Assyriologie und Hethitologie
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Sommersemester 2011

 

Hinweise:

  •  Seit dem Wintersemester 2009/10 stellt das Institut zusammen mit dem Institut für Vorderasiatische Archäologie den BA-Hauptfachstudiengang "Alter Orient".
  • Studierende der Magisterstudiengänge können an allen Lehrveranstaltungen für den BA-Studiengang teilnehmen (Modulbelegpflicht nicht relevant).
  • Vorbesprechung für alle Veranstaltungen: Montag, 02. Mai 2011, 11 Uhr c.t., im Institut, Raum 307.
  • Alle Veranstaltungen finden, sofern nicht anders angegeben, im Institut, Raum 307, statt.
  • Die Kopiervorlagen liegen zur Vorbereitung jeweils vor Semesterbeginn im Kopierraum aus.

Vorlesungen

 

Schrifttum des Alten Orients II: Sumer, Assur, Babylon.
Walther Sallaberger
2
stg., Mo 12–14; HGB A 119
*Für Magister und B.A.*
Bei B.A.: WP 4.1. (Modulteilprüfung) zu Modul WP 4 (3 ECTS)

Den mesopotamischen Schriftkulturen an Euphrat und Tigris entstammt eine beinahe unübersehbare, stetig wachsende Menge an Keilschrifttexten. Dazu zählt die „schöne“ Literatur mit Hymnen, Klagen, Gebeten, Beschwörungen, Mythen und Epen – darunter das große Gilgameš-Epos –, hinzu kommen gelehrte Werke, lexikalische Listen, Kompendien von Omina und insbesondere medizinische, mathematische und astronomische Texte. Könige ließen Inschriften, Annalen oder Gesetze schreiben und aus dem Alltag stammen Briefe, Rechtsurkunden oder Abrechnungen.

Die Vorlesung bietet einen weit gefassten Einblick in das Schrifttum Mesopotamiens in sumerischer und akkadischer Sprache vom Beginn der Schrift im späten 4. Jahrtausend v. Chr. bis zum Ende der Keilschrift um die Zeitenwende. Durch die jeweilige Kontextualisierung der Schriftzeugnisse bietet die Vorlesung auch eine kultur- und geisteswissenschaftliche Einführung zum alten Mesopotamien.

 

Vorderasiatische Archäologie III: Frühe Staaten.
Michael Roaf
2stg., Di. 12–14; HGB A 125
Vorlesung
*Nur für B.A.*: WP 5.1. zu Modul WP 5 (Modulprüfung im Seminar) (3+3 ECTS)

In diesem Kurs werden die Grundzüge der Kulturentwicklung des alten Vorderasiens in der Spät- und Eisenzeit (ca. 1500–600 v. Chr.) vorgestellt. Dabei liegt der Schwerpunkt auf Mesopotamien (Assyrien und Babylonien) und den benachbarten Hochkulturen (u. a. Hatti, Elam und Urartu). Ziel der Veranstaltung ist es, allgemeine Kenntnisse der Archäologie und der Geschichte dieser Zivilisationen zu vermitteln.

 

Kolloquium zum Alten Orient.
Jared Miller, Michael Roaf, Walther Sallaberger
2stg., Di.18-20; HGB A 119
*Für Magister und B.A.*

Das Kolloquium wird gemeinsam von den Instituten für Assyriologie und Hethitologie und für Vorderasiatische Archäologie wöchentlich veranstaltet. Dabei werden aktuelle Forschungsar¬beiten vorgestellt und diskutiert. Der Kreis der Vortragenden wird bewusst offen gehalten und soll die Lehrenden der Institute mit ihren aktuellen Forschungsarbeiten, Studenten mit ihren Qualifikationsarbeiten, Mitarbeiter in Projekten, Gastwissenschaftler, Vertreter von Nachbarfä¬chern oder Wissenschaftler ohne institutionelle Anbindung umfassen. Aktuelle Ankündigungen werden an den Instituten ausgehängt, Textvorlagen ggf. in den Instituten ausgelegt oder verteilt.

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Seminare und Übungen

 

Keilschrift und Tontafel.
Walther Sallaberger
2stg., Blockveranstaltung,
1. Termin: 06.05.2011, 14–16
*Für Magister und B.A.*
Bei B.A.: WP 4.2. (Modulteilprüfung) zu Modul WP 4 (3 ECTS)

Die Übung, die in insgesamt drei Blockveranstaltungen durchgeführt wird, bietet einen Überblick über die materielle Seite der Keilschrift. Die beiden Sitzungen in München werden Themen wie Schriftträger, Paläographie, Tafelformaten, Tontafeln und Siegelung gewidmet sein. Vorgesehen ist auch eine praktische Übung zum Schreiben von Keilschrift. Für die dritte Sitzung ist eine Kurzexkursion in die Hilprechtsammlung in Jena geplant.

Einführende Literatur: D. O. Edzard, Artikel „Keilschrift“, RlA 5 (1976-80) 544-568.

 

Vorderasiatische Kunstdenkmäler der Spätbronze- und Eisenzeit.
Elisa Roßberger
2stg., Mo. 14–16; Historicum Zi. 427
*Für Magister und B.A.*
Bei B.A.: WP 5.2. zu Modul WP 5 (im Seminar auch (Modulprüfung) (3+3 ECTS)

In der Veranstaltung werden wichtige Kunstdenkmäler des Alten Orients aus dem Zeitraum zwischen 1500 und 612 v. Chr. vorgestellt und in Hinblick auf ihre ikonografischen, stilistischen und kontextuellen Besonderheiten diskutiert. Der Leistungsnachweis wird über ein Referat erbracht.

 

Die Stadt Nuzi
Anne Löhnert, Mirko Novak
2stg., Blockveranstaltung, freitags, 16–20 Uhr; Historicum Zi. 427
Termine: 6.5., 13.5., 20.5., 17.6.–19.6.
ACHTUNG: Letzter Termin ist als Klausurwochenende außerhalb Münchens geplant
*Nur für Magister*

Die Stadt Nuzi zählt aufgrund ihrer großflächigen Freilegung, bei der neben einem Palast und zwei Tempeln auch zahlreiche Wohnhäuser in unterschiedlichen Viertel zu Tage gekommen sind, zu den bestuntersuchten urbanen Siedlungen des alten Mesopotamien.

Tontafelarchive fanden sich in großer Menge sowohl im häuslichen Kontext als auch in den öffentlichen Bauten und erlauben weitgehende Einblicke in die Verwaltungsstrukturen, die sozialen Verhältnisse und Lebensgewohnheiten, aber auch in die religiöse Vorstellungswelt der Bewohner der antiken Stadt. Objekte wie Rollsiegel mit einem großen ikonografischen Repertoire, Statuetten und bemalte Prestigekeramik geben weitere Informationen zur materiellen wie ideellen Kultur Nuzis. Diese vielfältigen Aspekte sollen im Seminar zu einem Gesamtbild zusammengefügt und diskutiert werden.

Die Teilnehmer werden angehalten, ein Referat von ca. 30 Minuten abzuhalten. Eine Liste, in die sich Referenten eintragen können, wird zu gegebener Zeit im Institut für Vorderasiatische Archäologie ausgehängt.

Das Seminar richtet sich an fortgeschrittene Studierende der Vorderasiatischen Archäologie und/oder der Assyriologie. Kenntnisse des Akkadischen sind wünschenswert, aber keine Teilnahmevoraussetzung.

 

Geschenke an die Götter: Weihgabenpraxis im alten Orient vom 3. bis zum 1. Jt. anhand philologischer und archäologischer Quellen.
Paola Paoletti, Elisa Roßberger
1stg., Fr. 11–13; Historicum, Raum 427,
ACHTUNG: Veranstaltung nur vom 6.5. bis 17.6.2011
*Nur für Magister*

Das Ausstatten von Kultplätzen mit „besonderen“ Objekten, die als dauerhafte Gaben der Menschen an die dort verehrten Gottheiten gedeutet werden können, lässt sich bis in prähistorische Perioden zurückverfolgen. Als persönlichster Typ von Opferhandlungen geben uns solche Objektsammlungen Informationen über die Stifter und ihre Beziehung zur beschenkten Gottheit, insbesondere wenn sie durch Inschriften oder andere Textzeugnisse ergänzt werden. Die Motive für eine solche Gabe reichen von persönlichen Danksagungen nach überstandener Krankheit bis zu offiziellen Weihungen im Rahmen von staatlich inszenierten Festakten. Dementsprechend können Weihgaben repräsentativ für die Lebenswelt der Stifterin sein, zugeschnitten auf die Notwendigkeiten der Kultpraxis oder wesentlich für die Selbstdarstellung politischer Machthaber.

Die Übung möchte private und öffentliche Weihgabenpraxis in den historischen Perioden des Alten Orients anhand von philologischen und archäologischen Quellen untersuchen.

Für die Teilnahme sind Sumerisch- und Akkadisch-Kenntnisse wünschenswert, jedoch nicht zwingende Voraussetzung.

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Sprachen-Einführungskurse

 

Akkadisch II.
Anne Löhnert
2stg., Fr. 12–14
*Für Magister und B.A.*
Bei B.A.: P 1.2. (Modulteilprüfung) zu Modul P1/II 6 ECTS

In diesem Kurs sollen die im „Akkadisch I“-Unterricht erworbenen Kenntnisse des Altbabylonischen anhand verschiedener Texte vertieft werden. Gelesen werden einige Inschriften des Königs Hammurapi von Babylon, Ausschnitte aus dem Mythos Atram-hasīs sowie Briefe aus Mari.

Teilnahmevoraussetzung: Abschluss Akkadisch I

Die Kopiervorlage liegt zu Semesterbeginn aus.

 

Sumerische Rechtsurkunden der altbabylonischen Zeit (Sumerisch II).
Walther Sallaberger
2stg., Mi. 12–14
*Für Magister und B.A.*
Bei B.A.: WP 1.2. (Modulteilprüfung) zu Modul WP 1/II   6 ECTS

Sumerisch, die beherrschende Sprache Südbabyloniens im dritten Jahrtausend, wurde in altbabylonischer Zeit (2003–1595) immer weniger in Texten des Alltags gebraucht. Rechtsurkunden (etwa zu Darlehen, Kauf, Adoption, Erbschaft) wurden in altbabylonischer Zeit vor allem in Nippur, doch auch anderen Orten wie Kisurra verfasst. Hier ist ein Vergleich sowohl mit älteren Rechtsdokumenten der Ur III-Zeit wie mit der gelehrten Tradition von juristischen Formelsammlungen und Schulkontrakten möglich.

Teilnahmevoraussetzung: Abschluss Sumerisch I

Die Kopiervorlage liegt zu Semesterbeginn aus.

 

Hethitisch II.
Jared Miller
2stg., Do. 12–14
*Für Magister und B.A*
Bei B.A.: WP 6.2 (Modulteilprüfung) Modul WP 6/II   6 ECTS

Nachdem im vorangehenden Semester die Grundzüge der hethitischen Grammatik sowie die Einführung in die hethitische Keilschrift anhand einfacher Textabschnitte vermittelt wurden, werden in dieser Übung die bereits erworbenen Grammatikkenntnisse durch die intensivere Lektüre ausgewählter Texte ergänzt und vertieft. Der Kurs dient zusätzlich zur Erweiterung des erworbenen Wortschatzes und der Keilschriftzeichenkenntnisse sowie zur Einführung in die diachrone Entwicklung der Sprache und der Schrift.

Teilnahmevoraussetzung: Abschluss Hethitisch I

 

Einführung in die lykische Sprache und Textüberlieferung.
Birgit Christiansen
2stg., Mi. 14–16
*Für Magister und B.A*

Das Lykische gehört zu den Sprachen des altanatolischen Zweigs der indoeuropäischen Sprachfamilie, die uns aus dem 1. Jt. v. Chr. in einer vom Griechischen abgeleiteten Alphabetschrift überliefert sind. Die Textüberlieferung besteht im Wesentlichen aus ca. 200 Steininschriften und mehr als 100 Münzlegenden, die in die sogenannte Dynastenzeit (6.–4. Jh. v. Chr.) datieren.

Im Kurs werden wir nach einer kurzen Einführung in die Schrift, Grammatik und Lexik eine Auswahl an lykischen Inschriften lesen. Dabei sollen die Inschriften zunächst in ihrem jeweiligen archäologischen, architektonischen und ikonographischen Kontext besprochen werden; daran anknüpfend sollen zentrale Aspekte der lykischen Geschichte, Religion und Sozialstruktur gemeinsam erarbeitet werden.

Keine Teilnahmevoraussetzungen.

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Lektürekurse

 

Altbabylonische Briefe aus Larsa und Umgebung.
Jared Miller
2stg., Do. 14–16
*Für Magister und B.A*
Bei B.A.: P 7 (Modulprüfung)   6 ECTS

In der Zeit zwischen der Ur-III-Dynastie und der Etablierung des Reiches von Hammurapi (ca. 2025–1763 v. Chr.) nahm neben Isin die etwa 25 km südöstlich von Uruk gelegene Stadt Larsa (Tell as-Senkereh) eine zentrale Rolle in der Geschichte Südmesopotamiens ein. Dank der gut 1030 aus Larsa bekannten Texte, darunter knapp 200 Briefe, lässt sich die Geschichte der Stadt und deren Könige sowie ihre gesellschaftliche Struktur verhältnismäßig gut rekonstru¬ieren.

Im Seminar werden einige ausgewählte Briefe anhand von Umschrift, Übersetzung und Kom¬mentar gelesen und besprochen; hinzu kommen einige noch unveröffentlichte Dokumente, die im Seminar ebenfalls entziffert werden sollen.

Teilnahmevoraussetzungen: Akkadischkenntnisse

 

Warnungen an den König in der akkadischen Literatur des 1. Jts. v. Chr.
Anne Löhnert, Walther Sallaberger
2stg., n.V.
*Nur für Magister*

Königen, so suggerieren ihre eigenen Inschriften, scheint die Sorge um die weltliche Ordnung und allgemein korrektes Handeln von Geburt aus gegeben. Es sind jedoch einige wenige Texte des 1. Jts. bekannt, die das Thema „moralische Verhaltensweisen eines Herrschers“ auf verschiedene Weise beleuchten und uns somit Einblicke in das gesellschaftliche und politische Verständnis eines rechtschaffenen Herrschers gewähren. Während der „Babylonische Fürstenspiegel“ eine Art Benimmbuch für einen König darstellt oder Handlungen im Ritual des Babylonischen Neujahrsfestes bzw. im Reinigungsritual Bīt rimki dem König seine Verantwortung gegenüber der Bevölkerung aufzeigen, behandelt die „Sünde Sargons“ rückblickend die Frage nach dem Fehlverhalten, das dem König einen von den Göttern verdammten Tod verursachte. Schließlich setzen sich einige assyrische Texte mit der „illegitimen“ Herrschaft eines babylonischen Königs auseinander. Diese Texte werden im Kurs gelesen und ihren jeweiligen politisch-historischen Hintergründe eingebunden und diskutiert werden.

Teilnahmevoraussetzungen: Akkadischkenntnisse.

 

Tempelhymnen.
Walther Sallaberger

2stg., Mo. 16–18
*Nur für Magister*

Die Gattung der Tempelhymnen ist insbesondere in der älteren sumerischen Literatur prominent vertreten. Dabei bleiben wir nicht nur bei der Sammlung von Tempelhymnen stehen, die auf Sargons Tochter Enheduana zurückgeführt wird, sondern betrachten ebenso die Keš-Hymne in ihrer archaischen wie in ihrer altbabylonischen Fassung, die zami-Hymnen aus Abu Salabih und Ausschnitte aus den Zylindern Gudeas.

Voraussetzung: Solide Sumerischkenntnisse

Die Kopiervorlage liegt zu Semesterbeginn aus.

 

Sumerische Rechtsurkunden der altbabylonischen Zeit (Sumerisch II).
s. oben bei Sprachen-Einführungskurse

 

Hethitische Gebete.
Jared Miller
3stg., Di. 9–12
*Nur für Magister*

Während hethitische Ritual- und Festtexte eine „Außenperspektive“ auf religiöses Denken und Praxis richten, bieten die Gebete „Innenperspektiven“ auf das religiöse Denken und Gefühl des Betenden – in aller Regel die des Königs. In den Gebeten setzt sich der König mit den Göttern und dem Schicksal des Landes auseinander. Dabei stellte sich der Hethiter sein Gebet wie ein Plädoyer in einem Gerichtssaal vor, in dem über Recht und Unrecht entschieden wird. Die Gebete gehören daher zu den persönlichsten und leidenschaftlichsten Gattungen innerhalb der hethitischen Literatur.

Im Seminar wird eine Auswahl der hethitischen Gebete anhand von Umschrift, Übersetzung und Kommentar gelesen und analysiert, zudem sollen weitere Gebete von einer Übersetzung ausgehend gelesen und besprochen werden.

Teilnahmevoraussetzungen: Hethitischkenntnisse

 


Graduiertenkolleg: Formen von Prestige in Kulturen des Altertums

 

Vorlesung zum Graduiertenkolleg:  Bilder des Fremden
2stg., Do 16-18, HGB  A016

Das genaue Programm wird zu Semesterbeginn per Aushang bekannt gegeben.