Assyriologie und Hethitologie
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Literarische Keilschrifttafeln im Irakischen Nationalmuseum

Die Projekte „Literarische Texte aus der Sippar-Bibliothek“ und „Literarische Bruchstücke aus Uruk“

Gegenstand des Projektes sind zwei Funde von Keilschrifttafeln aus dem alten Mesopotamien, die derzeit im Irakischen Nationalmuseum (Bagdad) aufbewahrt werden. Die erste Gruppe stammt aus der berühmten Sippar-Bibliothek, die 1985/1986 von der Universität Bagdad gefunden wurde; die zweite aus den Ausgrabungen des Deutschen Archäologischen Instituts in der Stadt Uruk. Der Zustand der Tontafeln beider Gruppen hat sich kontinuierlich verschlechtert, zum Teil enorm. Dem Irakischen Nationalmuseum fehlen aufgrund der anhaltenden politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen, mit denen sich das Land konfrontiert sieht, die notwendigen Ressourcen, um die schwierige Aufgabe der Bewahrung der Artefakte alleine zu meistern.

In drei zweiwöchigen Aufenthalten in Bagdad wird die Restauratorin Carmen Gütschow dort aufbewahrte Tontafeln konservieren und dabei zwei Mitarbeiter des Irakischen Museums mit neuen Konservierungsmethoden vertraut machen. In drei jeweils zweimonatigen Forschungsaufenthalten im Sommer in München werden Anmar A. Fadhil (Universität Bagdad) und Enrique Jiménez (LMU München) die restaurierten Keilschrifttafeln aus den Beständen des Irakischen Museums wissenschaftlich erschließen und der Öffentlichkeit zugänglich machen.

Das Projekt hat das Ziel, einen wesentlichen Beitrag zu den andauernden Anstrengungen um die Wiederherstellung und Bewahrung des Erbes Mesopotamiens zu leisten. Mehrere Manuskripte aus der Sippar-Bibliothek sollen konserviert werden, um so, neben der Verbesserung ihrer Lesbarkeit, sicherzustellen, dass die Artefakte für zukünftige Generationen erhalten bleiben. Dr. Fadhil und Prof. Jiménez werden die Ergebnisse der Konservierung und ihrer wissenschaftlichen Zusammenarbeit, mit einer arabischen Übersetzung versehen, in sechs Artikeln in den wichtigsten Fachzeitschriften veröffentlichen. Die Konservierung und Ersterschließung der Tafeln wird nicht nur den Grundstein für die weitere Arbeit der Antragsteller sondern für jedwede künftige wissenschaftliche oder sonstige Auseinandersetzung mit diesen menschheitsgeschichtlich bedeutenden Artefakten legen.

Förderung: Gerda Henkel Stiftung (Programm Patrimonies)
Förderzeitraum: 2020-2022

Projektleiter

Anmar A. Fadhil (Baghdad)
Enrique Jiménez

Mitarbeiterin

Carmen Gütschow (Berlin)