Das Pantheon von Umma
Das Projekt widmet sich der Untersuchung des Pantheons des Stadtstaates Umma (modern Djoha im südlichen Irak) während der frühdynastischen und altakkadischen Zeit (27. bis 22. Jh. v. Chr.). Die primären Quellen sind zahlreiche Verwaltungsdokumente, die die antiken religiösen Praktiken beleuchten. In jüngster Zeit ist ein ständiger Zustrom von Publikationen der Verwaltungstexte aus dem 3. Jahrtausend aus der Region zu verzeichnen, aber nur wenige Interpretationsarbeiten zu den dort behandelten Gottheiten und ihrer Eingliederung in ein Pantheon. Informationen aus Königsinschriften, literarischen Texten und Götterlisten werden in dem Projekt ebenfalls berücksichtigt, so wie auch die Vergleichung mit den Panthea anderer Regionen Mesopotamiens und anderswo.
Methodisch wird die geplante Studie die antike Religion als eine dynamische Praxis beschreiben, die durch den Jahreszyklus von Ereignissen wie religiösen Festen und Riten geprägt ist. Die Hauptaufgabe des Projekts besteht daher darin, das Netzwerk der Gottheiten im Pantheon der Region im Rahmen der kalendarischen Ereignisse zu rekonstruieren. Die Erschließung umfasst eine Sammlung und philologische Interpretation der Namen der in den Dokumenten erwähnten Gottheiten, wobei ihre Genealogie und familiären Beziehungen, Eigenschaften, Funktionen und ihre Stellung in der kultischen Hierarchie so weit wie möglich bestimmt werden.
Die Untersuchung des frühdynastischen und altakkadischen Umma-Pantheons führt zu einer Monographie, die zum Verständnis einer wesentlichen Facette der altmesopotamischen Religion beiträgt und den Weg für die Erforschung des Umma-Pantheons in der folgenden Ur III-Periode weist.
Förderung: Alexander-von-Humboldt-Stiftung
Förderzeitraum: 01/2025–12/2026