Assyriologie und Hethitologie
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Electronic Babylonian Literature (eBL)

Das am Lehrstuhl Radner (LMU Alte Geschichte) angesiedelte und von Enrique Jiménez geleitete Projekt erbringt einen wesentlichen Beitrag zur Rekonstruktion der babylonischen Literatur des ersten Jahrtausends v. Chr. Es hat sich zum Ziel gesetzt, alle keilschriftlichen Manuskripte bis zu den kleinsten Fragmenten für eine möglichst komplette Wiederherstellung der auf Standardbabylonisch verfassten, sog. „kanonischen“ Kompositionen dieser Literatur heranzuziehen.

Das Projekt umfasst zwei Hauptkomponenten: das Fragmentarium und das Korpus. Das Fragmentarium ist eine Sammlung von Transliterationen und Bildern, die eines Tages alle Keilschrifttafelfragmente der Welt dokumentieren soll. Es setzt sich zusammen aus Nachlässen mehrerer Größen der Assyriologie, aus Materialien, die von zeitgenössischen Kolleg*innen großzügig zur Verfügung gestellt worden sind sowie aus den eigenen Aufnahmen der Projektmitarbeiter*innen und Fotograf*innen.

Das eBL-Korpus umfasst Editionen (Transkription, Transliteration in Partitur und Übersetzung) der wichtigsten Werke der babylonischen Literatur, die analog zu den ständig neuen Forschungsergebnissen aus dem Fragmentarium kontinuierlich aktualisiert und immer auf dem neuesten Stand gehalten werden. Die Texte sind vollständig lemmatisiert und ihr Wortschatz durch Verzeichnisse erschlossen. Die Identifikation und Zuordnung der Fragmente wird von künstlicher Intelligenz unterstützt: Zeichensequenzen werden automatisch mit Textstellen von passenden Wörtern in Verbindung gebracht.

Das eBL-Korpus und sein Fragmentarium wurden Februar 2023 veröffentlicht und sind hier abrufbar: https://www.ebl.lmu.de/.

Eine ausführliche Beschreibung des eBL-Projektes ist im Februar 2020 auf der Homepage der International Association for Assyriology erschienen (link); eine deutsche Übersetzung dieses Beitrags findet sich im Webauftritt der LMU Alte Geschichte (link).

Projektleiter

Mitarbeiter*innen

ehem. Mitarbeiter*innen

Förderung: Sofja Kovalevskaja-Preis der Alexander von Humboldt-Stiftung
Förderzeitraum: 04/2018-03/2024