KVV Sommersemester 2025
Vorlesungsverzeichnis, SoSe 2025
Institut für Assyriologie und Hethitologie
Schellingstraße 5, 3. Stock
Postanschrift: Geschwister-Scholl-Platz 1, 80539
Telefon: 089/2180 3287
E-Mail: Inst.Assyr@lrz.uni-muenchen.de
Homepage: http://www.assyriologie.lmu.de
Studienberatung und Studiengangskoordination:
Dr. Fiammetta Gori
Institut für Assyriologie und Hethitologie, Raum 310, Mo. 15–17 Uhr
Tel. 089/2180 5676, E-Mail: Fiammetta.Gori@lmu.de
Dr. Aino Hätinen
Institut für Assyriologie und Hethitologie, Raum 210, Mi. 14–16 Uhr
Tel. 089/2180 1864, E-Mail: aino.haetinen@lmu.de
Felix Rauchhaus, M.A.
Institut für Assyriologie und Hethitologie, Raum 310, Mi. 15–16 Uhr
Tel. 089/2180 5676, E-Mail: Felix.Rauchhaus@assyr.fak12.uni-muenchen.de
Prof. Dr. Walther Sallaberger
Institut für Assyriologie und Hethitologie, Raum 309, auf persönliche Anfrage
Tel. 089/2180 3553, E-Mail: WaSa@lmu.de
Hinweise:
- Für das Institut für Assyriologie gilt: Ausstehende Scheine für das Sommersemester 2025 können ausnahmslos nur bis 15. September 2025 beantragt werden (Abgabe von Prüfungsarbeiten).
- Alle Studierenden können sich Veranstaltungen des Studienganges „Alte Geschichte des Nahen und Mittleren Ostens“ auf Schein anrechnen lassen, sofern die jeweiligen Veranstaltungen zum BA „Alter Orient“ und zum Master „Altorientalistik“ passen.
- Masterstudierende können sich zusätzlich Veranstaltungen aus den Studiengängen „Vorderasiatische Archäologie“ und „Gemeinsamer Geistes- und Sozialwissenschaftlicher Profilbereich“ auf Schein anrechnen lassen, sofern die jeweiligen Veranstaltungen inhaltlich zum Master „Altorientalistik“ passen.
- Darüber hinaus können weitere geeignete Lehrveranstaltungen aus dem Lehrangebot der LMU belegt werden.
- Angebote finden sich hier:
- Studiengang „Vorderasiatische Archäologie“ in LSF:
Fakultät für Kulturwissenschaften → Master Vorderasiatische Archäologie - Studiengang „Alte Geschichte des Nahen und Mittleren Ostens“ der Fakultät für Geschichts- und Kunstwissenschaften in LSF unter:
Fakultät für Geschichts- und Kunstwissenschaften → Historisches Seminar → I Bachelorstudiengänge Geschichte - Studiengang „Gemeinsamer Geistes- und Sozialwissenschaftlicher Profilbereich“ der Fakultät für Kulturwissenschaften in LSF:
Fakultät für Kulturwissenschaften → Profilbereich (Master)
oder
Vorlesungsverzeichnis → Fakultätsübergreifende Veranstaltungen → Gemeinsamer Geistes- und Sozialwissenschaftlicher Profilbereich
Vor Teilnahme an den Lehrveranstaltungen aus diesen und anderen Studiengängen ist stets eine Rücksprache mit den Studiengangskoordinator*innen erforderlich!
Vorlesungen, Kolloquium
Schrifttum des Alten Orients III: Von der Schrifterfindung zum Alphabet
Walther Sallaberger
2-stg., Mo. 12–14, Hauptgebäude, A 119. Prüfungstermin: Mo. 28.7. 12–14 Uhr, Hauptgebäude, E 216
BA Alter Orient: P 4.1, WP 4.1, WP 9.1
MA Altorientalistik: P 1.1, P 5.2, WP 1.1, WP 8.1, WP 11.1
Die Schriften und Sprachen Vorderasiens und angrenzender Regionen bieten einmalige Einblicke in die Geistesgeschichte der Menschheit. Es lassen sich so wichtige Themen wie die Erfindung der Schrift oder die Entstehung des Alphabets behandeln – Kulturtechniken, die menschliche Gesellschaften und das Verständnis der Welt grundlegend verändert haben. Die Schriften, die vom vierten Jahrtausend v. Chr. bis zur Durchsetzung der Alphabetschriften im ersten Jahrtausend v. Chr. in Vorderasien und Randgebieten gebraucht wurden, zeichnen sich trotz äußerer Vielfalt doch wieder durch ähnliche Prinzipien aus. In der Vorlesung steht die Keilschrift von den Bildzeichen bis zur altpersischen Alphabetschrift der Achämeniden im Zentrum, einzelne Ausblicke gelten der elamischen Strichschrift, den Hieroglyphenschriften oder den ersten Alphabetschriften in der Levante. Anhand der historischen Beispiele werden Prinzipien von Schriften (wie das Verhältnis von Bild- und Wort- zu Lautzeichen) und äußere Merkmale der Schriftzeugnisse (Formen der Schrift, Textträger, Schreiberwerkzeug) wie auch die Tradition der Schrift behandelt.
Die in Keilschrift geschriebenen Sprachen belegen zudem die frühe Geschichte von großen Sprachfamilien: vornehmlich der semitischen Sprachen mit dem Akkadischen oder Aramäischen als dominanten Sprachen Vorderasiens, der indoeuropäischen Sprachen mit dem Hethitischen als ihrem ältesten Vertreter. Schrift- und Sprachgeschichte werden historisch eingeordnet, zudem werden einzelne Sprachen in Textbeispielen illustriert. Außerdem werden Nachrichten über Keilschrift im Altertum sowie die Wiederentdeckung altvorderasiatischer Schriften und Sprachen vom 19. bis 21. Jh. behandelt.
Das Leben im 2. Jahrtausend v. Chr. in Vorderasien nach archäologischen Quellen
Adelheid Otto
2-stg., Mo. 16–18, Hauptgebäude, M 114
BA Alter Orient: P 5.1, WP 5.1
MA Altorientalistik: WP 1.1, WP 8.1, WP 11.1
Die Vorlesung führt in alle Aspekte des damaligen Lebens zwischen Mittelmeer und iranischem Hochland, Anatolien und Südmesopotamien anhand materieller Relikte und historischer Quellen ein. Die Gliederung ist thematisch aufgebaut. Exemplarisch wird an ausgesuchten Beispielen untersucht, wie die Städte aufgebaut waren, wie die Regierenden in gewaltigen Palästen wirkten und wie dagegen Frauen, Männer und Kinder in einfachen oder komfortablen Häusern lebten, arbeiteten und ihre Toten bestatteten; wie die Menschen einerseits Umgang mit den Gottheiten in den großen Tempeln und andererseits im häuslichen Kult betrieben, wie Handel und Handwerk strukturiert waren und welche Inhalte Kunst und Kunsthandwerk vermittelten.
Einführende Literatur:
- J. Aruz, K. Benzel, J.M. Evans, Beyond Babylon. Art, Trade and Diplomacy in the Second Millennium B.C., New York 2008.
- D. Charpin / D. O. Edzard / M. Stol, Mesopotamien. Die altbabylonische Zeit. OBO 160/4, Fribourg / Göttingen 2004.
Kolloquium zum Alten Orient
Jared Miller, Adelheid Otto, Walther Sallaberger
2-stg., Di. 18–20, Hauptgebäude, A 119
MA Altorientalistik: P 1.2, P 5.1, P 5.3
Das Kolloquium wird gemeinsam von den Instituten für Assyriologie und Hethitologie und für Vorderasiatische Archäologie wöchentlich veranstaltet. Dabei werden aktuelle Forschungsarbeiten vorgestellt und diskutiert. Der Kreis der Vortragenden wird bewusst offengehalten und soll die Lehrenden der Institute mit ihren aktuellen Forschungsarbeiten, Studierende mit ihren Qualifikationsarbeiten, Mitarbeitende in Projekten, und andere umfassen. Zusätzlich wird zu Gastvorträgen eingeladen.
Aktuelle Ankündigungen werden an den Instituten ausgehängt und verteilt.
Sprachkurse
Akkadisch II
Aino Hätinen
2-stg., Di. 12–14, Schellingstr. 5, 204
BA Alter Orient: P 1.2
Nachdem die Studierenden in „Akkadisch I“ grundlegende Kenntnisse der Grammatik und des Vokabulars des Altbabylonischen erworben haben, beginnen sie nun in diesem Semester mit der Lektüre und Analyse altbabylonischer Texte. Wir üben die Lektüre und Umschrift von Texten in Keilschrift, analysieren diese grammatikalisch und lexikalisch und tauschen uns über die Bedeutung der Texte in ihrer Welt sowie für die historische Forschung aus. In diesem Rahmen werden auch Zeichenlisten, Wörterbücher, Grammatiken und Fachliteratur einbezogen.
Gelesen werden Ausschnitte aus dem Kodex Hammurapi, aus Königsinschriften und Briefen. Damit wird zugleich eine Einführung in zentrale Aspekte der Geschichte und Kultur der altbabylonischen Zeit geboten.
Teilnahmevoraussetzung: Erfolgreicher Abschluss von Akkadisch I.
Sumerisch II
Fiammetta Gori
2-stg., Mi. 12–14, Amalienstr. 73A, 110
BA Alter Orient: WP 1.2
MA Altorientalistik: WP 4.2
Der Kurs dient dem Vertiefen der im Wintersemester erworbenen Kenntnisse der sumerischen Sprache anhand ausgewählter neusumerischer Texte. Dabei werden die Texte in Keilschrift erarbeitet, zudem beschäftigen wir uns mit dem charakteristischen Vokabular und dem Aufbau der verschiedenen Genres und lernen die wichtigsten Fundorte der Zeit kennen. Die Textlektüre folgt zunächst dem Manuskript von Colonna d’Istria/Sallaberger, doch sollen die Studierenden darüber hinaus an die sumerologische Sekundärliteratur herangeführt werden.
Teilnahmevoraussetzung: Erfolgreicher Abschluss von Sumerisch I.
Hethitisch II
Jared Miller
2-stg., Do. 12–14, Schellingstr. 9, 101
BA Alter Orient: WP 6.2
MA Altorientalistik: WP 5.2
Das Hethitische ist die älteste verschriftete indoeuropäische Sprache und zugleich eine der drei Großkorpussprachen des Alten Orients, die in keilschriftlicher Überlieferung vorliegen. Nachdem im vorangehenden Semester durch die Lektüre einfacher Textabschnitte die Grundzüge der hethitischen Grammatik sowie ein Einstieg in die hethitische Variante der Keilschrift vermittelt wurden, werden in dieser Übung anhand der Lektüre von weiteren ausgewählten Texten verschiedener Gattungen die bereits erworbenen Grammatikkenntnisse ergänzt und vertieft.
Der Kurs dient zusätzlich zur Erweiterung des erworbenen Wortschatzes und der Keilschriftzeichenkenntnis sowie zur Einführung in die diachrone Entwicklung der Sprache und der Schrift.
Teilnahmevoraussetzung: Erfolgreicher Abschluss von Hethitisch I.
Übungen und Seminare
Materielle Kultur des Frühen Mesopotamien (3000–1600 v.Chr.) I: Getreide vom Acker bis zum Speicher
Walther Sallaberger
2-stg., Mo. 14–16, Hauptgebäude, M 201
BA Alter Orient: P 4.2, WP 4.2, WP 9.2
MA Altorientalistik: P 4.2, P 7.2, WP 2.1, WP 3.1, WP 9.1, WP 10.1, WP 12.1, WP 13.1
Dieser neue Zyklus von neun Veranstaltungen über fünf Jahre wagt eine disziplinen-übergreifende Synthese zu den Grundlagen der materiellen Kultur Mesopotamiens in der Frühen und Mittleren Bronzezeit. Die Rohstoffe und Produkte sowie die Praktiken in Produktion, Distribution und Konsum bilden nicht nur die Basis für das Verständnis von Geschichte, Gesellschaft, Religion, Wissenschaft, Kunst oder Dichtung, sondern stellen selbst lohnenswerte Themen der Forschung dar. Denn dabei lassen sich Literatur und Kunst mit archäologischen Funden und Befunden, naturwissenschaftlichen Analysen sowie vor allem mit den unerschöpflich reichen Zeugnissen alltäglicher Urkunden und Briefe kombinieren.
Teil I widmet sich dem Getreide, wobei neben der dominanten Gerste auch Emmer, Weizen, Einkorn oder Hirse angebaut wurden. Der Ackerbau auf den bewässerten Feldern reagierte auf die landschaftlichen und klimatischen Bedingungen Mesopotamiens, man entwickelte eine spezifische Technik der Aussaat um möglichst hohe Erträge zu erzielen. Die Getreideernte während der Zeit der Flut bildete immer eine Herausforderung mit dem Einsatz aller, bis das Getreide sicher in Speichern gelagert werden konnte.
In der Übung sollen gemeinsam die zentralen Aspekte identifiziert und in verschiedenen Formen wie Info-Blättern, Tabellen, Grafiken, Präsentationen erfasst werden. Dabei sollen bewusst unterschiedliche Formen der Präsentation wissenschaftlicher Ergebnisse erfasst werden.
Teilnahmevoraussetzung: Keine.
Was wirklich zählt. Wertvorstellungen im Alten Orient
Kai Kaniuth/Felix Rauchhaus
2-stg., Do. 16–18, Schellingstr. 12, K 427
BA Alter Orient: P 4.2, WP 4.2, WP 9.2
MA Altorientalistik: P 4.2, P 7.2, WP 2.1, WP 3.1, WP 9.1, WP 10.1, WP 12.1, WP 13.1
Egal ob in der Interpretation von schriftlichen oder archäologischen Quellen, der Wert der diskutierten Ressourcen und materieller wie abstrakter Güter wird in der wissenschaftlichen Literatur selten ausführlich thematisiert. Woran wird Wert überhaupt bemessen, damals wie heute? Wird er immer nur durch Angebot und Nachfrage bestimmt? In diesem Kurs wollen wir uns gemeinsam unterschiedlichen Wertvorstellungen sowie Werten von verschiedenen Dingen wie Nahrungsmitteln, Kleidung, Schmuck, Arbeitsgeräten, Mobiliar oder immateriellen Konzepten wie Freundschaft, Prestige und Anerkennung nähern. Dies soll, nach einer Einleitung in theoretische Konzepte, wenn möglich aus der Perspektive der antiken Gesellschaften selbst geschehen. Dazu sollen die ergiebigsten Quellen aus drei Jahrtausenden herangezogen werden, um auch Veränderungen in der Longue durée zu verfolgen.
Teilnahmevoraussetzung: Keine.
Einführung in die luwische Sprache und Schriften
Jared Miller
2-stg., Mi. 14–16, Oettingenstr. 67, 65
BA Alter Orient: P 4.2, WP 4.2, WP 9.2
MA Altorientalistik: P 4.1, P 4.2, P 7.1, P 7.2, WP 2.1, WP 3.1, WP 9.1, WP 10.1, WP 12.1, WP 13.1
Die luwische Sprache gehört neben dem deutlich stärker vertretenen Hethitischen zu den der indogermanischen Sprachfamilie angehörenden altanatolischen Sprachen, die zwischen dem 16. und dem 13. Jh. in den Keilschrifttexten aus Boğazköy-Ḫattusa belegt sind. Sie ist darüber hinaus auch bis in das 8./7. Jh. durch eine offenbar eigens für das Luwische entwickelte hieroglyphische Schrift belegt. Ziel der Übung ist die Vermittlung der grammatischen bzw. keilschriftlichen und hieroglyphischen Grundlagen, welche die Lektüre leichter Originaltexte ermöglichen.
NB: Diese Einführung ins Luwische sowie eine von Holger Gzella geleitete Einführung ins Phönizische werden auch mit Hinblick auf die Planung für das Wintersemester 2025/26 ange-boten, in dem Gzella und Miller eine gemeinsame Übung zu den phönizisch-hieroglyphenluwischen Bilinguen (Karatepe, Çineköy) abhalten werden. Es empfiehlt sich daher, im Sommersemester 2025 sowohl Phönizisch bei Holger Gzella als auch Luwisch bei Jared Miller zu belegen bzw. vergleichbare Sprachkenntnisse in den (nord)westsemitischen (Ugaritisch, Aramäisch usw.) bzw. altanatolischen Sprachen (Hethitisch) erworben zu haben.
Literatur:
- Melchert, H.C. 2003. „Language“ in: Melchert H.C. (ed.), The Luwians (Handbuch der Orien-talistik I/68), Leiden-Boston, 170-210.
- Melchert, H.C. 2020. „Luwian“, in: Hasselbach-Andee R. (ed.), A Companion to Ancient Near Eastern Languages, Hoboken, NJ, 239-256.
- Payne. A. 2014. Hieroglyphic Luwian: An Introduction with Original Texts, 3rd Revised Edition (Subsidia et Instrumenta Linguarum Orientis 2), Wiesbaden.
Einführung in das Phönizische
Holger Gzella
Termin nach Vereinbarung, Raum: ?
Phönizisch war die Sprache einiger alter Stadtstaaten an der Mittelmeerküste im Gebiet des heutigen Libanon und steht dem Althebräischen sehr nahe. Im Gegensatz zu den anderen semitischen Sprachen hat es sich jedoch schon im 1. Jtsd. v. Chr. in Kolonien und Handelsniederlassungen über das westliche Mittelmeergebiet verbreitet und wurde Träger eines bedeutenden Kulturaustausches. Dazu gehört vor allem die Ausbreitung der Alphabetschrift. Nach einer systematischen Einführung in die Sprache werden einige zentrale Inschriften des Festlandes gelesen. Der Kurs wird im Wintersemester 2025/26 durch eine gemeinsame Übung mit Prof. Jared Miller zu den phönizisch-hieroglyphenluwischen Bilinguen fortgesetzt werden. Wer Interesse an dieser Fortsetzung hat, sollte deshalb zugleich im Sommersemester 2025 auch Luwisch bei Prof. Miller belegen.
Teilnahmevoraussetzung: Gute Kenntnisse des Biblisch-Hebräischen oder einer anderen älteren semitischen Sprache (z. B. Akkadisch, Syrisch oder Klassisches Arabisch).
Literatur:
- Holger Gzella, „Phoenician“, in: ders. (Hg.), Languages from the World of the Bible, Berlin / New York 2012, 55-75 (Open Access: https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9781934078631/html?lang=de).
- Weitere grundlegende Literatur wird im Verlauf des Kurses vorgestellt.
Assur und Kültepe – Handelsbeziehungen im 2. Jahrtausend v. Chr.
Karlotta Herbst
2-stg., Mi. 10–12, Schellingstr. 12, K 427
BA Alter Orient: P 5.2, WP 5.2
MA Altorientalistik: P 4.2, P 7.2, WP 2.1, WP 3.1, WP 9.1, WP 10.1, WP 12.1, WP 13.1
Assur, florierende Metropole am Oberlauf des Tigris, spielte im frühen 2. Jahrtausend v.
Chr. die zentrale Rolle im Fernhandel zwischen Mesopotamien und Anatolien, insbesondere durch die enge Verbindung zur Handelskolonie Kültepe (kārum Kaneš). Im Seminar soll das Handelsnetzwerk zwischen Assur und Kültepe umfassend untersucht werden, basierend auf archäologischen und schriftlichen Quellen wie Archiven, Häusern sowie der Betrachtung von Handelswegen und -gütern, darunter Metalle und Textilien. Ziel ist es, Einblicke in die Blütezeit des altassyrisch-anatolischen Handels zu Beginn des 2. Jahrtausends v. Chr. zu gewinnen.
Tempel des 2. Jahrtausends v. Chr.
Moritz Kellerer
2-stg., Di. 10–12, Schellingstr. 12, K 427
BA Alter Orient: P 5.2, WP 5.2
MA Altorientalistik: P 4.2, P 7.2, WP 2.1, WP 3.1, WP 9.1, WP 10.1, WP 12.1, WP 13.1
Tempel waren zentrale Gebäude mesopotamischer Städte und geben als solche Aufschluss über Glaubensvorstellungen, Traditionen, Sozialgefüge und Wirtschaft der damaligen Zeit. In diesem Kurs sollen die archäologischen Hinterlassenschaften der wichtigsten Heiligtümer des zweiten Jahrtausends in Mesopotamien betrachtet werden. Im Fokus stehen dabei Architektur, Funde und historischer Kontext. Am Ende soll ein Vergleich zu den umliegenden Regionen angestellt werden.
Einführende Literatur:
- Ernst Heinrich, Die Tempel und Heiligtümer im alten Mesopotamien: Typologie, Morphologie und Geschichte, Berlin 1982.
Alltagsleben in einer Stadt der Spätbronzezeit: Tall Bazi
Adelheid Otto
2-stg., Mi. 14–16, Schellingstr. 12, K 427
BA Alter Orient: P 5.2, WP 5.2
MA Altorientalistik: P 4.2, P 7.2, WP 2.1, WP 3.1, WP 9.1, WP 10.1, WP 12.1, WP 13.1
Wenige urbane Siedlungen wurden großflächig ausgegraben und selten bieten die Häuser in ihnen die Möglichkeit detailliert das damalige Leben anhand des Inventars zu rekonstruieren, weil sie leergeräumt verlassen wurden. Die Siedlung Tall Bazi im Euphrattal, im 14. Jahrhundert v. Chr. Teil des Mittani-Reiches, wurde nicht nur auf großer Fläche ausgegraben, sondern wurde plötzlich Opfer eines Brandes, sodass sie die Momentaufnahme einer florierenden spätbronzezeitlichen Stadt bietet. Da gleichzeitige Textquellen aus Emar und Ekalte die Politik und Gesellschaft, die Hausinventare und anderes mehr beschreiben, lässt sich ein ganzheitliches Bild des Lebens im 14. Jh. in einer Stadt im Euphrattal rekonstruieren.
Das Seminar erarbeitet auf Grundlage der archäologischen Befunde und Funde, historischer Quellen und theoretischer Überlegungen die Antworten auf Fragen, wie die Gesellschaft strukturiert war, wovon die Menschen lebten, welche Rolle Handwerk, Handel, Landwirtschaft und der Austausch der Städter mit den Nomaden im Umland spielten, und vieles mehr. Gleichzeitig wird exemplarisch geübt, wie unspektakuläre Grabungsergebnisse mit den richtigen Fragestellungen wichtige Antworten geben können. Das Seminar ist für Master-, Promotions- und fortgeschrittene Bachelor-Studierende gedacht, die bereits Vorwissen in Vorderasiatischer Archäologie und Assyriologie haben. Andernfalls kontaktieren Sie bitte die Dozentin im Voraus und besprechen Sie, ob die Teilnahme sinnvoll ist.
Einführende Literatur:
- Otto, A. 2006, Alltag und Gesellschaft zur Spätbronzezeit. Eine Fallstudie aus Tall Bazi (Syrien). Subartu 19, Turnhout.
Exkursionsübung Paris und Lyon (mit Exkursion)
Adelheid Otto / Kai Kaniuth
2-stg., Di. 14–16, Schellingstr. 12, K 427
BA Alter Orient: WP 10.1–2
MA Altorientalistik: P 4.2, P 7.2, WP 2.1, WP 3.1, WP 9.1, WP 10.1, WP 12.1, WP 13.1
Die Sammlung altorientalischer Artefakte des Louvre gehört zu den besten der Welt. Ihre
Erkundung stellt einen wesentlichen Schritt in der Ausbildung dar. Der erste Teil der Exkursionsübung dient der Einarbeitung in bedeutende Sammlungsbestände des Louvre, die während der Exkursion (30.05.-01.06.2025) am Original vertieft und im Hinblick auf ihre Erwerbungsgeschichte und Kuratierung kritisch hinterfragt werden. Im Anschluss werden wir eine Woche lang (02.06.- 06.06.2025) an der 14. ICAANE in Lyon teilnehmen, dem größten Kongress der Vorderasiatischen Archäologie. Hier stehen andere Aspekte im Vordergrund. Die Exkursionsteilnehmenden werden sich an vorab ausgewählten und vorbereiteten Workshops beteiligen und diese im Anschluss an die Konferenz nachbearbeiten und evaluieren. Beides, der Museums- und der Konferenzbesuch, spannen so den großen Bogen von den epistemischen Grundlagen unseres Faches zur heutigen Forschungslandschaft und illustrieren so den Wandel von Konzepten und Methoden.
Räumliche Informationssysteme und ihre Anwendung in der Archäologie
Christoph Fink
Termine: Fr. 09.05., 23.05., 06.06., 27.06., jeweils 10–16 Uhr
BA Alter Orient: WP 10.1–2
In dieser als Blockveranstaltung angelegten Übung soll den Kursteilnehmern das Verständnis von geografischen Daten und ihrer Wichtigkeit für die Archäologie nähergebracht werden. Dazu werden in einem ersten Schritt die theoretischen Grundlagen zur Vermessung und die dafür nötigen Werkzeuge (sowohl Hard- als auch Software) vermittelt. In einem zweiten Teil sollen diese Erkenntnisse dann praktisch angewendet werden. Dabei wird insbesondere das Umgehen mit der kostenlosen GIS-Software „QGis“ im Vordergrund stehen. Das Handhaben von Geräten wie einer Totalstation oder GNNS im Feld wird ebenfalls angestrebt, soweit es die Umstände erlauben. Das Ziel soll es schließlich sein, eigene Geodaten aufzunehmen und zu verarbeiten und damit Karten und archäologische Pläne zu erstellen. Voraussetzung für die Teilnahme an diesem Kurs, der sich an Einsteiger richtet, ist das Besitzen eines eigenen Laptops (mit einer Maus) und das Vermögen Freeware-Programme darauf zu installieren.
Übungen mit akkadischer, sumerischer und hethitischer Lektüre
Altbabylonische Alltagstexte im Iraq Museum
Zsombor Földi
Termine: TBA, Schellingstr. 5, 307
BA Alter Orient: P 7.1-2, P 9.1-2
MA Altorientalistik: P 3.1, P 3.2, P 4.1, P 4.2, P 7.1, P 7.2, WP 2.1, WP 3.1, WP 9.1, WP 10.1, WP 12.1, WP 13.1
Die Bearbeitung bislang unveröffentlichter Tontafeln gehört zu den wichtigsten Aufgaben der Keilschriftphilologie. Das Iraq Museum, das die weltweit größte Keilschriftsammlung besitzt, beherbergt Zehntausende bisher unveröffentlichter Tafeln, darunter vor allem Rechts- und Verwaltungsurkunden sowie Briefe. In diesem Blockseminar widmen wir uns einer Auswahl von Alltagstexten aus der altbabylonischen Zeit, die bislang nicht publiziert wurden.
Ziel des Kurses ist es, dass die Studierenden ihre bestehenden Kenntnisse über altbabylonische Urkunden und Briefe an der Bearbeitung unveröffentlichter Texte erproben und vertiefen. Gleichzeitig lernen sie, die Herausforderungen der Publikation solcher Texte zu meistern. Im Rahmen des Seminars werden die bearbeiteten Tontafeln in die Online-Datenbank der Electronic Babylonian Library (eBL) eingetragen. Dies bietet den Teilnehmenden eine wertvolle Gelegenheit, den Umgang mit der eBL-Plattform zu üben.
Teilnahmevoraussetzung: Der Kurs richtet sich an fortgeschrittene BA- sowie MA-Studierende Gute Kenntnisse im Akkadischen und im Keilschriftlesen sind erforderlich.
Die sogenannte Bibliothek Tiglatpilesers I. (mit Lektüre akkadischer und sumerischer Texte)
Aino Hätinen
2-stg., Do. 10-12, Schellingstr. 5, 307
BA Alter Orient: P 7.1–2, P 9.1–2
MA Altorientalistik: P 3.1, P 3.2, P 4.1, P 4.2, P 7.1, P 7.2, WP 2.1, WP 3.1, WP 9.1, WP 10.1, WP 12.1, WP 13.1
Bei deutschen Ausgrabungen in der Stadt Assur am Anfang des 20. Jhs. wurde eine Gruppe von Tontafeln aus der mittelassyrischen Periode im Bereich des Assur-Tempels entdeckt. Da viele dieser Tontafeln datiert sind, hat Ernst Weidner (AfO 16 [1952/1953] 197–215) argumentiert, dass diese Tafeln die Reste einer Bibliothek des Königs Tiglatpileser I. seien. Eines der Kriterien, die Weidner berücksichtigt hat, war die Schriftart, und seine knappe Übersicht der Zeichenformen in diesen Texten (Weidner 1952/1953, 201) dient immer noch als die Grundlage für die mittelassyrische Paläografie. In diesem Kurs werden ausgewählte lexikalische, astrologisch-kalendarische und literarische Werke aus dieser Tontafelgruppe gelesen. Die Studierenden werden Texteditionen in die eBL-Datenbank eintragen und diese Bearbeitungen werden für die paläografische Sammlung von eBL annotiert.
Teilnahmevoraussetzung: Erfolgreicher Abschluss von Akkadisch I–II und Sumerisch I–II.
Schulhymnen auf Zylindern (mit Lektüre akkadischer Texte)
Enrique Jiménez
2-stg., Mo. 10-12, Schellingstr. 5, 307
BA Alter Orient: P 7.1–2, P 9.1–2
MA Altorientalistik: P 3.1, P 3.2, P 4.1, P 4.2, P 7.1, P 7.2, WP 2.1, WP 3.1, WP 9.1, WP 10.1, WP 12.1, WP 13.1
Schulhymnen sind poetische Texte, die von Schreiberlehrlingen verfasst wurden, typischerweise zu Ehren des Gottes Nabû. Der Kurs konzentriert sich auf die Lektüre dieser Hymnen und untersucht sowohl die hochpoetische Sprache als auch die charakteristischen Fehler, die auf dieser Ausbildungsstufe zu erwarten ist. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Paläografie und den linguistischen Besonderheiten des Spätbabylonischen.
Teilnahmevoraussetzung: Gute Kenntnisse des Akkadischen und im Keilschriftlesen sind erforderlich.
Akkadische poetische Texte (mit Lektüre akkadischer Texte)
Enrique Jiménez
2-stg., Mi. 10–12, Schellingstr. 5, 307
BA Alter Orient: P 7.1–2, P 9.1–2
MA Altorientalistik: P 3.1, P 3.2, P 4.1, P 4.2, P 7.1, P 7.2, WP 2.1, WP 3.1, WP 9.1, WP 10.1, WP 12.1, WP 13.1
In diesem Kurs werden akkadische Texte in poetischer Form gelesen und analysiert. Die Veranstaltung bietet eine tiefgehende Untersuchung des akkadischen Metrums und legt besonderen Wert auf das Verständnis der Syntax akkadischer Poesie. Teilnehmer werden lernen, die komplexen sprachlichen Strukturen und poetischen Techniken dieser antiken Textform zu entschlüsseln.
Teilnahmevoraussetzung: Gute Kenntnisse des Akkadischen und im Keilschriftlesen sind erforderlich.
Erra (mit Lektüre akkadischer Texte)
Enrique Jiménez
2-stg., Do. 14–16, Schellingstr. 5, 307
BA Alter Orient: P 7.1–2, P 9.1–2
MA Altorientalistik: P 3.1, P 3.2, P 4.1, P 4.2, P 7.1, P 7.2, WP 2.1, WP 3.1, WP 9.1, WP 10.1, WP 12.1, WP 13.1
Traditionell als „Das letzte große Epos der akkadischen Literatur“ bezeichnet, erzählt das Werk von Erras Plänen Babylon zu zerstören und wie sein Wesir Išum dies verhindert. Das Epos ist in einer unvergleichlich kreativen Sprache und reich an metaphorischen Ausdrücken geschrieben. Im Rahmen des Seminars wird nicht nur der traditionelle Text des Epos gelesen, sondern auch bisher unpublizierte Abschnitte in Keilschriftkopien.
Teilnahmevoraussetzung: Gute Kenntnisse des Akkadischen und im Keilschriftlesen sind erforderlich.
Blockseminar: Keilschrifttexte aus dem Iraq Museum
Enrique Jiménez
Termine: Do. 12.06., 9–12 Uhr; Fr. 13.06. 9–12 Uhr und 15–17:30 Uhr; Do. 26.06. 9–12 Uhr, Fr. 27.06. 9–12 Uhr und 15–17:30 Uhr; Do. 17.07. 9–12 Uhr, Fr. 18.07. 9–12 Uhr und 15–17:30 Uhr.
BA Alter Orient: P 7.1-2, P 9.1-2
MA Altorientalistik: P 3.1, P 3.2, P 4.1, P 4.2, P 7.1, P 7.2, WP 2.1, WP 3.1, WP 9.1, WP 10.1, WP 12.1, WP 13.1
Dieses Blockseminar bietet eine Gelegenheit zur Erforschung unveröffentlichter Texte aus dem Iraq Museum. Der Fokus liegt auf nicht-administrativen Dokumenten und auch Alltagsbriefen, die einen unmittelbaren Einblick in das mesopotamische Leben bieten. Teilnehmer werden ihre Fähigkeiten in der Entzifferung und Interpretation komplexer Keilschrifttexte vertiefen.
Teilnahmevoraussetzung: Sehr gute Kenntnisse der akkadischen Grammatik und Keilschriftzeichen sind unerlässlich.
Die spätaltbabylonischen Keilschrifttexte der obermesopotamischen Stadt Tigunānum
Jared Miller
2-stg., Di. 10–12, Schellingstr. 5, 307
BA Alter Orient: P 7.1–2, P 9.1–2
MA Altorientalistik: P 3.1, P 3.2, P 4.1, P 4.2, P 7.1, P 7.2, WP 2.1, WP 3.1, WP 9.1, WP 10.1, WP 12.1, WP 13.1
Das Archiv des Fürsten Tunip-Teššub aus der obermesopotamischen Stadt Tigunānum gehört zu den am wenigsten beachteten keilschriftlichen Funden. Dies liegt einerseits daran, dass die Texte erst seit den 1990er-Jahren bekannt bzw. (zum Teil) publiziert sind, anderseits auch da-ran, dass sie nicht aus regulären Grabungen, sondern vom Schwarzmarkt stammen. Nichtsdestotrotz bietet das Archiv mit seinen Briefen, Omenkompendien, lexikalischen Listen sowie Wirtschafts- und Verwaltungstexten einen bisher ungeahnten Einblick in das soziale und geistige Leben eines obermesopotamischen Fürstentums der spätaltbabylonischen Zeit. In der Übung wird eine Auswahl der besser erhaltenen bzw. inhaltlich ergiebigeren Textstellen verschiedener Gattungen gelesen, übersetzt und analysiert. Dabei werden alle Teilnehmer Um-schrift, Übersetzung und Kommentar regelmäßig vorbereiten sowie im Unterricht vorstellen und besprechen.
Teilnahmevoraussetzung: Erfolgreicher Abschluss von Akkadisch I–II.
Texte aus der Fara-Zeit (mit Lektüre sumerischer Texte)
Fiammetta Gori
2-stg., Mi. 16–18, Schellingstr. 5, 307
MA Altorientalistik: P 4.1, P 4.2, P 7.1, P 7.2, WP 2.1, WP 3.1, WP 6.1–2, WP 9.1, WP 10.1, WP 12.1, WP 13.1
Die Schriftfunde aus Fara und Tell Abu-Salabikh aus der Frühdynastisch IIIa-Periode (auch Fara-Zeit genannt) sind ein wichtiger Bestandteil des Wissens über Mesopotamien. Beide Sammlungen enthalten administrative, lexikalische und Verwaltungstexte aus verschiedenen Kontexten. Im Kurs wird eine genaue Analyse ausgewählter Textbeispiele durchgeführt, wobei zentrale Themen wie das Schriftsystem untersucht werden. Dabei legen wir besonderen Wert auf Paläografie und Orthografie. Obwohl viele Texte verfügbar sind und die Liste der archaischen Keilschriftzeichen (Deimel 1922) veröffentlicht wurde, benötigt die Paläografie dieser Zeit nach über 100 Jahren eine neue, gründliche Untersuchung. Dabei sollen sowohl die Details der einzelnen Texte als auch die verschiedenen Fundorte näher untersucht werden. Im Kurs werden wir sowohl bereits veröffentlichte Tontafeln als auch bisher unveröffentlichte Texte bearbeiten. Die Ergebnisse werden anschließend für die digitale paläografische Sammlung der Plattform eBL annotiert.
Teilnahmevoraussetzung: Erfolgreicher Abschluss von Sumerisch I–II.
Sumerische Onomastik (mit Lektüre sumerischer Texte)
Walther Sallaberger
2-stg., Mi. 12–14, Schellingstr. 5, 307
MA Altorientalistik: P 4.1, P 4.2, P 7.1, P 7.2, WP 2.1, WP 3.1, WP 6.1–2, WP 9.1, WP 10.1, WP 12.1, WP 13.1
Namen in sumerischer Sprache gehören zu den spannendsten Quellen der Keilschriftkulturen zum Gebrauch von Sprachen, gesellschaftlichen Idealen oder zu gelebter Religiosität. Dabei ist die sumerische Onomastik von der Forschung nur in ersten Ansätzen erfasst worden. In mehreren Schwerpunktthemen behandeln wir Namen und gewinnen so gleichzeitig einen Überblick über die sumerische Sprachgeschichte.
- Struktur und Inhalte sumerischer Personennamen (Ur-III-Zeit)
- Das sumerische Onomastikon in altbabylonischen Texten
- Sargonische und präsargonische Zeit: ein anderer Blick auf die Welt?
- Die frühen Corpora: Ur und Fara
- Ein Versuch: Namen in den archaischen Texten aus Uruk.
Ziel des Kurses ist es, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer grundlegende sumerische Namenstypen verstehen und in Keilschrift lesen können. Es geht hier auch um die Identifikation von lohnenden Themen für weitere Forschungen.
Teilnahmevoraussetzung: Erfolgreicher Abschluss von Sumerisch I–II.
Zwei schwierige späthethitische Texte (KBo 18.28++ und KBo 4.14) und die Auseinandersetzung der letzten hethitischen Könige mit Assyrien (mit Lektüre hethitischer Texte)
Jared Miller
2-stg., Mo. 14–16, Schellingstr. 5, 307
MA Altorientalistik: P 4.1, P 4.2, P 7.1, P 7.2, WP 2.1, WP 3.1, WP 6.1–2, WP 9.1, WP 10.1, WP 12.1, WP 13.1
In dieser Übung für Fortgeschrittene werden zwei philologisch herausfordernde späthethitische Texte historischen Inhalts (KBo 18.28++ und KBo 4.14) gelesen und besprochen, die sich historisch sowie (im Falle von KBo 4.14) auch gattungstechnisch nur schwer einordnen lassen. Der eine Text (KBo 4.14) ist schon länger bekannt und wurde in der Sekundärliteratur des Öfteren kontrovers diskutiert, der andere (KBo 18.28++) wurde jüngst aus mehreren Fragmenten teilweise wiederhergestellt, woraus sich eine neue und wichtige historische Quelle zur Frage der Auseinandersetzung der letzten hethitischen Könige mit Assyrien ergibt. Teilnehmer sollten bis zum ersten Termin die ersten Paragrafen von KBo 4.14 Vs. II vorbereitet haben.
Teilnahmevoraussetzung: Erfolgreicher Abschluss von Hethitisch I–II.
Keilschriftwerkstatt. Auf dem Weg zur perfekten Edition
Enrique Jiménez, Walther Sallaberger
2-stg., Di. 16–18, Schellingstr. 5, 307
MA Altorientalistik: WP 9.1, WP 10.1, WP 12.1, WP 13.1
Das Seminar bietet allen, die mit einer wissenschaftlichen Arbeit zu sumerischen oder akkadischen Quellen beschäftigt sind oder eine solche Arbeit planen oder vorbereiten, die Möglichkeit, Texte aus ihrer Arbeit oder ihres Interesses in einem größeren Kreis vorzustellen und zu besprechen. Im offenen wissenschaftlichen Gespräch soll hier insbesondere auch die philologische Interpretation von Texten behandelt werden, die die Grundlage jeder wissenschaftlichen Diskussion bildet.
Die gemeinsame Lektüre soll umgekehrt allen Beteiligten auch helfen, unterschiedliche Quellen kennenzulernen und so das eigene Spektrum zu erweitern.
Teilnahmevoraussetzung: Erfahrung in sumerischer und akkadischer Philologie (aufgrund einschlägiger Lektürekurse, BA-Arbeit usw.).