Sommersemester 2009
Hinweise:
- Das Institut bietet die beiden MA-Studiengänge Assyriologie und Hethitologie an.
Achtung: Das Fach Hethitologie kann nicht mehr neu begonnen werden. - Vorbesprechung für alle Veranstaltungen: Montag, 20.04.09, 11 Uhr c.t., im Institut, Raum 306
- Alle Veranstaltungen finden, sofern nicht anders angegeben, im Institut, Raum 306, statt.
- Kopiervorlagen liegen zur Vorbereitung in der Bibliothek aus.
Sumerisch I: Grammatik und erste Textlektüre
Walther Sallaberger
2-stg., Mi 9–11
In einem einsemestrigen Kurs werden Grundzüge des Sumerischen behandelt. Das Sumerische ist die wichtigste in Keilschrift überlieferte Sprache Mesopotamiens im III. Jahrtausends, die bis zum Ende der Keilschriftkultur tradiert wurde. Die Einführung in die Grammatik dieser Ergativ-Sprache, für die bisher noch keine Verwandtschaft zu einer anderen Sprache festgestellt werden konnte, wird ergänzt durch erste Textlektüre. Die Teilnahme an der begleitenden Übung ist Pflicht.
Die Kopiervorlage liegt zu Semesterbeginn aus. Neben einem Manuskript zur Grammatik wird der "Sumerian Reader" von K. Volk für die erste Textlektüre herangezogen.
Übung zu Sumerisch I
Paola Paoletti
1-stg., Mi. 11–12
Paola Paoletti begleitet den Kurs durch das Betreuen von Übungen und Textvorbereitung und die Einführung in Hilfsmittel der Sumerologie.
Akkadisch II: Altbabylonische Texte
Anne Löhnert
2-stg., Di. 14–16; Historicum Zi. 427
In diesem Kurs sollen die im „Akkadisch I“-Unterricht erworbenen Kenntnisse anhand verschiedener Texte vertieft werden. Gelesen werden einige Inschriften des Königs Hammurapi, Ausschnitte aus dem Mythos Atram-hasīs, sowie Briefe aus Mari. Die Teilnahme an der begleitenden Übung ist Pflicht.
Die Kopiervorlage liegt aus.
Übung zu Akkadisch II
Alexa Bartelmus
1-stg., n. V.
Alexa Bartelmus begleitet den Kurs durch das Betreuen von Übungen und Textvorbereitung und die Einführung in Hilfsmittel der Akkadistik.
Hethitisch II
Jared Miller
2-stg., Di 16-18
Nachdem im vorangehenden Semester die Grundzüge der hethitischen Grammatik sowie die Einführung in die hethitische Keilschrift anhand einfacher Textabschnitte vermittelt wurden, werden in dieser Übung die bereits erworbenen Grammatikkenntnisse durch die intensivere Lektüre ausgewählter Texte ergänzt und vertieft. Der Kurs dient zusätzlich zur Erweiterung des erworbenen Wortschatzes und der Keilschriftzeichenkenntnisse; zudem soll er einen Überblick über die diachrone Entwicklung der Sprache und der Schrift verschaffen. Die Teilnahme am begleitenden Tutorium ist Pflicht.
Die Kopiervorlage liegt zu Semesterbeginn aus.
Tutorium zu Hethitisch II
Stefan Odzuck
1-stg., Zeit n. V.
Stefan Odzuck begleitet den Kurs durch das Betreuen von Übungen und Textvorbereitung und die Einführung in Hilfsmittel der Hethitologie.
Sumerische Beschwörungen
Walther Sallaberger
1-stg., Mo 14–16, Historicum Zi. 427, vom 14.4. bis 01.6.2009
Beschwörungen zeichnen sich durch eine besonders dichte Sprache aus: das Übel wird beschrieben, durch Worte eingefangen und vernichtet, dazwischen sind erprobte Formeln eingestreut. Der Schwerpunkt der Semesterlektüre liegt auf Beschwörungen in sumerischer Sprache aus altbabylonischer Zeit. Dabei sollen die Texte vor allem als literarische Kunstwerke erarbeitet werden. Der Kurs findet zweistündig über das halbe Semester statt und wird durch den Lektürekurs von P. Attinger fortgesetzt.
Teilnahmevoraussetzung: Sumerischkenntnisse
Die Kopiervorlage liegt zu Semesterbeginn aus.
Der König von Isin und die Heilige Hochzeit: Die sumerische Hymne Iddin-Dagan A
Pascal Attinger
2-stg., Mo 14–16 und Mi 14–16; ab 03.6.2009
Im Rahmen des LMUexcellent-Programms arbeitet Pascal Attinger (Universität Bern), einer der besten Kenner sumerischer Literatur, an unserem Institut. Bei einem ersten Aufenthalt im Juni und Juli 2009 behandelt er einen der bekanntesten Texte sumerischer Literatur, die Hymne Iddin-Dagan A, den wichtigsten Zeugen für die sogenannte "Heilige Hochzeit" von König und der Göttin Inana. Der Schwerpunkt wird nach dem Erarbeiten der philologischen Grundlagen auf einer literarischen Analyse des Werks liegen. Eine zweite Veranstaltung von P. Attinger zur sumerischen Grammatik ist für das Wintersemester 2009/10 geplant.
Teilnahmevoraussetzung: Gute Sumerischkenntnisse
Die Kopiervorlage liegt zu gegebener Zeit aus.
New Sumerian Archival Texts
Piotr Steinkeller (Harvard University)
Blockveranstaltung, Zeit n. V.
Piotr Steinkeller von der Harvard University verbringt 2009 einen längeren Forschungsaufenthalt an unserem Institut. Er hat angeboten, in einem Blockseminar eine Gruppe von bisher unpublizierten Ur III-Texten zu diskutieren, die sich offensichtlich keinem der bekannten Archive zuordnen lassen.
Teilnahmevoraussetzung: Gute Sumerischkenntnisse
Akkadische Weisheitsliteratur
Jared Miller
3-stg., Mi 13–16
Verschiedene lehrreiche Werke unterschiedlicher Thematik und formaler Ausgestaltung werden in der Assyriologie unter dem Begriff Weisheitsliteratur zusammengefasst. Darunter befinden sich auch Texte, die sich mit der ‚dunkleren’ Seite des Leben dem Leid, dem Verlassenwerden und der Frage nach dem Sinn des menschlichen Daseins auseinandersetzen. In diesem Seminar werden dementsprechend drei Texte gelesen: die sogenannte ‚Babylonische Theodizee’, die wegen ihres Streitgesprächs zwischen einem Leidenden und einem befreundeten Belehrenden oft mit dem biblischen Buch Hiob verglichen wurde, die Klage ludlul bēl nēmeqi, „Ich will preisen den Herrn der Weisheit“, die das Leiden des Menschen und seine Erlösung durch eine Gottheit thematisiert, und schließlich der einzigartige ‚Pessimistische Dialog’ zwischen einem Sklaven und seinem Herren, dessen Weisheitssprüche eine satirische Note aufweisen.
Teilnahmevoraussetzung: Gute Akkadischkenntnisse
Die Kopiervorlage liegt zu Semesterbeginn aus.
Medizinische Texte
Anne Löhnert
3-stg., Di 10–13
Seit der Mitte des III. Jts. liegen zahlreiche Texte über Krankheiten, deren Ursachen, Symptome und Behandlungen vor. Der Behandelnde war Arzt und Beschwörer zugleich. Als Krankheitsursachen galten Götter, Geister, Dämonen aber auch aus dem Alltag empirisch nachvollzogene Umstände oder Handlungen. Die v.a. seit der Mitte des II. Jts. detailliert aufgezeichneten Symptome ermöglichen es dem heutigen Bearbeiter, antike Begrifflichkeiten mit modernen Identifikationen abzugleichen. Da der altmesopotamischen Vorstellung schulmedizinisch geprägte Ansätze fehlten, erfahren wir v.a. aus Ritualbeschreibungen, Omina und Beschwörungen über den Umgang mit Krankheiten. Um zu einem möglichst umfassenden Bild zu gelangen, werden im Kurs Briefe babylonischer Ärzte, Omina, Beschwörungen und Ritualbeschreibungen gelesen, die vom einfachen Schnupfen über Zahnschmerzen bis hin zu unbehandelbaren bzw. tödlichen Krankheiten wie Epilepsie berichten.
Teilnahmevoraussetzung: Gute Akkadischkenntnisse
Die Kopiervorlage liegt zu Semesterbeginn aus.
Bier in Mesopotamien
Adelheid Otto / Walther Sallaberger / Martin Zarnkow
2-stg., Mo 16.00–19.00; Historicum Zi. 427; ab 8.6.2009 bis Semesterende
Bier bildete in Mesopotamien ein Grundnahrungsmittel, abgesehen von Wasser war es das weitaus wichtigste Getränk, nahrhaft und vitaminreich und damit essentiell für die Versorgung der Menschen. In dem interdisziplinären Kurs wird das Thema Bier aus unterschiedlicher Perspektive betrachtet: philologisch-historisch behandeln wir die Voraussetzungen im Ackerbau, die Rekonstruktion des Brauprozesses aufgrund von Texten ebenso wie den Genuss von Bier im Alltag und bei Festen; archäologisch interessieren die beim Brauen eingesetzten Gerätschaften, der Ort des Brauens oder Darstellungen von Bierbrauen und Bierkonsum; in die technologische und naturwissenschaftliche Seite des Bierbrauens führt Martin Zarnkow vom Lehrstuhl für Brauereiwesen der TU München in Weihenstephan ein.
Eine Voranmeldung ist erforderlich (detailliertere Informationen zum Seminar).
Kopieren, Edieren und Präsentieren von Keilschrifttexten
Jared Miller
2-stg., Mo 16.00–19.00; Semesterbeginn bis 25.05.2009
In dieser Übung steht die Beziehung von Tontafel zu Schrift im Vordergrund. Dabei sollen die z.T. stark variierenden Tafelformate der zeitlich und räumlich unterschiedlichsten Archive des Alten Orients genauer betrachtet und verglichen werden. Neben theoretischen Beobachtungen werden einzelne Aspekte im Umgang mit Tontafeln in der Praxis geübt: hierzu zählen Schriftübungen auf Ton, das Anwenden verschiedener Methoden für das Kopieren von Keilschrifttafeln sowie das Anfertigen von Fotos mit Tontafeln und deren digitale Bearbeitung, zudem soll eine Beschriftung für die Tontafel-Vitrine im Institut erarbeitet werden.
Die Kopiervorlage liegt zu Semesterbeginn aus.
Hethitische Rituale
Jared Miller
2-stg., Mi 16–18
Da Ritualtexte nach den Festvorschriften die am besten vertretene Textgattung aus der hethitischen Hauptstadt Boghazköy/Hattusa ist, bietet sie einen einzigartigen Blick in die geistige Welt ihrer Urheber. Der Zweck der Rituale bestand darin, einen Ritualmandanten von Unreinheiten jeglicher Art zu befreien und wieder mit den Göttern zu versöhnen, um die als Folgen dieser Unreinheiten geltenden Symptome wie Krankheit, Unglück, Unfruchtbarkeit usw. zu beseitigen. Dies wurde durch eine Reihe ritueller Handlungen und entsprechender an die Götter gerichteten Sprüche bewirkt. Im Seminar werden ausgewählte Ritualtexte aus den unterschiedlichen anatolischen Traditionsrichtungen gelesen, interpretiert und auf Hinweise zur Überlieferungsgeschichte hin untersucht. Zunächst wird das Beschwörungsritual für die Götter der Unterwelt (CTH 446) gelesen, danach folgt das Ritual des Irija zur Reinigung einer Stadt (CTH 400) und schließlich das Ritual der Stadt Samuha (CTH 480) aus dem kizzuwatnäischen Korpus.
Teilnahmevoraussetzung: Gute Hethitischkenntnisse
Die Kopiervorlage liegt zu Semesterbeginn aus.
Kolloquium zum Alten Orient
Jared Miller / Michael Roaf / Walther Sallaberger
2st., Di 18-20; Historicum Zi. 427
Das Kolloquium wird von den Instituten „Assyriologie und Hethitologie“ und „Vorderasiatischer Archäologie“ gemeinsam wöchentlich veranstaltet. Dabei werden aktuelle Forschungsarbeiten vorgestellt und diskutiert. Der Kreis der Vortragenden wird bewusst offen gehalten und soll die Lehrenden der Institute mit ihren aktuellen Forschungsarbeiten, Studenten mit ihren Qualifikationsarbeiten, Mitarbeiter in Projekten, Gastwissenschaftler, Vertreter von Nachbarfächern oder Wissenschaftler ohne institutionelle Anbindung umfassen. Aktuelle Ankündigungen werden an den Instituten ausgehängt, Textvorlagen ggf. in den Instituten ausgelegt oder verteilt.
Graduiertenkolleg: Formen von Prestige in Kulturen des Altertums
Vorlesung zum Graduiertenkolleg: Bild und Prestige
Koordination: R.M. Schneider / M. Roaf
2-stg., Do 16–18; HGB, A015