolische Verhältnisse berührt, liegen auch einige wenige Texte vor, die von anatolischen Fürsten und Geschäftspartnern abgefasst oder an sie gerichtet wurden. Leider ist bis heute keines der Archive der anatolischen Händler (v.a. Peruwa und Šuppiaḫšu) veröffentlicht, sodass man sich mit wenigen Briefen und Urkunden zufriedengeben muss. Da diese als besonders ausschlaggebend gelten, wurden sie schon publiziert, wie etwa der Brief des Fürsten Anum-Ḫirbi von Mamma an Waršama von Kaneš, der Brief der Boten von Aššur an König Ḫurmeli von Ḫarsamna oder die Verträge der assyrischen Händler mit den Fürsten von Kaneš und Ḫaḫḫum. Hinzu kommen etwa vereinzelte Testamente oder Eheverträge von Personen mit anatolischen Namen. In dieser Übung werden ausgewählte Briefe und Urkunden (bzw. Abschnitte daraus) gelesen und besprochen, wobei die Teilnehmenden jede Woche Umschriften, Übersetzungen sowie philologische Kommentare vorbereiten und im Unterricht vorstellen werden.
Teilnahmevoraussetzung: Erfolgreicher Abschluss von Akkadisch I–II.

Dumuzi-Literatur (mit Lektüre sumerischer Texte) - 6 ETSC

Anna Glenn
2-stg., Di. 12–14, Schellingstr. 5, 307
MA Altorientalistik: P 7.1, P 7.2, WP 6.1–2
Dumuzi war in der sumerischen Mythologie eine prominente Gestalt, wohingegen er in späteren Zeiten keine größere Rolle mehr spielte. Deshalb ist es immer wieder reizvoll, sich mit dieser außergewöhnlichen Figur und den Texten zu Dumuzi zu beschäftigen. Wir lesen zunächst einige kürzere Texte zum Verhältnis von Dumuzi und Inana, anschließend zum Tod des Dumuzi sowie der Rolle seiner Schwester Geštinana.
Teilnahmevoraussetzung: Erfolgreicher Abschluss von Sumerisch I–II.

Fara-Urkunden: Schrift und Sprache, Inhalte, Onomastikon (mit Lektüre sumerischer Texte) - 6 ETSC

Walther Sallaberger
2-stg., Mo. 16–18, Schellingstr. 5, 307
MA Altorientalistik: P 7.1, P 7.2, WP 6.1–2
Dass aus Fara Schriftfunde der Frühdynastisch IIIa-Periode stammen, gehört zwar zum Grundlagenwissen über Mesopotamien, doch werden die Texte selbst in der Forschung nicht oft diskutiert. Auch der Dozent dieser Übung hat zwar immer wieder in Urkunden aus Fara bzw. der Fara-Zeit gelesen oder Literatur darüber wahrgenommen, aber noch nie eine Textgruppe oder ein Thema anhand dieser Urkunden erforscht. Im akademischen Unterricht an der LMU wurden Fara-Urkunden seit mindestens zwei Jahrzehnten nicht behandelt, auch sonst wird man sie nur selten angeboten finden. Angesichts der Bedeutung der Texte ist es aber angemessen, sich in einem Seminar daran zu wagen. Anhand von konkreten Textbeispielen erarbeiten wir uns Themen wie die Schrift hinsichtlich Paläografie und Orthografie, das Onomastikon und die Namengebung der Fara-Texte, den Wortschatz, ihre Inhalte und Aussagekraft. Im Kurs werden sowohl Kaufurkunden wie auch administrative Texte behandelt.
Teilnahmevoraussetzung: Sumerisch-Kenntnisse und Interesse an Entdeckung von Neuland.

Hethitische Beschwörungsrituale aus dem westanatolischen Arzawa (mit Lektüre hethitischer Texte) - 6 ETCS

Jared Miller
2-stg., Mo. 14–16, Schellingstr. 5, 307
MA Altorientalistik: P 7.1, P 7.2, WP 7.1–2
Neben Beschwörungsritualen des Kernlandes einerseits, deren Wurzeln zum Teil in die althethitische Zeit (16. Jh.) zurückreichen, und Ritualen aus Kizzuwatna und Syrien andererseits, die syrische und hurritische Einflüsse zeigen und erst ab der mh. Zeit (zweite Hälfte des 15. Jhs.) auftauchen, besteht eine Gruppe von Ritualtexten aus Westanatolien, die ihre eigenen Charakteristika aufweist. Sie stammen laut Incipit bzw. Kolophon v.a. aus dem Land Arzawa, beschäftigen sich besonders häufig mit dem Auftreten von Seuchen, datieren alle aus der jh. Zeit (ab ca. 1350), zeigen oft luwische Einflüsse und scheinen auf keine weiter zurückreichende schriftliche Überlieferung zurückzugreifen. Auch Bezüge zu Aspekten oder Praktiken der griechischen Religion werden immer wieder von verschiedenen Forschern festgestellt oder vermutet. In dieser Übung werden ausgewählte Abschnitte aus mehreren Ritualtexten gelesen und besprochen. Teilnehmende werden jede Woche Umschriften, Übersetzungen sowie philologische Kommentare vorbereiten und im Unterricht vorstellen.
Teilnahmevoraussetzungen: Erfolgreicher Abschluss von Hethitisch I–II.