Assyriologie und Hethitologie
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Die Zeichenwelt der Schreiber

Die Adaption der Keilschrift im frühdynastischen Ebla

Die Archive des aus dem 24. Jhd. v. Chr. stammenden frühbronzezeitlichen Palastes von Ebla, dem modernen Tell Mardikh im heutigen Syrien, gehören mit ihren Tausenden mit Keilschrift beschriebenen Tontafeln zu den spektakulärsten Funden der orientalischen Altertumswissenschaften: Bis zu ihrer Entdeckung 1975 war Keilschrift im 3. Jahrtausend nur aus dem etwa 1.000 km entfernten Babylonien bekannt.

Der Transfer der babylonischen Schriftkultur nach Ebla ist vor allem in den lexikalischen Listen ersichtlich, die zahlreich im Hauptarchiv des Palastes von Ebla gefunden wurden. Diese Listen sind Wort- oder Zeichenlisten, die in der Schreiberausbildung dem Erlernen der schwierigen Keilschrift dienten. In diesen Listen offenbart sich die Erfassung der Welt durch die Schreiber, ihr Mikrokosmos, in der zeitlich abgeschlossenen gesamten Laufzeit der Archive. Im Hauptarchiv finden sich auch Schultexte, literarische Texte und Alltagstexte, die zusammengenommen die eblaitische Schriftkultur dokumentieren. Dieses Forschungsprojekt umfasst eine Untersuchung des Zeicheninventars der frühdynastischen eblaitischen Schriftkultur und sieht dabei das Erstellen einer paläographischen Liste der Keilschriftzeichen lexikalischer Texte aus Ebla als Ziel vor.

Förderung: Bayerische Gleichstellungsförderung
Förderzeitraum: 10/2011-09/2014

Projektleiterin

Paola Paoletti