Assyriologie und Hethitologie
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Leitfaden für das Studium an unserem Institut

Leitfaden für das Studium an unserem Institut
für Studierende und Lehrende

Arten von Lehrveranstaltungen

  • Vorlesung: In einer Vorlesung werden große Themen wie die Geschichte, das Schrifttum, Religion oder Schriften zusammenfassend in einem großen Überblick präsentiert. Vorlesungen bieten den Rahmen, in den die Studierenden ihr in anderen Lehrveranstaltungen erworbenes Detailwissen einordnen können. Während sie für BA-Studierende verpflichtend sind, werden sie außerdem MA-Studierenden und Doktoranden empfohlen, die erst nach dem BA nach München kommen.
  • Übung oder Seminar: Hier geht es um spezifische Themen, meist steht die Lektüre von akkadischen, sumerischen oder hethitischen Texten im Zentrum. Der Dozent oder die Dozentin entwirft das Programm, führt in das Thema ein und steuert die Diskussion, doch zeichnen sich Übungen und Seminare durch einen hohen Anteil an studentischer Mitarbeit aus (Diskussion von Texten, Referate). Zwischen „Seminar“ und „Übung“ gibt es weder inhaltliche Unterschiede noch Unterschiede bei den Prüfungsformen.
  • Kolloquium: Im wöchentlich stattfindenden Kolloquium zum Alten Orient präsentieren Personen des Instituts für Assyriologie und Hethitologie und des Instituts für Vorderasiatische Archäologie sowie eingeladene Gäste aktuelle Forschungen. Üblich ist ein etwa 60-minütiger Vortrag mit einer anschließenden Diskussion. Die Teilnahme ist für MA-Studierende verpflichtend und wird von Doktorandinnen und Doktoranden ebenso wie von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erwartet. BA-Studierenden wird eine Teilnahme wärmstens empfohlen.

Prüfungsformen

Zu Semesterbeginn muss schon in der ersten Stunde die Form des Leistungsnachweises (Klausur, Referat, Hausarbeit, ...) angesprochen werden.

  • Klausur: In der Vorlesung prüft man das vermittelte Wissen mit Hilfe einer Klausur; Hilfsmittel zur Vorbereitung (zum Beispiel Folien, Sekundärliteratur, Begriffe für die Prüfung) können in LSF bereitgestellt werden. Bei Übungen mit keilschriftlicher Lektüre werden Texte aus dem Kurs nach Keilschrift oder nach Umschrift zur Bearbeitung vorgelegt; die Studierenden erlernen so die ganzen Texte, vor allem auch Zeichen, Vokabular, Inhalte und kulturhistorische Kontexte.
  • Referat: Mündliches Vorstellen eines ausgearbeiteten Themas mit einem ausführlichen Handout, das die zentralen Thesen und die zitierten Primärquellen sowie eine genaue Bibliographie enthält.
  • Mündliche Prüfung: In mündlicher Form wird ähnlich wie bei einer Klausur der Semesterstoff abgeprüft. Der Termin ist mit der Lehrperson zu vereinbaren.
  • Übungsaufgaben: Die Übungsaufgaben sind von der Lehrperson zu definieren; sie können etwa den philologischen Kommentar bei Übungen mit keilschriftlicher Lektüre umfassen. Insbesondere ist immer festzuhalten, wie die Benotung erfolgt.
  • Protokoll zum Kolloquium: Erwartet wird eine klare Beschreibung der behandelten Thematik mit den korrekten Fachbegriffen und einem Erfassen des Gedankengangs des Vortrags und der Diskussion. Durch Literaturverweise kann man Referent/in und Thematik zusätzlich in die Fachdiskurse einordnen und damit die Methodik und die weiterführenden Erkenntnisse darstellen. Um Vergleichbarkeit zu gewährleisten, soll der Umfang 1,5 Seiten pro Protokoll (Font 12 pt, einzeiliger Abstand) nicht überschreiten; die Benotung beruht auf den Protokollen von (mindestens) 50% der Vorträge eines Semesters.
  • Hausarbeiten: Im „Historischen Seminar“ (Wintersemester) sowie bei Übungen mit Lektüre dienen Hausarbeiten auch als Vorbereitung für eigene Qualifikationsarbeiten. Bei Hausarbeiten soll schon in der ersten Stunde eine Liste mit möglichen Themen bekanntgegeben werden; Studierende können ermutigt werden, eigene Themen zu formulieren und zu bearbeiten. Gerade bei Übungen mit Lektüre sollten viele Zitate aus Keilschrifttexten mit philologischem Kommentar geboten werden. Zudem ist die Eidesstattliche Erklärung (PDF-Datei, 36 KB) jeder wissenschaftlichen Hausarbeit beizulegen.
  • Hinweise zur Form und Zielsetzung bieten die beiden Leitfäden zur Erstellung von Hausarbeiten des Instituts für Indogermanistik (LMU) (PDF-Datei, 553 KB) und des Instituts für Deutsch als Fremdsprache (LMU) (PDF-Datei, 222 KB); siehe auch unten.
  • - Wissenschaftliche Arbeiten (Bachelor- und Masterarbeit): Im Aufbau orientiert man sich am den Vorgaben für Hausarbeiten.

Die Anlage 2 der Studienordnung legt den Umfang der jeweiligen Prüfungsform fest.nach oben

Hinweis zu Bibliographien und Literaturnachweisen

  • Quellenangaben: Es ist anzugeben, welche Gedanken und Zitate aus der Sekundärliteratur übernommen sind.
  • Zitierweise wissenschaftlicher Literatur erfolgt nach einem vom oder von der Lehrenden festzusetzenden (bzw. gutzuheißenden) Standard.
  • Alle Hausarbeiten, wissenschaftlichen Arbeiten und Handouts zu Referaten müssen eine Bibliographie aufweisen.

Termin zur Abgabe von Hausarbeiten:

  • Wintersemester: bis 15.3.
  • Sommersemester: bis 15.9.

Bewertungsschlüssel (LMU) nach dem Anteil der zutreffend beantworteten Prüfungsfragen:


bewertungsschluessel
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Prüfungen von Modulen im Masterstudium

Im Masterstudium erfolgt oft eine gemeinsame Bewertung für zwei Lehrveranstaltungen, für die Einzelnoten beizubringen sind. Die Master-Studierenden kommen deshalb unbedingt am Anfang des Semesters zur Studiengangskoordination, wo Listen zur Eingabe der Note in LSF geführt werden. Darüber hinaus ist Folgendes zu beachten:

  • Vorlesung und Kolloquium: Ein Nachweis für erfolgreiche Teilnahme an der Vorlesung ist durch die Studierenden zu erbringen, und zwar in der Regel durch Vorlage einer Prüfung. Die Benotung des Kolloquiums erfolgt durch Protokolle.
  • Zwei Prüfungsformen wie Klausur und Referat (bzw. andere Formen von schriftlicher und mündlicher Leistung) bei einem Modul: Klausur und Referat sind für zwei unterschiedliche Lehrveranstaltungen abzulegen. Hier gilt das arithmetische Mittel der beiden Noten als Gesamtnote für das Modul. Die Gesamtnote wird von derjenigen Lehrperson, die die schriftliche Leistung aus einem Modul in LSF einträgt, ermittelt und in LSF vermerkt.nach oben

Lektüre akkadischer, hethitischer und sumerischer Texte

Voraussetzung für einen Kurs mit Textlektüre ist der erfolgreiche Abschluss von Akkadisch I-II, Hethitisch I-II oder Sumerisch I-II. Diese Einführungen in die Sprache müssen für die Lektürekurse adäquat vorbereiten. Neben der Grammatik ist die sichere Kenntnis eines Grundwortschatzes in jeder Sprache und der Keilschrift Voraussetzung für die Lektüre.

Für das Akkadische sollten jedes Semester Übungen mit Textlektüre auf zwei unterschiedlichen Niveaus (BA bzw. MA/Dissertation) angeboten werden. In BA-Kursen ist die grammatikalische Analyse häufiger nötig als in MA-Kursen. Wechselseitige Teilnahme nach Absprache mit den Dozentinnen und Dozenten ist immer möglich.

Die Lektüre keilschriftlicher Texte soll auch Studierenden und Interessierten aus Fächern wie Archäologie, Sprachwissenschaft, Theologie, Geschichtswissenschaften usw. mit den entsprechenden Vorkenntnissen, die nur an einzelnen oder wenigen Seminaren teilnehmen, einen Gewinn bringen. Das Ziel einer jeden Lehrveranstaltung mit Textlektüre ist es daher, über eine wörtliche Übersetzung hinaus exemplarisch Inhalte zum Alten Orient zu vermitteln.

Erwartet wird, dass auch die Doktorandinnen und Doktoranden bei Seminaren mit Textlektüre teilnehmen, um ihre fachliche Perspektive zu erweitern und sich auf zukünftige Tätigkeiten vorzubereiten. Umgekehrt können Dissertationsthemen die Wahl von Lehrveranstaltungen beeinflussen.nach oben

Was bedeutet Textarbeit?

  • Manuskripte: Tafelformate, Fundkontexte und Archive, Museum, Publikationsform (Kopie vs. Foto, digitale Corpora) usw.
  • Lesen nach der Keilschrift: Ziel ist die flüssige Lektüre bekannter Texte. In die jeweiligen orthographischen und epigraphischen Besonderheiten ist einzuführen, spezielle Zeichenlisten usw. sind heranzuziehen. Das Lesen nach Fotos soll ebenfalls eingeübt werden.
  • Grammatik: Ziel ist morphologische und syntaktische Analyse. Kenntnis der Akkadisch-/Hethitisch-/Sumerisch-Einführung ist vorauszusetzen, Wiederholungen können vorgeschlagen werden. „Grammatik“ geht über die Analyse von Verbalformen hinaus und schließt insbesondere Aspekte der Syntax ein. Nicht zu vergessen: Immer den jeweiligen Dialekt vorstellen, Unterschiede zum Altbabylonischen erläutern/wiederholen. Das Ideal des „wörtlichen Übersetzens“ ist in der Altorientalistik gültig (Aspekt der Ersteditionen) und muss deshalb erläutert und eingeübt werden.
  • Lexikon: Die Kenntnis des Lexikons und der Idiomatik ist entscheidend für gute Fortschritte. Hilfreich dazu sind: Klausuren zum Abschluss; Wortfeldübungen, eigene Listen erstellen usw. Spezifika der Gattungen herausstellen; etwa vergleichend Texte im Überblick lesen.
  • Textlinguistische Aspekte: Stilistik, Metrik, Genre/Textsorten, intertextuelle Bezüge.
  • Inhaltliches, Kulturhistorisches: Die inhaltlichen und kulturhistorischen Aspekte eines jeden Textes sind immer zu beachten und gebührend zu bearbeiten (Seminararbeiten, eigene Aufgaben, gemeinsame Diskussion von Sekundärliteratur usw.).
  • Textkommentare: Kommentierenswert sind schwierige Stellen (z.B. Schrift, Grammatik, Lexikon) sowie interessante Aspekte (auch in Hinblick auf Wortgebrauch, Stilistik); Textkommentare sind schon frühzeitig in den Seminaren zu üben (mündlich im Unterrichts-Dialog, schriftlich in Hausarbeiten und in den Handouts zu den Referaten).nach oben

Studentische Mitarbeit

  • Vorbereitung für die Sitzungen nach den genauen Vorgaben des oder der Lehrenden; üblich ist die grammatikalische und lexikalische Analyse sowie eigene Übersetzung, darüber hinaus Kommentare.
  • Akkadische Lektüre: Ziel ist immer eine Transkription/zusammenhängende Umschrift des akkadischen Textes nach dem Standard von AHw./GAG.

Umschriftkonventionen

  • Akkadisch kursiv, Sumerisch gesperrt bzw. Konventionen der Hethitologie; Wortzeichen und Zeichennamen in Kapitälchen (nicht Versalien).
  • Font mit Sonderzeichen.

Ausgleich von Fehlstunden

  • Das Verständnis von allen Texten bzw. Textteilen des Semesterprogramms ist entscheidend für ein Erfassen des Kursinhalts. Ein Fehlen ist aber gelegentlich unausweichlich. Um das Nachholen des Stoffes zu dokumentieren, legt die betreffende Studentin oder der betreffende Student Transliteration, Transkription und Übersetzung des in der versäumten Stunde behandelten Textes vor, die Lehrperson prüft auf Korrektheit, muss aber nicht gründlich korrigieren. Das gilt für Übungen mit Textlektüre ebenso wie die Sprachkurse (Hausaufgaben).