Sommersemester 2024
Vorlesungsverzeichnis, SoSe 2024
Institut für Assyriologie und Hethitologie
Schellingstraße 5, 3. Stock
Postanschrift: Geschwister-Scholl-Platz 1, 80539
Telefon: 089/2180 3287, Fax 089/2180 3913
E-Mail: Inst.Assyr@lrz.uni-muenchen.de
Homepage: http://www.assyriologie.lmu.de
Studienberatung und Studiengangskoordination:
Fiammetta Gori, M.A.
Institut für Assyriologie und Hethitologie, Raum 310, Mo. und Do. 15–17 Uhr
Tel. 089/2180 5676, E-Mail: Fiammetta.Gori@lmu.de
Dr. Aino Hätinen
Institut für Assyriologie und Hethitologie, Raum 210, Mi. 14–16 Uhr
Tel. 089/2180 1864, E-Mail: aino.haetinen@lmu.de
Felix Rauchhaus, M.A.
Institut für Assyriologie und Hethitologie, Raum 310, Mi. 15–16 Uhr
Tel. 089/2180 5676, E-Mail: Felix.Rauchhaus@assyr.fak12.uni-muenchen.de
Prof. Dr. Walther Sallaberger
Institut für Assyriologie und Hethitologie, Raum 309, auf persönliche Anfrage
Tel. 089/2180 3553, E-Mail: WaSa@lmu.de
Hinweise:
- Für das Institut für Assyriologie gilt: Ausstehende Scheine für das Sommersemester 2023 können ausnahmslos nur bis 15. September 2024 beantragt werden (Abgabe von Prüfungsarbeiten).
- Alle Studierenden können sich Veranstaltungen des Studienganges „Alte Geschichte des Nahen und Mittleren Ostens“ auf Schein anrechnen lassen, sofern die jeweiligen Veranstaltungen zum BA „Alter Orient“ und zum Master „Altorientalistik“ passen.
- Masterstudierende können sich zusätzlich Veranstaltungen aus den Studiengängen „Vorderasiatische Archäologie“ und „Gemeinsamer Geistes- und Sozialwissenschaftlicher Profilbereich“ auf Schein anrechnen lassen, sofern die jeweiligen Veranstaltungen inhaltlich zum Master „Altorientalistik“ passen.
- Darüber hinaus können weitere geeignete Lehrveranstaltungen aus dem Lehrangebot der LMU belegt werden.
- Angebote finden sich hier:
- Studiengang „Vorderasiatische Archäologie“ in LSF:
Fakultät für Kulturwissenschaften → Master Vorderasiatische Archäologie- Studiengang „Alte Geschichte des Nahen und Mittleren Ostens“ der Fakultät für Geschichts- und Kunstwissenschaften in LSF unter:
Fakultät für Geschichts- und Kunstwissenschaften → Historisches Seminar → I Bachelorstudiengänge Geschichte- Studiengang „Gemeinsamer Geistes- und Sozialwissenschaftlicher Profilbereich“ der Fakultät für Kulturwissenschaften in LSF:
Fakultät für Kulturwissenschaften → Profilbereich (Master)
oder
Vorlesungsverzeichnis → Fakultätsübergreifende Veranstaltungen → Gemeinsamer Geistes- und Sozialwissenschaftlicher Profilbereich
Vor Teilnahme an den Lehrveranstaltungen aus diesen und anderen Studiengängen ist stets eine Rücksprache mit den Studiengangskoordinator*innen erforderlich!
Vorlesungen, Kolloquium
Magier, Schreiber, Richter: Wissenskulturen im alten Mesopotamien - 3 ECTS
Walther Sallaberger
2-stg., Mo. 12–14; Hauptgebäude, M 010 –Prüfungstermin: 22.7.24, Hauptgebäude, D 209
BA Alter Orient: P 4.1, WP 4.1, WP 9.1
MA Altorientalistik: P 1.1, P 5.2, WP 1.1, WP 8.1, WP 11.1
Eine unübersehbare Zahl von keilschriftlichen Texten ist aus Vorderasien bekannt, nach wie vor werden stets neue Keilschrift-Artefakte in archäologischen Ausgrabungen in Irak und angrenzenden Staaten gefunden. Diese Vorlesung möchte den Studierenden einen historischen Überblick über diese riesige Schriftkultur zum Kennenlernen bieten. Die Literatur mit Hymnen, Klagen, Gebeten, Beschwörungen, Mythen und Epen – darunter das große Gilgameš-Epos –, wird ebenso zur Sprache kommen wie gelehrte Werke, medizinische, mathematische und astronomische Texte. Könige ließen Inschriften, Annalen oder Gesetze schreiben und aus dem Alltag stammen Briefe, Rechtsurkunden oder Abrechnungen. Immer wird uns die Frage nach den beteiligten Akteuren, Verfassern und Schreibern ebenso wie Lesern und Rezipienten leiten. So können wir das Textkorpus nicht nur gliedern, sondern auch gleichzeitig eine kulturhistorische Einführung in das alte Mesopotamien bieten.
Vorlesung: Vorderasiatische Archäologie. Die prähistorischen Epochen - 3 ECTS
Kai Kaniuth
2-stg., Mo. 14–16, HS A120
BA Alter Orient: P 5.1, WP 5.1
MA Altorientalistik: WP 8.1
Die Vorlesung bietet einen Überblick über die Vorgeschichte Südwest-Asiens vom Paläolithikum bis zur Uruk-Zeit. Der Raum soll als Schlüsselregion in der Ausbreitung des modernen Menschen und als Kernbereich der Entwicklung komplexer Gesellschaften erfahren werden. Schwerpunkte bilden dabei der ‚fruchtbare Halbmond‘ und die hier stattfindenden Neolithisierungsprozesse.
Literatur:
- G. Sharon, The Early Prehistory of Western and Central Asia, in: C. Renfrew ‐ P. Bahn (Hrsg.), The Cambridge World Prehistory (Cambridge 2014) 1357‐1378
- R. J. Matthews, The early prehistory of Mesopotamia 500.000−4.000 BC 5, Subartu (Turnhout 2000)
Kolloquium zum Alten Orient - 3 ECTS
Jared Miller, Adelheid Otto, Walther Sallaberger
2-stg., Di. 18–20, Hauptgebäude, A 119
MA Altorientalistik: P 1.2, P 5.1, P 5.3
Das Kolloquium wird gemeinsam von den Instituten für Assyriologie und Hethitologie und für Vorderasiatische Archäologie wöchentlich veranstaltet. Dabei werden aktuelle Forschungsarbeiten vorgestellt und diskutiert. Der Kreis der Vortragenden wird bewusst offen gehalten und soll die Lehrenden der Institute mit ihren aktuellen Forschungsarbeiten, Studierende mit ihren Qualifikationsarbeiten, Mitarbeitende in Projekten und andere umfassen. Zusätzlich wird zu Gastvorträgen eingeladen.
Aktuelle Ankündigungen werden an den Instituten ausgehängt und verteilt.
Sprachkurse
Akkadisch II - 6 ECTS
Felix Rauchhaus
2-stg., Di. 12–14, Schellingstr. 5, 204
BA Alter Orient: P 1.2
Nachdem die Studierenden in „Akkadisch I“ grundlegende Kenntnisse der Grammatik und des Vokabulars des Altbabylonischen erworben haben, beginnen sie nun in diesem Semester mit der Lektüre und Analyse altbabylonischer Texte. Wir üben die Lektüre und Umschrift von Texten in Keilschrift, analysieren diese grammatikalisch und lexikalisch und tauschen uns über die Bedeutung der Texte in ihrer Welt sowie für die historische Forschung aus. In diesem Rahmen werden auch Zeichenlisten, Wörterbücher, Grammatiken und Fachliteratur einbezogen.
Gelesen werden Ausschnitte aus dem Kodex Hammurapi, aus Königsinschriften und Briefen. Damit wird zugleich eine Einführung in zentrale Aspekte der Geschichte und Kultur der altbabylonischen Zeit geboten.
Teilnahmevoraussetzung: Erfolgreicher Abschluss von Akkadisch I.
Sumerisch II - 6 ECTS
Fiammetta Gori
2-stg., Mi. 12–14, Ludwigstr. 28, RG 027
BA Alter Orient: WP 1.2
MA Altorientalistik: WP 4.2
Der Kurs dient dem Vertiefen der im Wintersemester erworbenen Kenntnisse der sumerischen Sprache anhand ausgewählter neusumerischer Texte. Dabei werden die Texte in Keilschrift erarbeitet, zudem beschäftigen wir uns mit dem charakteristischen Vokabular sowie dem Aufbau der verschiedenen Genres und lernen die wichtigsten Fundorte der Zeit kennen. Die Textlektüre folgt zunächst dem Manuskript von Colonna d’Istria/Sallaberger, doch sollen die Studierenden darüber hinaus an die sumerologische Sekundärliteratur herangeführt werden.
Teilnahmevoraussetzung: Erfolgreicher Abschluss von Sumerisch I.
Hethitisch II - 6 ECTS
Jared Miller
2-stg., Do. 12–14, Oettingenstr. 67, U 133
BA Alter Orient: WP 6.2
MA Altorientalistik: WP 5.2
Das Hethitische ist die älteste verschriftete indoeuropäische Sprache und zugleich eine der drei Großkorpussprachen des Alten Orients, die in keilschriftlicher Überlieferung vorliegen. Nachdem im vorangehenden Semester durch die Lektüre einfacher Textabschnitte die Grundzüge der hethitischen Grammatik sowie ein Einstieg in die hethitische Variante der Keilschrift vermittelt wurden, werden in dieser Übung anhand der Lektüre von weiteren ausgewählten Texten verschiedener Gattungen die bereits erworbenen Grammatikkenntnisse ergänzt und vertieft.
Der Kurs dient zusätzlich zur Erweiterung des erworbenen Wortschatzes und der Keilschriftzeichenkenntnis sowie zur Einführung in die diachrone Entwicklung der Sprache und der Schrift.
Teilnahmevoraussetzung: Erfolgreicher Abschluss von Hethitisch I.
Ugaritisch I
Holger Gzella
Termin nach Vereinbarung, Raum C 226 (HGB)
Anmeldung: Persönliche Anmeldung beim Sekretariat des Lehrstuhls Alttestamentliche Theologie: altestestament@kaththeol.uni-muenchen.de
Das Ugaritische war die Verwaltungs-, Literatur- und Umgangssprache des Stadtstaates Ugarit an der syrischen Küste im späten zweiten Jahrtausend v. Chr. und ist durch ein umfangreiches amtliches, rituelles und episch-mythisches Schrifttum dokumentiert. Als Schmelztiegel syro-palästinischer und mesopotamischer Traditionen einerseits und als älteste direkt bezeugte nordwestsemitische Sprache andererseits gehört es zu den wichtigsten Quellen für Religion und Kultur am Vorabend des Entstehens der biblischen Welt. Die Übung bietet zunächst eine systematische Einführung in die Sprache und sodann ein detailliertes Studium ausgewählter Texte.
Voraussetzungen: Gute Kenntnisse des Biblisch-Hebräischen oder einer anderen älteren semitischen Sprache (z. B. Akkadisch, Syrisch oder Klassisches Arabisch).
Literatur:
- Agustinus Gianto, „Ugaritic“, in: Holger Gzella (Hg.), Languages from the World of the Bible, Berlin / New York 2012, 28-54 (Open Access: https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9781934078631/html?lang=de).
- Weitere grundlegende Literatur wird im Verlauf des Kurses vorgestellt.
Übungen und Seminare
Religiöse Praxis in Mesopotamien und Israel - 3 ECTS
Walther Sallaberger/Friedhelm Hartenstein
2-stg., Mi. 16–18, Hauptgebäude, C 005
BA Alter Orient: P 4.2, WP 4.2, WP 9.2
MA Altorientalistik: P 4.2, P 7.2, WP 2.1, WP 3.1 WP 9.1, WP 10.1, WP 12.1, WP 13.1
Worum geht es in antiken Religionen? Und wie beschreiben und verstehen wir Religionen? Stellt man die religiöse Praxis ins Zentrum, so lassen sich im Vergleich von Mesopotamien und Israel hervorragend sowohl Unterschiede wie Gemeinsamkeiten herausarbeiten. Gleichzeitig beschäftigen wir uns auch mit religionshistorischen Methoden und religionswissenschaftlichen Theorien. Zunächst wenden wir uns der kultischen und rituellen Praxis im engeren Sinne zu: Opfer, Weihgaben und Behandlung der Opfertiere oder Musik im Kult. Mit dem Thema von häuslichen Kulten verlassen wir primär religiös definierte Orte und Festzeiten. Religion wirkt darüber hinaus grundsätzlich ordnend in weiten Bereichen des Lebens: in der gesellschaftlichen Ordnung und dem Etablieren von Herrschaft, Reinheit und Unreinheit, Krankheit und Gesundheit, Leben und Tod. Wir begeben uns auf Spurensuche, um die Handlungen und Routinen zu erkennen und zu verstehen, mit denen solche Kategorien damals wie heute erfasst, bearbeitet und tradiert werden.
Teilnahmevoraussetzung: Keine Sprachvoraussetzungen, allerdings sind Akkadisch- und/oder Hebräisch-Kenntnisse hilfreich.
Heilsbotschaften und Propaganda: Träume im Alten Orient - 3 ECTS
Aino Hätinen
2-stg., Di. 10–12 Uhr, Schellingstr. 5, 204
BA Alter Orient: P 4.2, WP 4.2, WP 9.2
MA Altorientalistik: P 4.2, P 7.2, WP 2.1, WP 3.1, WP 9.1, WP 10.1, WP 12.1, WP 13.1
Die Literatur des Alten Orients ist voll von Träumen. Man findet Traumberichte in Herrscherinschriften, und Träume sind ein häufiges Motiv in der mythisch-epischen Literatur und in anderen Literaturwerken. Darüber hinaus sind Inkubationsrituale und Gebete, die einen guten Traum als Ziel haben, weit verbreitet. All diese unterschiedlichen Quellen haben die Vorstellung gemeinsam, dass ein Traum etwas Externes ist, eine Möglichkeit mit den Wesen zu kommunizieren oder die Orte zu besuchen, die sonst unzugänglich sind. Ein Traum kann Gutes oder Schlechtes verkünden und er kann hervorgerufen werden oder unerwartet kommen. Im politischen Kontext bekommen Träume einen weiteren Aspekt: Sie können nämlich zu propagandistischen Zwecken verwendet werden, vor allem um das Herrschaftsmandat oder wichtige Entscheidungen der Herrscher zu rechtfertigen.
Dieser Kurs bietet einen Überblick über Träume im Alten Orient, mit Diskussion einiger einschlägiger mesopotamischer und hethitischer Textquellen in Übersetzung. Er wird von einem Lektürekurs für die akkadischen und sumerischen Texte begleitet. Studierende mit Akkadisch- und Sumerischkenntnisse werden herzlich eingeladen, die beiden Veranstaltungen zu belegen.
Teilnahmevoraussetzung: Keine.
Ordnung muss sein. Organisation, Verwaltung und Austausch im prähistorischen Westasien - 3 ECTS
Albert Dietz
2-stg., Di. 14-16, Schellingstr. 12, K427
BA Alter Orient: P 5.2, WP 5.2
MA Altorientalistik: P 4.2, P 7.2, WP 2.1, WP 3.1, WP 9.1, WP 10.1, WP 12.1, WP 13.1
Durch den stetigen Anstieg der Siedlungsgrößen und der zunehmenden Sesshaftigkeit waren neue Herausforderungen für die Menschen geschaffen, die es zu bewältigen galt: Die Organisation einer hierarchisierten Bevölkerung, der erfolgreichen Arbeitsteilung und einer Lagerung von Gütern für eine ganzjährige Versorgung benötigten neuen Strategien, um ein Zusammenleben zu garantieren. Wie gelang all dies in Zeiten, in denen Schrift noch nicht vorhanden war? Welche Netzwerke können wir auf regionaler und internationaler Ebene verfolgen?
In diesem Seminar soll daher die Organisation, Verwaltung und der Austausch im prähistorischen Westasien vom Beginn der Nutzung von Stempelsiegeln im 7. Jt. bis zur Stadtentwicklung und dem Erscheinen der Rollsiegel am Ende des 4. Jt. v. Chr. betrachtet werden.
Literatur zur Einführung:
- P. Ferioli (Hrsg.), Archives before writing: Proceedings of the international colloquium, Oriolo Romano, October 23 - 25, 1991, Pubblicazioni degli archivi di Stato 1 (Torino 1994).
- K. Sauer – D. Sürenhagen, Zählmarken, Zeichenträger und Siegelpraxis. Einige Bemerkungen zu vor- und frühschriftlichen Verwaltungshilfen in frühsumerischer Zeit, in: T.E. Balke – C. Tsouparopoulou (Hrsg.), Materiality of Writing in Early Mesopotamia, Materiale Textkulturen 13 (Berlin; New York 2016).
- D. Stein, Siegelverwendung in Wirtschaft und Verwaltung, in: E. Klengel-Brandt (Hrsg.), Mit Sieben Siegeln versehen. Das Siegel in Wirtschaft und Kultur des Alten Orients (Wiesbaden 1997) 104–124.
Frühzeit Anatoliens - 3 ECTS
Kai Kaniuth, Albert Dietz
2-stg., Mo. 10-12, Schellingstr. 12, K427
BA Alter Orient: P 5.2, WP 5.2
MA Altorientalistik: P 4.2, P 7.2, WP 2.1, WP 3.1, WP 9.1, WP 10.1, WP 12.1, WP 13.1
Im Rahmen dieses Kurses sollen die prähistorischen Epochen Anatoliens genauer betrachtet werden. Aufgrund der zahlreichen Fundorte und der reichen materiellen Kultur sowie der sich stets in Bewegung befindlichen Forschung bietet sich das Gebiet der heutigen Türkei besonders dafür an. Anhand verschiedener Themengebiete werden die wichtigsten Fundorte vom Neolithikum bis zur Frühbronzezeit behandelt.
Einführende Literatur zur Vorbereitung:
- C. Lichter (Hrsg.), Vor 12.000 Jahren in Anatolien - Die ältesten Monumente der Menschheit. Große Landesausstellung Baden-Württemberg 2007 im Badischen Landesmuseum Schloss Karlsruhe 20.1.–17.6.2007 (Karlsruhe 2007).
- A. Sagona – P. Zimansky, Ancient Turkey (Oxon 2009).
- K. Schmidt, Sie bauten die ersten Tempel: Das rätselhafte Heiligtum am Göbekli Tepe (München 2006).
Der erste Eindruck zählt. Arbeiten mit Roll- und Stempelsiegeln - 3 ECTS
Albert Dietz
2-stg., Mi. 16-18, Schellingstr. 12, K427
BA Alter Orient: P 4.2, WP 4.2, WP 9.2
MA Altorientalistik: P 4.2, P 7.2, WP 2.1, WP 3.1, WP 9.1, WP 10.1, WP 12.1, WP 13.1
In dieser Übung sollen die Grundlagen bei der Arbeit mit Roll- und Stempelsiegeln vermittelt werden. Neben einem Überblick zur Entwicklung der Siegel, Siegelpraxis und Siegelstilen geht es besonders um die einzelnen Schritte bei der Arbeit mit diesen Objekten: von der Vermessung und Beschreibung über das Abrollen in Modellierton und der Anfertigung einer Umzeichnung, dem Fotografieren und dem Suchen von Vergleichen bis hin zur Ausstellung dieser faszinierenden Artefakte. All das soll in dieser Veranstaltung möglichst praktisch vermittelt werden. Daher erhalten die Teilnehmenden im Laufe der Übung Einblicke in unsere Institutssammlung mit ihren Abgüssen und Abrollungen, laufende Siegelprojekte und in die Sammlung altorientalischer Siegel der Archäologischen Staatssammlung München. Am Ende soll gemeinsam eine Vitrine am Institut zum Thema der Veranstaltung konzipiert und realisiert werden.
Einführende Literatur zur Vorbereitung:
- D. Collon, First Impressions. Cylinder Seals in the Ancient Near East (London 1987).
- E. Klengel-Brandt, Mit Sieben Siegeln versehen. Das Siegel in Wirtschaft und Kunst des Alten Orients (Wiesbaden 1997).
- A. Otto, Glyptic, in: A.C. Gunter (Hrsg.), A Companion to Ancient Near Eastern Art (Hoboken 2019) 411–431.
Exkursion Türkei - 6 ECTS / 3 ECTS
Albert Dietz, Kai Kaniuth, Jared Miller
2-stg., Do. 10-12, Schellingstr. 12, K427
BA Alter Orient: WP 10.1–2
MA Altorientalistik: P 4.2, P 7.2, WP 2.1, WP 3.1, WP 9.1, WP 10.1, WP 12.1, WP 13.1
Diese Übung dient als Vorbereitung für die für den Sommer 2024 (voraussichtlich Mitte September) geplante Studienreise in die Zentral- und die Südtürkei. Die zu besuchenden Stätten bzw. Regionen sowie die in ausgewählten Museen befindlichen Artefakte werden in der Übung sowohl von der archäologischen bzw. landschaftlichen, als auch von der historischen bzw. philologischen Seite beleuchtet. Dadurch sollen die Teilnehmer die zu besichtigenden Orte und Funde in ihren historischen, kulturellen und materiellen Kontexten verorten können.
Wiedererstehendes Kar-Tukulti-Ninurta. Wie Archive durch Digitalisierung zum Leben erweckt werden (mit Exkursion nach Berlin) - 3 ECTS
Simone Mühl
2-stg., Fr. (24.05., 07.06., 28.06.) 12-14; Schellingstr. 12, K427
Exkursion 05.–06.07.2024
BA Alter Orient: P 5.2, WP 5.2
MA Altorientalistik: P 4.2
In der Übung „Wiedererstehendes Kar-Tukulti-Ninurta“ werden wir uns mit der Rolle von Archiven bei der Erforschung der assyrischen Residenzstadt Kar-Tukulti-Ninurta befassen. Teile der antiken Stadt, heute bekannt als Telul al-Aqr im Irak, wurden zwischen 1913 und 1914 unter der Leitung von Walter Bachmann im Auftrag der Deutschen Orient-Gesellschaft freigelegt. In den späten 1980er Jahren folgten Grabungskampagnen der FU Berlin (Reinhard Dittmann) und 2001 arbeitete schließlich ein Team des SBAH (Burhan Shakir) am Fundort.
Im Kurs wird die Möglichkeit geboten, mit dem Archivmaterial des Teilnachlasses von Walter Bachmann zu arbeiten. Durch praktische Übungen wird der Umgang mit Archivmaterial und Digitalisaten vorgestellt ebenso wie ihre Zugänglichmachung. Die Teilnehmenden können sich einzelne Dokumente zur Bearbeitung klar abgrenzbarer forschungsgeschichtlicher Projekte auswählen.
Eine Exkursion nach Berlin wird die Möglichkeit bieten, das originale Archivmaterial einzusehen und einen Einblick in die Arbeit an den Archiven der Orient-Abteilung des Deutschen Archäologischen Institutes zu erhalten. Darüber hinaus kann am Vorderasiatischen Museum Einblick in die Fundlagerung von Objekten der Grabungen der DOG erlangt werden.
Ziel dieser Lehrveranstaltung ist es, nicht nur theoretische Kenntnisse über die assyrische Stadt Kar-Tukulti-Ninurta zu vermitteln, sondern auch praktische Fähigkeiten im Umgang mit Archivmaterial und Digitalisierungsstrategien zu entwickeln, die in einer Online-Präsentation in der iDAI.world mündet. Durch die direkte Auseinandersetzung mit dem Archivmaterial und die Exkursion soll ein ganzheitlicher Einblick in die archäologische Forschung am Fundort erlangt und gleichzeitig ein wertvoller Beitrag zur Wiederbelebung dieser antiken Stadt geleistet werden.
Voraussetzungen: Vorkenntnisse im Bereich Vorderasiatische Archäologie oder verwandter Disziplinen sind von Vorteil, aber nicht zwingend erforderlich. Ein Interesse an archäologischer Forschung und der Umgang mit historischem Material wird jedoch vorausgesetzt.
Food - for Thought: Essen und Trinken zwischen Anatolien, Südosteuropa und ihren Nachbarn vom 3. bis 1. Jahrtausend v. Chr. - 3 ECTS
Carola Metzner-Nebelsick und Kai Kaniuth
2-stg., Mi. 10–12, Schellingstr. 12, K427
BA Alter Orient: P 5.2, WP 5.2
MA Altorientalistik: P 4.2
Das Hauptseminar befasst sich mit Ernährungspraktiken der metallzeitlichen Gesellschaften Südost-Europas, Anatoliens und ihrer Nachbargebiete. Anhand ausgewählter Themen soll das Wechselspiel zwischen Subsistenz, sozialer Praxis und technologischer Entwicklung veranschaulicht werden. Die Teilnehmenden werden einen Einblick in moderne analytische Verfahren der Bioarchäologie und anthropologische Forschungsfragestellungen, vor allem aber in das Spektrum möglicher Einbettungen von Nahrung in spezifische kulturelle Kontexte erhalten.
Vermessung in der Archäologie: Einführung in „Geografische Informationssysteme“ - 3 ECTS
Christoph Fink
2-stg., Do. 14–16, Schellingstr. 12, K427
BA Alter Orient: P 5.2, WP 5.2
MA Altorientalistik: P 4.2
In diesem Kurs sollen die Grundlagen der Vermessung und das Arbeiten mit einem geografischen Informationssystem, mit besonderem Augenmerk auf die Probleme beim archäologischen Arbeiten im Vorderen Orient, vermittelt werden. Dazu wird angestrebt sämtliche Schritte, also von der Vermessung im „Feld“, über die digitale Aufbereitung der Daten, bis hin zur Erstellung von Karten, durchzugehen und einzuüben. D. h. wir werden selbstständig Messdaten aufnehmen und diese selbst mittels OpenSource-Programmen (insbesondere QGis) verarbeiten.
Voraussetzungen: Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, allerdings sollte jeder Teilnehmer über einen eigenen Laptop verfügen und bereit sein, die notwendigen Programme zu installieren.
Übungen mit akkadischer, sumerischer und hethitischer Lektüre
Altassyrische Briefe und Urkunden - 6 ECTS / 3 ECTS
Fiammetta Gori
2-stg., Mo. 10-12, Schellingstr. 5, 307
BA Alter Orient: P 7.1–2, P 9.1–2
MA Altorientalistik: P 3.1, P 3.2, P 4.1, P. 7.1
Die Briefe und Urkunden der altassyrischen Kaufleute, die in ihren Häusern in Kültepe/Kaniš entdeckt wurden, stellen eine der faszinierendsten Textsammlungen des Alten Orients dar. In diesen Dokumenten wird der Alltag von Händlern deutlich, die in Handelsgemeinschaften ihre weitverzweigten Geschäfte in Anatolien betrieben haben. Darüber hinaus spiegelt sich in diesen Schriftstücken ihr Privatleben wider. Nach einer Einführung in die altassyrische Schrift und Sprache beabsichtigen wir, uns gemeinsam anhand einiger ausgewählter Dokumente mit den Grundlagen des altassyrischen Handels auseinanderzusetzen. Dies umfasst die Institutionen in Assur und Anatolien sowie die Karawanen und ihre Aufgaben. Um den Zugang zur Forschung zu vertiefen, werden wir uns dann in Arbeitsgruppen einem (editierten) Familienarchiv widmen.
Teilnahmevoraussetzung: Erfolgreicher Abschluss von Akkadisch I und II.
Texte zu „Heilsbotschaften und Propaganda: Träume im Alten Orient“ (mit Lektüre akkadischer und sumerischer Texte) - 6 ECTS / 3 ECTS
Aino Hätinen
2-stg., Di. 14–16 Uhr, Schellingstr. 5, 307
BA Alter Orient: P 9.1–2
MA Altorientalistik: P 3.1, P 3.2, P 4.1, P. 7.1
In diesem Kurs werden ausgewählte akkadische und sumerische Texte, die sich mit Träumen beschäftigen, gelesen. Diese unterstützen und vertiefen die Diskussionen in der Übung „Heilsbotschaften und Propaganda: Träume im Alten Orient“. Die Textauswahl wird vor allem Herrscherinschriften, mythisch-epische Texte, Traumomina, Ritualbeschreibungen und Gebete umfassen. Die Teilnahme an der Übung „Heilsbotschaften und Propaganda: Träume im Alten Orient“ ist erwünscht, aber nicht erforderlich.
Teilnahmevoraussetzung: Erfolgreicher Abschluss von Akkadisch I–II und Sumerisch I–II.
Keilschrifttexte in München (mit Lektüre akkadischer und sumerischer Texte) - 6 ECTS / 3 ECTS
Zsombor J. Földi
2-stg., Do. 14–16, Schellingstr. 5, 307
BA Alter Orient: P 9.1–2
MA Altorientalistik: P 3.1, P 3.2, P 4.1, P 7.1, WP 2.1, WP 3.1, WP 9.1, WP 10.1, WP 12.1, WP 13.1
Die Erfassung von Keilschriftsammlungen gehört zu den wichtigsten Aufgaben des Keilschriftphilologen. Zwar befinden sich die größten Keilschriftsammlungen Deutschlands in Berlin, Jena und Heidelberg, aber auch in München gibt es mehrere Museen und Institute, die Keilschriftobjekte besitzen. Diese Schriftträger sind teilweise und in verstreuten Publikationen veröffentlicht worden, zu den meisten liegen allerdings keine öffentlich zugänglichen Kataloge vor.
Ziel des Kurses ist, dass die Studierenden sich mit der Erfassung und Katalogisierung von Keilschriftsammlungen und den damit verbundenen Aufgaben (z. B. Digitalisierung von Tontafeln) vertraut machen. In diesem Zusammenhang wird nicht nur die bereits veröffentlichte Fachliteratur erfasst, sondern auch die Sammlungen werden aufgesucht und es wird mit den Originalen gearbeitet. Anschließend wird eine kleine Sammlung von Keilschriftobjekten, die das Institut für Assyriologie und Hethitologie 2023 erworben hat, bearbeitet und zur Publikation vorbereitet.
Der Kurs richtet sich an fortgeschrittene BA- sowie MA-Studierende.
Teilnahmevoraussetzung: Gute Kenntnisse in Akkadisch und im Keilschriftlesen sind erforderlich.
Sumerische Beschwörungen (mit Lektüre sumerischer Texte) - 6 ECTS / 3 ECTS
Walther Sallaberger
2-stg., Mo. 14–16, Schellingstr. 5, 307
MA Altorientalistik: P 4.1, P 7.1, WP 2.1, WP 3.1, WP 6.1-2, WP 9.1, WP 10.1, WP 12.1, WP 13.1
Beschwörungen erschaffen durch ihre Sprache und die begleitenden Handlungen eine besondere Atmosphäre, um Leiden und Krankheiten zu lindern. In der Lektüre folgen wir zunächst den klassisch gewordenen „Haupttypen“ sumerischer Beschwörungen Adam Falkensteins: Im „Legitimationstyp“ stellt sich der Beschwörer unter den Schutz der Götter Enki und Asarluḫi, in deren Namen er handelt. Im „Prophylaktischen Typ“ sollen Dämonen und Leiden vom Patienten abgehalten werden. Der „Marduk-Ea-Typ“ kennzeichnet die meisten exorzistischen Sprüche, um das Übel zu vertreiben. Der „Weihungstyp“ meint Kultmittelbeschwörungen, die die im Ritual eingesetzten Objekte für ihren Zweck heiligen. Wir werden dabei im Laufe des Semesters sowohl einsprachige meist altbabylonische wie zweisprachige Texte des ersten Jtsds. lesen.
Teilnahmevoraussetzung: Sumerischkenntnisse
Die anderen Archive der Hethiter (mit Lektüre hethitischer Texte) - 3 ECTS
Jared Miller
2-stg., Mi. 10–12, Schellingstr. 5, 307
MA Altorientalistik: P 4.1, P 7.1, WP 2.1, WP 3.1, WP 7.1-2, WP 9.1, WP 10.1, WP 12.1, WP 13.1
Mit ihren knapp 30.000 Keilschrifttexten und Fragmenten überragen die Archive der Hauptstadt Ḫattusa alle anderen hethitischen Textfunde. Nichtsdestotrotz verdient eine Reihe von kleineren bis mittelgroßen Archiven bzw. vielen Einzelfunden aus mehreren Grabungsstätten v. a. in Anatolien, aber auch in Syrien Beachtung. In dieser Übung wird zum einen ein Überblick über die anderen Fundorte bzw. Textfunde der Hethiter geboten, zum anderen wird eine Auswahl der wichtigsten und ergiebigsten Textzeugnisse aller möglichen Textgattungen gelesen und besprochen.
Teilnahmevoraussetzung: Erfolgreicher Abschluss von Hethitisch I–II.
Keilschriftwerkstatt. Auf dem Weg zur perfekten Edition - 3 ECTS
Enrique Jiménez, Walther Sallaberger
2-stg., Di. 16–18, Schellingstr. 5, 307
MA Altorientalistik: WP 9.1, WP 10.1, WP 12.1, WP 13.1
Das Seminar bietet allen, die mit einer wissenschaftlichen Arbeit zu sumerischen oder akkadischen Quellen beschäftigt sind oder eine solche Arbeit planen oder vorbereiten, die Möglichkeit, Texte aus ihrer Arbeit oder ihres Interesses in einem größeren Kreis vorzustellen und zu besprechen. Im offenen wissenschaftlichen Gespräch soll hier insbesondere auch die philologische Interpretation von Texten behandelt werden, die die Grundlage jeder wissenschaftlichen Diskussion bildet.
Die gemeinsame Lektüre soll umgekehrt allen Beteiligten auch helfen, unterschiedliche Quellen kennenzulernen und so das eigene Spektrum zu erweitern.
Teilnahmevoraussetzung: Erfahrung in sumerischer und akkadischer Philologie (aufgrund einschlägiger Lektürekurse, BA-Arbeit usw.).