Assyriologie und Hethitologie
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Sommersemester 2023

Vorlesungsverzeichnis, SoSe 2023

Institut für Assyriologie und Hethitologie
Schellingstraße 5, 3. Stock

Postanschrift: Geschwister-Scholl-Platz 1, 80539
Telefon: 089/2180 3287, Fax 089/2180 3913
E-Mail: Inst.Assyr@lrz.uni-muenchen.de
Homepage: http://www.assyriologie.lmu.de

Studienberatung und Studiengangskoordination:

Fiammetta Gori, M.A.
Institut für Assyriologie und Hethitologie, Raum 310, Mo. und Do. 15–17 Uhr
Tel. 089/2180 5676, E-Mail: Fiammetta.Gori@lmu.de

Dr. Aino Hätinen
Institut für Assyriologie und Hethitologie, Raum 210, Mi. 14–16 Uhr
Tel. 089/2180 1864, E-Mail: aino.haetinen@lmu.de

Felix Rauchhaus, M.A.
Institut für Assyriologie und Hethitologie, Raum 310, Mi. 15–16 Uhr
Tel. 089/2180 5676, E-Mail: Felix.Rauchhaus@assyr.fak12.uni-muenchen.de

Prof. Dr. Walther Sallaberger
Institut für Assyriologie und Hethitologie, Raum 309, auf persönliche Anfrage
Tel. 089/2180 3553, E-Mail: WaSa@lmu.de

Hinweise:

  1. Für das Institut für Assyriologie gilt: Ausstehende Scheine für das Sommersemester 2023 können ausnahmslos nur bis 15. September 2023 beantragt werden (Abgabe von Prüfungsarbeiten).
  2. Alle Studierenden können sich Veranstaltungen des Studienganges „Alte Geschichte des Nahen und Mittleren Ostens“ auf Schein anrechnen lassen, sofern die jeweiligen Veranstaltungen zum BA „Alter Orient“ und zum Master „Altorientalistik“ passen.
  3. Masterstudierende können sich zusätzlich Veranstaltungen aus den Studiengängen „Vorderasiatische Archäologie“ und „Gemeinsamer Geistes- und Sozialwissenschaftlicher Profilbereich“ auf Schein anrechnen lassen, sofern die jeweiligen Veranstaltungen inhaltlich zum Master „Altorientalistik“ passen.
  4. Darüber hinaus können weitere geeignete Lehrveranstaltungen aus dem Lehrangebot der LMU belegt werden.
  5. Angebote finden sich hier:
  • Studiengang „Vorderasiatische Archäologie“ in LSF:
    Fakultät für Kulturwissenschaften → Master Vorderasiatische Archäologie
  • Studiengang „Alte Geschichte des Nahen und Mittleren Ostens“ der Fakultät für Geschichts- und Kunstwissenschaften in LSF unter:
    Fakultät für Geschichts- und Kunstwissenschaften → Historisches Seminar → I Bachelorstudiengänge Geschichte
  • Studiengang „Gemeinsamer Geistes- und Sozialwissenschaftlicher Profilbereich“ der Fakultät für Kulturwissenschaften in LSF:
    Fakultät für Kulturwissenschaften → Profilbereich (Master)
    oder
    Vorlesungsverzeichnis → Fakultätsübergreifende Veranstaltungen → Gemeinsamer Geistes- und Sozialwissenschaftlicher Profilbereich

Vor Teilnahme an den Lehrveranstaltungen aus diesen und anderen Studiengängen ist stets eine Rücksprache mit den Studiengangskoordinator*innen erforderlich!

Vorlesungen, Kolloquium

Schrifttum des Alten Orients: Anatolien, Syrien und die Levante - 3 ETCS

Jared Miller
2-stg., Mo. 12–14, Hauptgebäude, M 010
BA Alter Orient: P 4.1, WP 4.1, WP 9.1
MA Altorientalistik: WP 8.1
Die Vorlesung bietet einen Überblick über die sehr vielfältigen Schriftzeugnisse Anatoliens, Syriens und der Levante in allen ihren Aspekten von der Schrifteinführung Mitte des 3. Jts. v. Chr. in Syrien bis zur Ablösung der Keilschriftkultur durch die aramäische Alphabetschrift.
Thematisiert werden u. a. räumliche und zeitliche Verbreitung der Textquellen, die unterschiedlichen literarischen und nicht-literarischen Gattungen, die verwendeten Sprachen, Schriften und Schriftträger, die Schreiberkultur sowie Form und Funktion der verschiedenen Textzeugnisse.

Vorderasien im 2. Jahrtausend v. Chr. Archäologie und Geschichte - 3 ETSC

Adelheid Otto
2-stg., Mo. 16–18, Hauptgebäude, M 114
BA Alter Orient: P 5.1, WP 5.1
MA Altorientalistik: WP 8.1
Die Vorlesung vermittelt einen Überblick über die Archäologie, Geschichte und Kulturgeschichte Babyloniens, Elams, Anatoliens und Syriens während der alt- und mittelbabylonischen Zeit bzw. in der Mittleren und Späten Bronzezeit. Darüber hinaus werden die überregionalen Beziehungen an der Levanteküste behandelt. Der Fokus liegt jeweils auf der materiellen Kultur, der Bilderwelt und den unterschiedlichen Siedlungsformen.

Literatur:

  • J. Aruz, K. Benzel, J.M. Evans, Beyond Babylon. Art, Trade and Diplomacy in the Second Millennium B.C., New York 2008.
  • D. Charpin / D. O. Edzard / M. Stol, Mesopotamien. Die altbabylonische Zeit. OBO 160/4, Fribourg / Göttingen 2004.

Kolloquium zum Alten Orient - 3 ETCS

Jared Miller, Adelheid Otto
2-stg., Di. 18–20, Hauptgebäude, A 119
MA Altorientalistik: P 1.2, P 5.3
Das Kolloquium wird gemeinsam von den Instituten für Assyriologie und Hethitologie und für Vorderasiatische Archäologie wöchentlich veranstaltet. Dabei werden aktuelle Forschungsarbeiten vorgestellt und diskutiert. Der Kreis der Vortragenden wird bewusst offen gehalten und soll die Lehrenden der Institute mit ihren aktuellen Forschungsarbeiten, Studierende mit ihren Qualifikationsarbeiten, Mitarbeitende in Projekten, Gastwissenschaftler*innen, Vertreter*innen von Nachbarfächern oder Wissenschaftler*innen ohne institutionelle Anbindung umfassen. Zusätzlich wird zu Gastvorträgen eingeladen.
Aktuelle Ankündigungen werden an den Instituten ausgehängt und verteilt.

Sprachkurse

Akkadisch II - 6 ETCS

Aino Hätinen
2-stg., Di. 12–14, Schellingstr. 5, 204
BA Alter Orient: P 1.2
Nachdem die Studierenden in „Akkadisch I“ grundlegende Kenntnisse der Grammatik und des Vokabulars des Altbabylonischen erworben haben, beginnen sie nun in diesem Semester mit der Lektüre und Analyse altbabylonischer Texte. Wir üben die Lektüre und Umschrift von Texten in Keilschrift, analysieren diese grammatikalisch und lexikalisch und tauschen uns über die Bedeutung der Texte in ihrer Welt sowie für die historische Forschung aus. In diesem Rahmen werden auch Zeichenlisten, Wörterbücher, Grammatiken und Fachliteratur einbezogen.
Gelesen werden Ausschnitte aus dem Kodex Hammurapi, aus Königsinschriften und Briefen. Damit wird zugleich eine Einführung in zentrale Aspekte der Geschichte und Kultur der altbabylonischen Zeit geboten.
Teilnahmevoraussetzung: Erfolgreicher Abschluss von Akkadisch I.

Sumerisch II - 6 ETCS

Felix Rauchhaus
2-stg., Mi. 12–14, Schellingstr. 9, 116
BA Alter Orient: WP 1.2
MA Altorientalistik: WP 4.2
Der Kurs dient dem Vertiefen der im Wintersemester erworbenen Kenntnisse der sumerischen Sprache anhand ausgewählter neusumerischer Texte. Dabei werden die Texte in Keilschrift erarbeitet, zudem beschäftigen wir uns mit dem charakteristischen Vokabular und dem Aufbau der verschiedenen Genres und lernen die wichtigsten Fundorte der Zeit kennen. Die Textlektüre folgt zunächst dem Manuskript von Colonna d’Istria/Sallaberger, doch sollen die Studierenden darüber hinaus an die sumerologische Sekundärliteratur herangeführt werden.
Teilnahmevoraussetzung: Erfolgreicher Abschluss von Sumerisch I.

Hethitisch II - 6 ETCS

Jared Miller
2-stg., Do. 12–14, Schellingstr. 5, 204
BA Alter Orient: WP 6.2
MA Altorientalistik: WP 5.2
Das Hethitische ist die älteste verschriftete indoeuropäische Sprache und zugleich eine der drei Großkorpussprachen des Alten Orients, die in keilschriftlicher Überlieferung vorliegen. Nachdem im vorangehenden Semester durch die Lektüre einfacher Textabschnitte die Grundzüge der hethitischen Grammatik sowie ein Einstieg in die hethitische Variante der Keilschrift vermittelt wurden, werden in dieser Übung anhand der Lektüre von weiteren ausgewählten Texten verschiedener Gattungen die bereits erworbenen Grammatikkenntnisse ergänzt und vertieft.
Der Kurs dient zusätzlich zur Erweiterung des erworbenen Wortschatzes und der Keilschriftzeichenkenntnis sowie zur Einführung in die diachrone Entwicklung der Sprache und der Schrift.
Teilnahmevoraussetzung: Erfolgreicher Abschluss von Hethitisch I.

Übungen und Seminare

Ebla und seine Archive - 3 ETCS

Fiammetta Gori
2-stg., Fr. 10–12, Schellingstr. 5, 204
BA Alter Orient: P 4.2, WP 4.2, WP 9.2
MA Altorientalistik: P 4.2, WP 9.1
Die Stätte von Tell Mardikh in Syrien (etwa 60 km südwestlich von Aleppo) wird seit 1964 von der Sapienza-Universität Rom unter der Leitung von Paolo Matthiae erforscht. Dort wurden die Ruinen des antiken Ebla gefunden. Dieses städtische Zentrum erlebte seine erste Blütezeit während des Höhepunkts der frühsyrischen Periode (ca. 2600 - 2300 v. Chr.). Am Ende dieser Periode zerstörte ein Feuer den Königspalast (Palast G). Keilschrifttexte aus dem dritten Jahrtausend v. Chr. wurden in neun Räumen des westlichen Teils des Palastes G geborgen, die in vielen Räumen verstreut sind. In der Vorlesung werden wir die Entdeckung des Ebla-Archivs und einige Aspekte der Gesellschaft, Politik, Religion und Kultur von Ebla diskutieren, die sich aus unserer Kenntnis der Texte und der archäologischen Funde von Ebla ableiten lassen.
Voraussetzungen: Keine.

Leben in altbabylonischer Zeit. Altbabylonische Siedlungen in Mesopotamien - 3 ETCS

Adelheid Otto
2-stg., Mi. 16–18, Schellingstr. 12, K 427
BA Alter Orient: P 5.2, WP 5.2
MA Altorientalistik: P 4.2
Wie lebte es sich in der altbabylonischen Zeit in einer Stadt? Wie waren die Städte strukturiert, welche Elemente enthielten sie? Wie sahen die Häuser aus, wie waren sie ausgestattet, wer lebte darin und welche Tätigkeiten fanden dort statt? Nicht nur die altbabylonischen Häuserviertel von Ur, die durch die legendären Ausgrabungen Woolleys das Modell für das Leben in altbabylonischer Zeit bilden, sondern viele weitere, zum Teil erst jüngst ausgegrabene Fundorte bieten vielfältige Einblicke in das Thema und werden in diesem Seminar untersucht. Zusätzlich zur archäologischen Evidenz dienen die Informationen aus Keilschrifttexten als Quellenbasis.
Teilnahmevoraussetzung: Das Seminar ist für Studierende im Master- und Promotionsstudium sowie für fortgeschrittene BA-Studierende gedacht, die bei Interesse bitte die Dozentin vorab kontaktieren.

Literatur:

  • E. C. Stone, Nippur Neighborhoods. SAOC 44, Chicago 1987

Paläste in Syrien im zweiten Jahrtausend v. Chr. - 3 ETCS

Adelheid Otto
2-stg., Di. 14–16, Schellingstr. 12, K 427
BA Alter Orient: P 5.2, WP 5.2
MA Altorientalistik: P 4.2
Palastgelenkte Gesellschaften dominierten in Syrien im zweiten Jahrtausend. Paläste in Mari, Tuttul, Ebla, Shehna, Qatna, Alalah, Ugarit, Tel Kabri und anderen Städten (auf dem Gebiet des heutigen Syrien, Türkei, Libanon, Israel-Palästina) bilden die umfassendste Basis unserer Kenntnis des Lebens in der altsyrischen Zeit. Das Seminar untersucht die materiellen Relikte (Architektur, Installationen, Mobiliar, Wandmalereien, Grüfte, Siegelabrollungen, Tontafeln) in den Palästen und versucht auf Grundlage dessen die im Palast lebenden und arbeitenden Personengruppen sowie die internationalen Beziehungen zu rekonstruieren.

Literatur:

  • J. Aruz, K. Benzel, J.M. Evans, Beyond Babylon. Art, Trade and Diplomacy in the Second Millennium B.C., New York 2008.
  • P. Miglus, Palast. B. Reallexikon für Assyriologie und Vorderasiatische Archäologie 10 (2003–2005) 233–273.

Altorientalische Bestattungssitten - 3 ETCS

Kai Kaniuth
2-stg., Mo. 10–12, Schellingstr. 12, K 427
BA Alter Orient: P 5.2, WP 5.2
MA Altorientalistik: P 4.2
Die Veranstaltung widmet sich den reichen funerären Hinterlassenschaften der altorientalischen Kulturen. Ausgehend von konzeptionellen Überlegungen zur Interpretation von Grabbefunden werden die Entwicklungen im Umgang mit den Toten vom Neolithikum bis in das 1. Jahrtausend v. Chr. anhand von Schlüsselbefunden erarbeitet und in ihren kulturhistorischen Kontext gestellt werden.

Das Reich der Elamer und deren Beziehung zu den mesopotamischen Reichen im 2. Jt. v. Chr. - 3 ETCS

Albert Dietz
2-stg., Di. 10–12, Schellingstr. 12, K 427
BA Alter Orient: P 5.2, WP 5.2
MA Altorientalistik: P 4.2
In diesem Seminar soll die Geschichte und Politik des 2. Jt. v. Chr. in Mesopotamien einmal aus einem anderen Blickwinkel analysiert werden. Das elamische Reich befand sich im heutigen Iran und war über die Jahrtausende der Antike immer in engem Kontakt mit den Reichen in Zentralmesopotamien, mal freundschaftlich, mal als Gegner. Im 2. Jt. v. Chr. sind diese Verbindungen besonders gut fassbar. Im Zuge des Seminars sollen die materiellen Hinterlassenschaften des elamischen Reichs, seine Dynastien, Städte und Bildwerke genauer betrachtet werden. Hierbei werden die Beobachtungen stets in den historischen Kontext gesetzt und dabei die Auswirkungen auf die Reiche in Babylonien detailliert analysiert.

Literatur:

  • J. Álvarez-Mon, The Art of Elam ca. 4200–525 BC (Abingdon/New York 2020).
  • J. Álvarez-Mon – G. P. Basello – Y. Wicks (Hrsg.), The Elamite World (London/New York 2018).
  • P. O. Harper – J. Aruz – F. Tallon (Hrsg.), The Royal City of Susa: Ancient Near Eastern treasures in the Louvre (New York 1992).
  • D. T. Potts, The Archaeology of Elam: Formation and transformation of an ancient Iranian state, Cambridge World Archaeology (Cambridge; New York

Die Bildwerke der Hethiter - 3 ETCS

Albert Dietz
2-stg., Do. 10–12, Schellingstr. 12, K 427
BA Alter Orient: P 5.2, WP 5.2
MA Altorientalistik: P 4.2
In diesem Seminar soll eine fundierte Grundkenntnis hethitischer Bildkunst vermittelt werden. Hierfür wird das Grundhandwerkszeug für eine ordentliche Bildanalyse eingeübt. Zudem wird durch die Kontextualisierung der Bildwerke in Zeit und Raum auch ein Überblick über die hethitische Geschichte und die Entwicklung des Reiches vermittelt. Kunsthistorische Grundlagen zum Akt des Sehens, der Ikonografie und Ikonologie sowie die Betrachtung des pictorial turns sollen das Bildverständnis noch weiter vertiefen.

Literatur:

  • V. Blanchard (Hrsg.), Royaumes oubliés. De l’empire hittite aux Araméens. Catalogue de l’exposition présentée au musée du Louvre du 2 mai au 12 août 2019 (Paris 2019).
  • T. Bryce, The Kingdom of the Hittites (Oxford [u.a.] 2005).
  • H. Willinghöfer (Hrsg.), Die Hethiter und ihr Reich. Das Volk der 1000 Götter (Stuttgart 2002).

What's New? Archäologische Theoriediskussionen der letzten Jahrzehnte - 3 ETCS

Martin Rengeg
Block, Dienstag, 16–18 Uhr (online): 25.4., 02.05., 09.05., 20.06, 27.06., 04.07 und Blocksitzungen (Präsenz): 21.4. (13–18h), 16.6. (13–18h), 14.7. (13–16:30), Schellingstr. 12, K 427 und online
BA Alter Orient: P 4.2, WP 4.2, WP 9.2
MA Altorientalistik: WP 9.1
Spatial turn, material culture turn, material oder ontological/posthuman turn, practice turn usw. sind Begriffe und Schlagworte, mit denen viele Paper-Abstracts und Abhandlungen nicht nur in jüngster Zeit gern und oft geschmückt werden. Doch was steckt hinter diesem Wording? Was ist unter turns zu verstehen und welchen Einfluss, welche Auswirkungen haben vor allem die jeweils spezifischen Zugänge (spatial, material, material culture...) auf die Archäologie im Allgemeinen und auf die Erklärung archäologischer Hervorbringungen im Besonderen?
Im Seminar wird es darum gehen, sowohl die kultur- und sozialwissenschaftlichen Grundlagen als auch die Entwicklungen der archäologischen Theoriedebatte der letzten Jahrzehnte anhand ausgewählter Lektüre schlaglichtartig nachzuzeichnen. Zudem sollen die Herausforderungen, Perspektiven und Möglichkeiten einzelner Ansätze in ihrer empirisch-archäologischen An- und Rückbindung diskutiert sowie reflektiert werden.
Der Kurs richtet sich an alle Studierenden jeden Semesters. Es sind keine Vorkenntnisse nötig. Neugier sowie Freude daran, Neues zu durchdenken und aktive Mitarbeit werden vorausgesetzt. Um sinnvoll miteinander zu diskutieren, ist es wichtig, die jeweiligen Sitzungstexte vorbereitend zu lesen. Alle Teilnehmenden sollen die Diskussionsleitung eines Textes übernehmen und einen der besprochenen Ansätze mit archäologischem Quellenmaterial kontrastiert vorstellen.

Während des Online-Teils kann der Seminarraum K427 auch von Studierenden genutzt werden, wenn keine anderen Räumlichkeiten dafür zur Verfügung stehen.

Literatur:
- Ausgangspunkt:

  • D. Bachmann-Medick, Cultural Turns. Neuorientierungen in den Kulturwissenschaften (Reinbek bei Hamburg 2006).

- Aktuelle Ansätze:

  • R. Crellin – C. N. Cipolla – L. M. Montgomery – O. J. T. Harris – S. V. Moore, Archaeological Theory in Dialogue. Situating Relationality, Ontology, Posthumanism, and Indigenous Paradigms (London 2021).
  • O. J. T. Harris – C. N. Cipolla, Archaeological Theory in the New Millennium. Introducing Current Perspectives (London 2017).

Auf neuen Wegen: Ein ArchaeoTrail für Ur (+ Exkursion Würzburg) - 3 ETSC

Albert Dietz
2-stg., Do. 14–16 Uhr (+ Exkursion am 12.05. sowie extra Termin am 7.7.), Schellingstraße 12, K427
BA Alter Orient: P 4.2, WP 4.2, WP 9.2
MA Altorientalistik: WP 9.1
Die Veranstaltung findet an folgenden Tagen statt:
20.04., 27.04., 04.05., 12.05. (Tagesexkursion Würzburg), 01.06., 15.06., 22.06., 29.06., 07.07. (4 SWS)
Bitte beachten: Diese Übung beinhaltet eine Tagesexkursion nach Würzburg am Freitag, 12.05.2023.
Zudem gibt es einen Ersatztermin am 07.07.2023.
Das Seminar wird ansonsten hybrid abgehalten, um sich mit Frau Döpper während des Seminars austauschen zu können.

In dieser Veranstaltung sollen mithilfe der Archaeotrail-App unterschiedliche Smartphone Touren für die antike Stadt Ur im Südirak entworfen werden. Dies geht von der Festlegung der Zielgruppen, der Anfertigung von Konzeptionsskizzen über die Recherche zu den Ausgrabungen bis hin zur Erstellung der Touren und der Einspeisung von Inhalten für die Anwendung. Im Zuge der Übung ist auch eine Tagesexkursion nach Würzburg eingeplant. Dort gibt die Entwicklerin der App, PD Dr. Stephanie Döpper, Einblicke in die Erstellung einer solchen Anwendung sowie direktes Feedback zu den Touren.

Literatur:

Exkursionsübung – Kopenhagen - 3/6 ETSC

Kai Kaniuth
2-stg., Mi. 14–16 Uhr (bis 17.05.), Schellingstraße 12, K427
BA Alter Orient: WP 10.1–2
MA Altorientalistik: WP 9.1
Die Exkursion nach Kopenhagen (21.−26.05.2023) verfolgt zweierlei Ziele. Zum einen sollen die Teilnehmenden die vorislamischen Bestände der Kopenhagener Sammlungen aus dem ostmediterranen und westasiatischen Raum kennenlernen und einen Einblick in ihre Erwerbungsgeschichte, spezifische Aspekte der Kuratierung sowie die Möglichkeiten ihrer Nutzung erhalten. Daneben soll der Besuch der ICAANE-Konferenz durch die intensive Einarbeitung in aktuelle Fragestellungen der Vorderasiatischen Archäologie vorbereitet werden.

Vermessung, 3D-Modelle, Datenbanken -- Moderne Grabungstechnik - 6 ETSC

Johannes Hechtl
2-stg., Mi. 10–12 Uhr, Schellingstraße 12, K427
BA Alter Orient: WP 10.1–2
Zu den Aufgaben auf archäologischen Ausgrabungen zählt neben der Grabungstätigkeit auch das Einmessen von Befunden und Funden sowie das Fotografieren dieser. Diese Daten werden dann im Anschluss daran auf- und weiterverarbeitet und sind essenzieller Bestandteil um die Grabungsergebnisse interpretieren und darstellen zu können. Doch wie verfährt man mit diesen Daten?
Im Zuge dieses Kurses sollen daher Kenntnisse in den Bearbeitungen von Daten aus archäologischen Grabungen vermittelt werden. Dazu werden vor Ort anhand praktischer Übungen das Vermessen und die fotogrammetrische Aufnahme von Objekten gezeigt. Im Anschluss daran werden diese mithilfe verschiedener Programme weiterverarbeitet. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf der Datenbank FileMaker, dem Programm Agisoft Metashape zum Erstellen von 3D-Modellen sowie dem Geoinformationssystem QGIS. Als Prüfungsleistung soll von den Studierenden am Ende ein Projekt abgegeben werden, in dem gezeigt wird, dass die erlernten Fähigkeiten angewendet werden können.

Übungen mit akkadischer, sumerischer und hethitischer Lektüre

Preislieder der Götter: Akkadische Hymnenliteratur (mit Lektüre akkadischer Texte) - 6 ETCS/3 ETSC

Aino Hätinen
2-stg., Di. 10–12, Schellingstr. 5, 307
BA Alter Orient: P 7.1–2, P 9.1–2
MA Altorientalistik: P 3.1, P 3.2, P 4.1
In diesem Kurs werden ausgewählte akkadische Hymnen aus dem 2. und 1. Jt. v. Chr. gelesen, wobei ihre sprachlichen Merkmale, ihr Inhalt und ihr Platz im Korpus der akkadischen Literatur berücksichtigt werden. Der Begriff „Hymne“ dient als Bezeichnung für sumerische und akkadische Lieder zum Lob einer Gottheit. Der Lobpreis einer Gottheit bildet den Hauptinhalt einer Hymne, was den wesentlichen Unterschied zwischen Hymnen (Lobliedern) und Gebeten (Bittgebeten) ausmacht. Sprachlich gesehen bieten akkadische Hymnen mehrere interessante Aspekte wie Vokabular, poetische Form und rhetorische Stilmittel. Darüber hinaus ist die lobpreisende Beschreibung göttlicher Eigenschaften besonders gut für religionsgeschichtliche Ansätze.
Teilnahmevoraussetzung: Erfolgreicher Abschluss von Akkadisch I–II.

Ebla-Texte (mit Lektüre akkadischer Texte) - 6 ETCS/3 ETSC

Fiammetta Gori
2-stg., Di. 14–16, Schellingstr. 5, 307
BA Alter Orient: P 7.1–2, P 9.1–2
MA Altorientalistik: P 3.1, P 3.2, P 4.1
Die Keilschrifttexte aus Ebla (24. Jahrhundert v. Chr.) bestehen aus vielen Tausend Tontafeln, die auf einen Zeitraum von einigen Jahrzehnten datiert werden können und im Inneren des Königspalastes (Palast G) gefunden wurden. Die Ebla-Keilschrifttexte stellen ein homogenes Korpus dar, das zu den interessantesten des Alten Orients gehört. Die in den Archiven von Ebla erhaltenen Texte gehören verschiedenen Genres an, darunter Briefe, literarische, religiöse, mathematische, administrative und lexikalische Texte. Sie reflektieren das Wissen und die interne Administration eines bedeutenden Königreichs am Ende der frühdynastischen Zeit. Nach jahrelanger Forschung sind die Ebla-Texte jetzt größtenteils bekannt und verstanden. In diesem Kurs werden wir uns mit einer Auswahl von Texten aus verschiedenen Genres und Phasen des Archivs beschäftigen. Dabei werden insbesondere Auszüge aus königlichen Ritualen, Briefen, lexikalischen und administrativen Texten behandelt. Der Kurs soll den Teilnehmenden ein Grundwissen über die Ebla-Texte und die Sprache vermitteln.
Teilnahmevoraussetzung: Erfolgreicher Abschluss von Akkadisch I–II.

Hethitische Dienstanweisungen (mit Lektüre hethitischer Texte) - 6 ETSC

Jared Miller
2-stg., Mi. 14-16 Uhr, Schellingstr. 5, 307
MA Altorientalistik: P. 4.1
Die hethitischen Dienstanweisungen oder Instruktionen schreiben im Namen des Königs die unterschiedlichen Pflichten und Aufgaben für verschiedene Staatsbedienstete (Beamte, Soldaten, Leibwächter, Priester, Provinzgouverneure usw.) vor und verlangen von den Untergebenen daraufhin eine Eidesleistung. Sie hatten damit den Zweck, einen Untergebenen in seine Rolle und Pflichten innerhalb der Herrschaftsstruktur der königlichen Familie bzw. des Staates einzuweisen sowie ihn in dieser Rolle zu verpflichten und mit göttlicher Sanktion zu bestätigen. Die Texte sind also nicht nur didaktisch zu verstehen, sie bilden vielmehr verbindliche und verpflichtende Anordnungen (heth. isḫiul), die auch durch einen vor den Göttern abgelegten Eid (lingai) rechtmäßig in Kraft treten sollten. Nebenbei bieten sie zahlreiche und vielfältige Einblicke in die Geschichte, Gesellschaft, Wirtschaft, Verwaltung, Religion und Gedankengut der Hethiter.
Im Seminar werden ausgewählte Dienstanweisungen bzw. Abschnitte daraus gelesen und philologisch sowie inhaltlich besprochen. Dabei werden die schon vorhandenen Grundkenntnisse im Hethitischen erweitert und vertieft.
Teilnahmevoraussetzung: Erfolgreicher Abschluss von Hethitisch I–II.

Einführende Literatur:

  • Miller, J. 2013. Royal Hittite Instructions and Related Administrative Texts. Society of Biblical Literature. Writings from the Ancient World 31. Atlanta.

Keilschriftwerkstatt. Auf dem Weg zur perfekten Edition - 3 ETSC

Enrique Jiménez, Jared Miller
2-stg., Di. 16–18, Schellingstr. 5, 307
MA Altorientalistik: WP 9.1, WP 10.1
Das Seminar bietet allen, die mit einer wissenschaftlichen Arbeit zu sumerischen oder akkadischen Quellen beschäftigt sind oder eine solche Arbeit planen oder vorbereiten, die Möglichkeit, Texte aus ihrer Arbeit oder ihres Interesses in einem größeren Kreis vorzustellen und zu besprechen. Im offenen wissenschaftlichen Gespräch soll hier insbesondere auch die philologische Interpretation von Texten behandelt werden, die die Grundlage jeder wissenschaftlichen Diskussion bildet.
Die gemeinsame Lektüre soll umgekehrt allen Beteiligten auch helfen, unterschiedliche Quellen kennenzulernen und so das eigene Spektrum zu erweitern.
Teilnahmevoraussetzung: Erfahrung in sumerischer und akkadischer Philologie (aufgrund einschlägiger Lektürekurse, BA-Arbeit usw.).