"Tempel im Alten Orient"
7. Internationales Colloquium der Deutschen Orient-Gesellschaft (DOG)
- gefördert durch die DFG -
Ludwig-Maximilians-Universität München
Institut für Assyriologie und Hethitologie
Institut für Vorderasiatische Archäologie
Organisationskomitee:
M. Roaf, W. Sallaberger, J.L. Miller, K. Kaniuth, A. Löhnert, A. Otto
Tempel prägten die altorientalischen Kulturen in mehrfacher Hinsicht in entscheidender Weise. Dennoch hat sich in jüngerer Zeit keine Tagung von Altorientalisten und Vorderasiatischen Archäologen mehr umfassend mit dem Thema auseinandergesetzt, seit die 20. Rencontre Assyriologique Internationale 1972 "Le Temple et le culte" gewidmet war. Tempel waren religiöse Bauwerke, doch erfüllten sie außer den kultisch-rituellen auch weitere Funktionen: Tempel bildeten das Zentrum der Städte in baulicher und sozialer Hinsicht, ihnen kam eine enorme wirtschaftliche Bedeutung zu und die Tempel waren den königlichen Bauherren und Stiftern eng verbunden. Im Laufe der Jahrhunderte änderten sich Aussehen und Aufgaben der Tempel, ebenso sind regionale Unterschiede zu beobachten.
Die Münchner Tagung soll eine Bilanz unseres heutigen Kenntnisstandes über Tempel im Alten Orient ziehen und aktuelle Fragen der Forschung vorstellen. Der Schwerpunkt liegt auf Mesopotamien (Babylonien, Assyrien) zur Zeit der Keilschriftkulturen, ohne aber die Vorgeschichte und angrenzende Regionen (Anatolien, Syrien und Iran) ganz aus den Augen zu verlieren. Bei den Beiträgen erwarten wir eine Synthese der Forschung und eine Präsentation neuer Erkenntnisse und innovativer Methoden anhand einzelner, konkreter Fälle, an denen exemplarisch das Thema vorgeführt werden kann.